Die U's der Kinder lagen diesmal sehr nahe beieinander. Erst letzte Woche hatte die Kleine ihre U7a und gestern ging ich nun, wieder morgens vor Kita und Arbeit, mit dem Großen zu seiner U9. Sie ist die letzte große Untersuchung im Kleinkindalter und sollte eine Stunde dauern. Ich ärgerte mich hinterher, dass ich nicht meinen eigenen Bericht zu seiner U8 im letzten Jahr noch einmal gelesen hatte. Da hatten wir ein ähnliches Problem wie diesmal und ich wäre besser vorbereitet gewesen. Grundsätzlich sind wir mit unserer Kinderarztpraxis, vor allem im Vergleich zu den beiden früher besuchten, zufrieden. Es gibt aber einige Dinge, die nicht nur überflüssig, sondern in meinen Augen pädagogisch fahrlässig sind. Das war bei der U8 so und diesmal wieder. In jedem Fall war es sehr aufwühlend und emotional anstrengend für mich und ich war den ganzen Tag noch total ausgelaugt und erschöpft. Aber der Reihe nach.
Wir kamen rein, meldeten uns an und sollten sofort in eines der Sprechzimmer gehen. Wir? Nein, der Große sollte allein gehen. Natürlich wollte er wie bei der U8 nicht allein mit und ich hatte ihm vorher gesagt, dass ich bei allem mit dabei sein werde. Auf diese Aussage verlässt er sich und nun sollte ich ihn mit wildfremden Menschen, in einer fremden Umgebung allein mitgehen lassen? Sicherlich gibt es Kinder, die dies ohne Probleme machen. Aber Kinder sind unterschiedlich und wenn ein Kind nicht möchte, dann sollte man dies akzeptieren und nicht noch die Mama angreifen. Genau das geschah aber. Wir setzten uns ins Sprechzimmer, eine Arzthelferin kam herein, die noch nicht lange dort tätig ist und versuchte auf eine herablassende, unangenehme Art und Weise mich zu zwingen, den Großen allein zu lassen. Er war so verunsichert, dass er nur auf meinem Schoß sitzen wollte. Ich wehrte mich vehement gegen die übergriffige Art und wurde unfreundlich. Ich sagte, ich würde ihn doch auch nicht auf der Straße mit einer wildfremden Person mitgehen lassen. Die Arzthelferin versuchte mir weiszumachen, dass ALLE 5-jährigen Kinder allein bleiben würden. Beim besten Willen, das kann ich nicht glauben. Sie behauptete, dass die Kinder sonst gehemmt seien und die Tests nicht ordentlich mitmachen würden. (Es war mir ein Triumph, als sich diese Behauptung im Laufe der Untersuchung als null und nichtig herausstellte.) Jedenfalls gab es ein kurzes heftiges Wortgefecht und ich blieb. Die Schwester rauschte ab und eine andere, nette, bekannte Arzthelferin kümmerte sich um uns.
Sie nahm Kontakt mit dem Großen auf, so wie man es auch macht, bevor man eine Untersuchung anfängt, und begann, viele standardisierte Tests aus einer Mappe mit ihm durchzunehmen, während ich die gleichen Fragebögen wie bei der U8 ausfüllte (siehe Beitrag zur U8). Zuerst wurde gemalt, Punkte gerade verbunden und Formen benannt. Dann legte sie ihm viele Bilderreihen vor, wo er die nicht dazu passenden Formen oder Muster erkennen, den Plural verschiedenster Wörter bilden oder das Gegenteil sagen musste. Danach sollte er Sätze ergänzen und wiederholen, Vergangenheitsformen bilden, die männliche und weibliche Form benennen sowie schwierig auszusprechende Wörter (Zischlaute) nachsprechen. Bei der weiblichen Form von "König" sagte er "Prinzessin", die Arzthelferin lachte und meinte, das würden alle Kinder sagen:-). Er hat wirklich fast alles perfekt gelöst, schnell reagiert und super mitgemacht. Er antwortete allerdings nur, wenn er sich absolut sicher war. Bei Zweifeln sagte er lieber nichts, auch wenn man ihm anmerkte, dass seine Tendenz korrekt war. So kennen wir ihn ja auch. Er hat viel gelächelt, war freundlich und aufgeschlossen und die Arzthelferin total begeistert von ihm.
