Die verschlossene Türe

Nachdem es heute wieder ein Wetter zum Eierlegen ist, hab ich mir gedacht, dass ich einfach mal einen Kaffee koche und ihn zusammen mit meinem großen Sohn auf unserer Bank vor dem Haus zu mir nehme.

Schon das Ritual des Kaffeekochens ist bei mir etwas ganz besonderes. Da wir die Kaffeebohnen ganz frisch mahlen und dann aufbrühen, schmeckt der Kaffee wirklich noch genauso wie früher bei Oma. Und wer jetzt denkt, dass ich dafür eine elektrische Kaffeemühle benutze, der liegt meilenweit daneben. So ein elektrisches Monster kommt mir nicht ins Haus, geschweige denn an die Kaffeebohnen!

Also ging ich mit meinem Kaffee und meinem Sohn, direkt nach dem mahlen des Kaffees nach draußen, und wir setzen uns auf unsere gemütliche Bank vor der Tür. Genaugenommen steht die Bank nicht direkt vor der Tür, sondern vor der kleinen Treppe, die zu unserem Eingang führt!

Bei dem schönen Wetter schmeckt es draußen eh besser. Nun ist es so, dass meistens auch irgendwer vorbei kommt, wenn man sich dort hinsetzt. Man führt ein kleines Gespräch, unterhält sich mit den Nachbarn oder, was auch schon vorgekommen ist, man erklärt Fremden den Weg!

Heute kam nur mein kleiner Sohn mit seinem Busenfreund. Wir unterhielten uns ein wenig und machten ein paar Scherze und Witze. Ich liebe Wortspiele, und so macht es immer wieder Freude, wenn ich mich mit meinen Kindern unterhalten kann oder Späße machen kann!

Wir lachten also gemeinsam, und die Zeit verflog schnell, bis mein Jüngster ins Haus ging, um ein gewisses Örtchen aufzusuchen.

Als er wieder raus kam, da schlug er die Eingangstür zu, noch ehe irgendjemand schreien, rufen oder gar aufspringen konnte! Auf meine Frage, warum er die Tür zu gemacht hat, konnte er mir keine plausible Antwort geben. Ich erklärte ihm, dass wir alle hier draußen saßen, und wie er es sich vorstellt, dass wir wieder hineinkommen!

Das war das Stichwort, von diesem Augenblick an überlegten alle fleißig wie man es schaffen könnte wieder ins Haus zu kommen.

Da waren so tolle Vorschläge wie, man könnte doch die Tür eintreten oder ein Fenster zertrümmern! Wie gesagt es ist abenteuerlich, was sich Kinder alles einfallen lassen können. Für mich eine Quelle der Inspiration!

Nach einer ganzen Weile erklärte ich meinem Jüngsten, dass es einen Ort weiter Jemanden geben würde, der einen Ersatzschlüssel hätte. So jemanden gibt es nicht, aber es machte mir Spaß zu sehen, wie er ein langes Gesicht bekam, bei dem Gedanken daran diese Strecke selbst zurücklegen zu müssen!

Schließlich hatte er aber ein schlechtes Gewissen und wollte sich auch gerade auf den Weg machen, als ich plötzlich aufsprang, den Haustürschlüssel aus meiner Hosentasche zückte und noch schnell zu ihm rief: „Ich rufe aber vorher noch schnell an, damit auch jemand dort ist, wenn du jetzt hinfährst, um unseren Schlüssel zu holen!“

Mit diesen Worten auf den Lippen war ich oben auf der Treppe angekommen und schloss unsere Haustür auf!

Natürlich hätte ich meinen Jüngsten niemals im Leben diese Strecke alleine zurücklegen lassen, aber das weiß er wohl auch selbst. Aber alleine die vielen Ideen, die die Kinder alle ausgeheckt hatten, um ohne Schlüssel ins Haus zu kommen, waren so lustig, dass wir wohl noch ein paar Tage darüber lachen werden!

Und endlich ist ja auch der Spaß an der Sache selbst das Wichtigste!

Und davon hatten wir heute mehr als genug!



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