Wir gehen nicht aus dem Weg mit unseren Kommentaren zu Pop und Politik“, singen Die Toten Hosen im Song „Pop & Politik“. Tatsächlich ist dies aber der einzige wirklich politische Text auf Laune der Natur. Vielmehr liefern sie ein sehr persönliches und oft melancholisches Album, geprägt vom Tod des langjährigen Hosen-Managers Jochen Hülder und ihres ehemaligen Schlagzeugers Wölli, dessen Gesangs-Tonspur auf „Kein Grund zur Traurigkeit“ noch einmal zu hören ist. Aus „Viva la Revolution“ (aus dem Album „Opium für das Volk“ von 1996) wurde „Hasta la Muerte“. Die Texte gleiten dabei glücklicherweise kaum ins Sentimentale ab, allerdings sind einige Zeilen doch sehr phrasenartig. Neben dem punkigen Opener „Urknall“ und leichten Reggea-Tönen auf „Wannsee“ wird musikalisch vor allem das geboten, was die Hosen nun schon seit vielen Jahren in bewährter Art und Weise liefern: zu harten Gitarren Melodien, die ins Ohr gehen und zum Mitsingen einladen (samt den obligatorischen ohoho-Chören) – ohne diesmal zu bemüht kommerziell zu sein.
Learning English Lesson 2 | JKP | 2017 | Punkrock| 27 TracksErhältlich ist das Album auch als Doppel-CD-Spezialedition zusammen mit Learning English Lesson 2. Hier spielen Die Toten Hosen zusammen mit allerlei Punk-Veteranen Songs aus den frühen Jahren des Genres. Das Booklet liefert Infos zu den Bands und einige unterhaltsame Anekdoten aus der damaligen Zeit.
erschienen im Monatsmagazin printzip, Ausgabe 6/2017