Dann kam die Kinderärztin, er wurde gewogen und gemessen und körperlich untersucht. Er wiegt jetzt 21,2 kg bei einer Größe von 118,5 cm. Bei der U8 waren es 17,1 kg auf 107,5 cm. Sie untersuchte ihn ausführlich und zum ersten Mal überhaupt hat er nicht geweint, als er sich hinlegen sollte. Dann hüpfte sie mit ihm auf einem Bein, warf ihm einen Ball zum Fangen zu und ließ ihn auf Hacken und Zehenspitzen laufen. Alles super. Dann sollte er mit der netten Arzthelferin, die er nun schon kannte, allein nach nebenan zum Seh- und Hörtest gehen. Nach kurzem Zögern ging er mit, man sieht also, dass es entscheidend ist, ob und wie vor einer Trennung mit dem Kind interagiert wird. Auch diese Tests verliefen perfekt. In der Zwischenzeit war etwas Gelegenheit, um einige kleinere Probleme mit der Ärztin zu besprechen. Seinen minimalen Aussprachefehlern bei aufeinanderfolgenden Konsonanten lassen wir noch etwas Zeit, um sich von selbst zu bessern, schließlich beginnt die Schule erst in 1 1/4 Jahren. Was seine Schwierigkeiten und Schmerzen beim Anziehen betrifft, so konnte sie wieder (zum Glück, da erblich belastet) keinerlei Anzeichen für Hautprobleme/ Neurodermitis feststellen. Sie hält es für ein Problem von zuviel Aufmerksamkeit unsererseits, wofür ihrer Meinung nach spricht, dass es in der Kita nicht auftritt. Dagegen spricht aber, dass es bei den Großeltern und meinem Mann, die dem eher verständnislos gegenüberstehen, auch auftritt. Da war sie bei der U8 schonmal näher dran. Ich finde nur immer merkwürdig, dass das als etwas so Ungewöhnliches dargestellt wird, wo das Netz voll ist von Berichten über Kinder, für die die Schilder aus Klamotten herausgeschnitten werden, wo die Reißverschlüsse pieken und die nur bestimmte Stoffe vertragen. Eine Kinderärztin sollte da etwas umfänglicher informiert sein.
Danach fing sie doch tatsächlich an, mir eine Predigt zu halten, dass ich meinen Sohn zu wenig loslassen würde. Die Arzthelferin hätte ihr von der Auseinandersetzung erzählt und gesagt, dass mein Großer sogar allein mitgehen wollte. Das war definitiv nicht der Fall gewesen. Ich stellte meine Perspektive dar, dass ich nicht mein 5-jähriges Kind mit einer fremden Person mitgehen lassen würde, wenn es nicht will. Damit würde ich ja seinen gut ausgeprägten Selbstschutz untergraben. Sie meinte, das Beispiel mit der Straße wäre ja etwas völlig anderes. Ist es für mich aber nicht. Wir fanden keinen gemeinsamen Nenner, aber ich denke, Fremde müssen auch mal akzeptieren, dass eine Mama immer noch ihr Kind am besten kennt. Wie ich nachträglich im U-Heft sah, hatte sie "Overprotection" bei sonstigen Bemerkungen reingeschrieben. Eine Mama, die ihr Kind darin unterstützt, nicht einfach mit Fremden mitzugehen, wird also nach einer halben Stunde Kommunikation als Overprotection-Mama eingeschätzt. Besser als das Gegenteil, würde ich mal sagen:-)
Als der Große wieder da war, erfolgte die Auswertung. Er ist super toll entwickelt, intellektuell und kognitiv sehr weit und hat alle Aufgaben bestens erfüllt. Von Seiten der Kinderärztin gibt es keinerlei Schwachstellen und sie sagte zu ihm, er sei ein "Spitzenreiter". Er war sehr stolz und glücklich und da kullerten mir dann doch die Tränen. Alles brach über mich herein und wir kamen nochmal ins Gespräch. Ich schilderte die krasse Diskrepanz zwischen den äußerst schwierigen und harten ersten Jahren mit ihm und der jetzigen Einschätzung, erinnerte sie an einige Situationen, die wir mit ihm in dieser Praxis erlebt hatten und dass die Kombination dieser ganzen Erinnerungen und der jetzigen absolut positiven Einschätzung für mich kaum zu verarbeiten war. Ich sagte, dass es für mich schwer nachvollziehbar ist, eine auf allen Ebenen absolut perfekte Einschätzung dieses Kindes und gleichzeitig "Kritik" an einem Erziehungsstil zu bekommen, der es mit geprägt hat. Es ist unglaublich, was alles mit ihm jetzt möglich ist, darauf hätten wir lange Jahre nicht mal zu hoffen gewagt. Hinter jedem Verhalten stecken eine Geschichte und Gründe und die sollte man nicht leichtfertig beurteilen. Auf diese emotionale Sichtweise ließ sie sich dann ein und bestärkte uns letzten Endes in unserem Weg, der ein tolles Kind hervorgebracht hat. Die ganze Aufregung wäre nicht nötig gewesen, wenn man einfach mal individuell statt schematisch auf ein Kind eingegangen wäre und Vertrauen in seine engsten Bezugspersonen gezeigt hätte. Passend dazu hat die Grummelmama ein Plädoyer für Letzteres und gegen das Einmischen geschrieben. Das hat gerade wunderbar gepasst.
