Die Unmöglichkeit des Lebens

Die Unmöglichkeit des Lebens Titel: Die Unmöglichkeit des Lebens
Originaltitel: The world without us
Autor: Robin Stevenson
Genre: Jugendbuch ab 14 Jahren
Verlag: Beltz & Gelberg 
Format: Broschiert, 235 Seiten
ISBN: 978-3407822949


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Inhalt:
»Zu Anfang war die ganze Selbstmordgeschichte nichts weiter als ein Spiel. Oder vielleicht nicht gerade ein Spiel, sondern eher eine Art Fantasie. Sowas wie ein makaberer Scherz. Ich würde es niemals zugeben – und jetzt schon gar nicht mehr – aber es hat tatsächlich irgendwie Spaß gemacht.« Mit Jeremy kann Mel über Sinn, Schuld und Todesstrafe philosophieren. Mehr und mehr verliebt sie sich in diesen intelligenten, sensiblen Jungen. Der gemeinsame Selbstmordplan ist für sie nur ein romantisches Gedankenspiel. Doch für Jeremy ist es vielleicht der Ausweg aus seinen Schuldgefühlen…©Beltz & Gelberg 

Meine Meinung:
Ein Buch, dessen Erscheinungstermin ich herbeigesehnt habe.
Eine Geschichte, die versprach genau meins zu sein.

Die Erwartungen waren also wieder einmal riesig, aber ich kann verlautbaren: Erwartungen erfüllt, wenn auch unerwartet.
Will heißen, klar hatte ich eine Struktur von der Geschichte in meinem Kopf, allerdings wurde die relativ rasch von der Autorin umgeworfen.
Soll ich euch die Struktur verraten? Kann ich eigentlich, weil sie wird schon auf den ersten Seiten erzählt, somit ist es kein Spoiler.
Mel und Jeremy stehen auf der Sunshine Skyway Bridge.
Geplant war, dass sie gemeinsam springen.
Jeremy springt. Mel nicht.
Jeremy überlebt.

Genau darauf ist die Geschichte aufgebaut. Mel und Jeremy hatten einen Selbstmordpakt, zumindest so in der Art, ausgesprochen hat es keiner von ihnen, doch ihre Gedanken spielten oft um den Tod, wie es wäre, einfach Schluss zu machen.
Aufgerollt wird alles, nachdem Jeremy gesprungen ist, der Leser hüpft zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her, wobei Mel das Sprachrohr ist, sie ist die Erzählerin der Geschichte.

Ich hatte mich ziemlich schnell in das Buch hineingefühlt, obwohl es nämlich von Zeitsprüngen gespickt ist, war es niemals unübersichtlich oder verwirrend. Am Beginn dachte ich, ich würde Mel verurteilen, weil sie den Selbstmordplan niemals ernst meinte und nein, ich wollte nicht, dass sie auch springt, es war mehr so….wie sage ich es, ohne blöd zu klingen. Ich vermutete eine Geschichte wie um Michelle Carter.
Für alle die den Link nicht öffnen wollen, die kurze Zusammenfassung: Michelle Carter hat ihren Freund Conrad Roy in den Suizid getrieben, in dem sie ihn per SMS ermutigt hat, es doch endlich hinter sich zu bringen und auch oft mit ihm Gedankenspiele über den Tod hatte.
Also sowas hatte ich mir halt erwartet, aber Mel hat nicht mit Jeremy gespielt, sie hat über den Tod nachgedacht, war froh, mit jemanden darüber reden zu können, sie war einfach naiv könnte man sagen. Hat nicht vermutet, dass es Jeremy so ernst meinen könnte, sie dachte, auch er denkt nur darüber nach, würde es niemals wirklich tun.

Als er nun gesprungen ist, stellt sie natürlich alles in Frage, was zwischen ihnen war, besonders weil die Menschen um sie glauben, sie wäre nur auf der Brücke gewesen, um ihn zu „retten“. Schuldgefühle auf der einen Seite, Scham auf der anderen Seite, wenn man vielleicht die Wahrheit sagen würde.

Jeremy überlebt und hier wird es komisch, aber doch irgendwie okay.
Es gibt Berichte von Überlebenden, die schon während des Sprunges bereut haben, gesprungen zu sein, in diese Kerbe schlägt Jeremy. Und dann entwickelt sich eine Geschichte, die ziemlich seltsam klingt, nicht nur in meinen Ohren auch für Mel.

Jetzt darf ich leider nichts mehr verraten, doch meine kleine Meinung dazu: es ist wirklich seltsam was in der Geschichte nach dem Sprung folgt, die Veränderung der Personen, aber vielleicht ist es auch gar nicht so seltsam. Vielleicht muss es so sein, hoffentlich nur kurzfristig, aber ja, warum nicht.

Wer das Rätsel nun lösen will, einfach selber lesen, lohnt sich auf jeden Fall, wenn man auch das Ende nicht verstehen oder mögen muss. So ist nun mal das Leben.


Die Sunshine Skyway Bridge gibt es übrigens wirklich – sie befindet sich in Florida, wurde 1954 erbaut und seit dieser Zeit sprangen 315 Menschen von dieser Brücke, wobei 41 überlebten. Quelle

Suizid ist ein Thema, über welches die Menschen reden müssen, über Gründe, die jemanden soweit bringen. Nicht nach BILDmanier, mit Fotos in Nahaufnahme, sondern mit Respekt, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft.
Passt auf euch auf und auf die Menschen um euch.


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