Der Große saß neben mir und fragte, "Mama, warum weinst Du?" Er wirkte aber nicht verwirrt, sondern hatte soviel Zuspruch erhalten und war, glaube ich, auch selbst mit sich zufrieden. Wir verließen die Praxis nach 1 h 20 min und fuhren zur Kita. Leider war es schon recht spät, sonst hätte ich gern noch mit ihm einen Kakao getrunken. Ich finde es ja immer wieder schön, mit ihm allein unterwegs zu sein. Stattdessen ging es in die Kita und ich fuhr weiter zur Arbeit, wo ich noch lange brauchte, um meine Aufwühlung zu bewältigen. Mit dem Großen ist immer alles emotional, selbst wenn er mal nicht der Auslöser ist. Den ganzen Tag herrschte in mir eine wilde Mischung aus Erleichterung, Stolz und Glück über seine schöne Entwicklung und die Wut über diesen Umgang und solche Ansprüche an kleine Kinder (wie ich in meinem U8-Bericht nachlas, sollte er sich damals auch direkt nach Eintreffen von mir trennen), die Empörung über Schubladisierungen anhand einer Situation sowie die emotionale Verwirrung aus dem erst kritischen, später verständnisvollen und einvernehmlichen Gespräch mit der Ärztin. Ich hatte echt dran zu knabbern und war den ganzen Tag erschöpft. Die nächste spannende Untersuchung mit dem Großen wird nun die Schuleingangsuntersuchung sein.
Wir kamen rein, meldeten uns an und sollten sofort in eines der Sprechzimmer gehen. Wir? Nein, der Große sollte allein gehen. Natürlich wollte er wie bei der U8 nicht allein mit und ich hatte ihm vorher gesagt, dass ich bei allem mit dabei sein werde. Auf diese Aussage verlässt er sich und nun sollte ich ihn mit wildfremden Menschen, in einer fremden Umgebung allein mitgehen lassen? Sicherlich gibt es Kinder, die dies ohne Probleme machen. Aber Kinder sind unterschiedlich und wenn ein Kind nicht möchte, dann sollte man dies akzeptieren und nicht noch die Mama angreifen. Genau das geschah aber. Wir setzten uns ins Sprechzimmer, eine Arzthelferin kam herein, die noch nicht lange dort tätig ist und versuchte auf eine herablassende, unangenehme Art und Weise mich zu zwingen, den Großen allein zu lassen. Er war so verunsichert, dass er nur auf meinem Schoß sitzen wollte. Ich wehrte mich vehement gegen die übergriffige Art und wurde unfreundlich. Ich sagte, ich würde ihn doch auch nicht auf der Straße mit einer wildfremden Person mitgehen lassen. Die Arzthelferin versuchte mir weiszumachen, dass ALLE 5-jährigen Kinder allein bleiben würden. Beim besten Willen, das kann ich nicht glauben. Sie behauptete, dass die Kinder sonst gehemmt seien und die Tests nicht ordentlich mitmachen würden. (Es war mir ein Triumph, als sich diese Behauptung im Laufe der Untersuchung als null und nichtig herausstellte.) Jedenfalls gab es ein kurzes heftiges Wortgefecht und ich blieb. Die Schwester rauschte ab und eine andere, nette, bekannte Arzthelferin kümmerte sich um uns.
Sie nahm Kontakt mit dem Großen auf, so wie man es auch macht, bevor man eine Untersuchung anfängt, und begann, viele standardisierte Tests aus einer Mappe mit ihm durchzunehmen, während ich die gleichen Fragebögen wie bei der U8 ausfüllte (siehe Beitrag zur U8). Zuerst wurde gemalt, Punkte gerade verbunden und Formen benannt. Dann legte sie ihm viele Bilderreihen vor, wo er die nicht dazu passenden Formen oder Muster erkennen, den Plural verschiedenster Wörter bilden oder das Gegenteil sagen musste. Danach sollte er Sätze ergänzen und wiederholen, Vergangenheitsformen bilden, die männliche und weibliche Form benennen sowie schwierig auszusprechende Wörter (Zischlaute) nachsprechen. Bei der weiblichen Form von "König" sagte er "Prinzessin", die Arzthelferin lachte und meinte, das würden alle Kinder sagen:-). Er hat wirklich fast alles perfekt gelöst, schnell reagiert und super mitgemacht. Er antwortete allerdings nur, wenn er sich absolut sicher war. Bei Zweifeln sagte er lieber nichts, auch wenn man ihm anmerkte, dass seine Tendenz korrekt war. So kennen wir ihn ja auch. Er hat viel gelächelt, war freundlich und aufgeschlossen und die Arzthelferin total begeistert von ihm.
Dann kam die Kinderärztin, er wurde gewogen und gemessen und körperlich untersucht. Er wiegt jetzt 21,2 kg bei einer Größe von 118,5 cm. Bei der U8 waren es 17,1 kg auf 107,5 cm. Sie untersuchte ihn ausführlich und zum ersten Mal überhaupt hat er nicht geweint, als er sich hinlegen sollte. Dann hüpfte sie mit ihm auf einem Bein, warf ihm einen Ball zum Fangen zu und ließ ihn auf Hacken und Zehenspitzen laufen. Alles super. Dann sollte er mit der netten Arzthelferin, die er nun schon kannte, allein nach nebenan zum Seh- und Hörtest gehen. Nach kurzem Zögern ging er mit, man sieht also, dass es entscheidend ist, ob und wie vor einer Trennung mit dem Kind interagiert wird. Auch diese Tests verliefen perfekt. In der Zwischenzeit war etwas Gelegenheit, um einige kleinere Probleme mit der Ärztin zu besprechen. Seinen minimalen Aussprachefehlern bei aufeinanderfolgenden Konsonanten lassen wir noch etwas Zeit, um sich von selbst zu bessern, schließlich beginnt die Schule erst in 1 1/4 Jahren. Was seine Schwierigkeiten und Schmerzen beim Anziehen betrifft, so konnte sie wieder (zum Glück, da erblich belastet) keinerlei Anzeichen für Hautprobleme/ Neurodermitis feststellen. Sie hält es für ein Problem von zuviel Aufmerksamkeit unsererseits, wofür ihrer Meinung nach spricht, dass es in der Kita nicht auftritt. Dagegen spricht aber, dass es bei den Großeltern und meinem Mann, die dem eher verständnislos gegenüberstehen, auch auftritt. Da war sie bei der U8 schonmal näher dran. Ich finde nur immer merkwürdig, dass das als etwas so Ungewöhnliches dargestellt wird, wo das Netz voll ist von Berichten über Kinder, für die die Schilder aus Klamotten herausgeschnitten werden, wo die Reißverschlüsse pieken und die nur bestimmte Stoffe vertragen. Eine Kinderärztin sollte da etwas umfänglicher informiert sein.
Danach fing sie doch tatsächlich an, mir eine Predigt zu halten, dass ich meinen Sohn zu wenig loslassen würde. Die Arzthelferin hätte ihr von der Auseinandersetzung erzählt und gesagt, dass mein Großer sogar allein mitgehen wollte. Das war definitiv nicht der Fall gewesen. Ich stellte meine Perspektive dar, dass ich nicht mein 5-jähriges Kind mit einer fremden Person mitgehen lassen würde, wenn es nicht will. Damit würde ich ja seinen gut ausgeprägten Selbstschutz untergraben. Sie meinte, das Beispiel mit der Straße wäre ja etwas völlig anderes. Ist es für mich aber nicht. Wir fanden keinen gemeinsamen Nenner, aber ich denke, Fremde müssen auch mal akzeptieren, dass eine Mama immer noch ihr Kind am besten kennt. Wie ich nachträglich im U-Heft sah, hatte sie "Overprotection" bei sonstigen Bemerkungen reingeschrieben. Eine Mama, die ihr Kind darin unterstützt, nicht einfach mit Fremden mitzugehen, wird also nach einer halben Stunde Kommunikation als Overprotection-Mama eingeschätzt. Besser als das Gegenteil, würde ich mal sagen:-)
Als der Große wieder da war, erfolgte die Auswertung. Er ist super toll entwickelt, intellektuell und kognitiv sehr weit und hat alle Aufgaben bestens erfüllt. Von Seiten der Kinderärztin gibt es keinerlei Schwachstellen und sie sagte zu ihm, er sei ein "Spitzenreiter". Er war sehr stolz und glücklich und da kullerten mir dann doch die Tränen. Alles brach über mich herein und wir kamen nochmal ins Gespräch. Ich schilderte die krasse Diskrepanz zwischen den äußerst schwierigen und harten ersten Jahren mit ihm und der jetzigen Einschätzung, erinnerte sie an einige Situationen, die wir mit ihm in dieser Praxis erlebt hatten und dass die Kombination dieser ganzen Erinnerungen und der jetzigen absolut positiven Einschätzung für mich kaum zu verarbeiten war. Ich sagte, dass es für mich schwer nachvollziehbar ist, eine auf allen Ebenen absolut perfekte Einschätzung dieses Kindes und gleichzeitig "Kritik" an einem Erziehungsstil zu bekommen, der es mit geprägt hat. Es ist unglaublich, was alles mit ihm jetzt möglich ist, darauf hätten wir lange Jahre nicht mal zu hoffen gewagt. Hinter jedem Verhalten stecken eine Geschichte und Gründe und die sollte man nicht leichtfertig beurteilen. Auf diese emotionale Sichtweise ließ sie sich dann ein und bestärkte uns letzten Endes in unserem Weg, der ein tolles Kind hervorgebracht hat. Die ganze Aufregung wäre nicht nötig gewesen, wenn man einfach mal individuell statt schematisch auf ein Kind eingegangen wäre und Vertrauen in seine engsten Bezugspersonen gezeigt hätte. Passend dazu hat die Grummelmama ein Plädoyer für Letzteres und gegen das Einmischen geschrieben. Das hat gerade wunderbar gepasst.
Der Große saß neben mir und fragte, "Mama, warum weinst Du?" Er wirkte aber nicht verwirrt, sondern hatte soviel Zuspruch erhalten und war, glaube ich, auch selbst mit sich zufrieden. Wir verließen die Praxis nach 1 h 20 min und fuhren zur Kita. Leider war es schon recht spät, sonst hätte ich gern noch mit ihm einen Kakao getrunken. Ich finde es ja immer wieder schön, mit ihm allein unterwegs zu sein. Stattdessen ging es in die Kita und ich fuhr weiter zur Arbeit, wo ich noch lange brauchte, um meine Aufwühlung zu bewältigen. Mit dem Großen ist immer alles emotional, selbst wenn er mal nicht der Auslöser ist. Den ganzen Tag herrschte in mir eine wilde Mischung aus Erleichterung, Stolz und Glück über seine schöne Entwicklung und die Wut über diesen Umgang und solche Ansprüche an kleine Kinder (wie ich in meinem U8-Bericht nachlas, sollte er sich damals auch direkt nach Eintreffen von mir trennen), die Empörung über Schubladisierungen anhand einer Situation sowie die emotionale Verwirrung aus dem erst kritischen, später verständnisvollen und einvernehmlichen Gespräch mit der Ärztin. Ich hatte echt dran zu knabbern und war den ganzen Tag erschöpft. Die nächste spannende Untersuchung mit dem Großen wird nun die Schuleingangsuntersuchung sein.