Die Todessehnsucht der SPD

Da schreibt die FAZ nicht ohne Häme, dass durch die Ernennung einer Berliner Kommunalpolitikerin, die aus Frankfurt/Oder stammt, den umstrittenen Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowski rehabilitiere, der dem fürchterlichen Sarrazin kaum nachstand – indem sie dessen Politik in ihrem Bezirk fortsetzte.

Das Schlimme: Die FAZ hat recht. Nur wenn das die „Erneuerung“ sein soll, von der die SPD dauernd redet, dann wird es wohl die letzte sein. Denn wenn die SPD es schafft, dauerhaft die CDU rechts zu überholen, dann braucht sie endgültig keiner mehr.

Das liegt natürlich nicht nur an Franziska Giffey, deren einzige Qualifikationen neben der Berlin-Neuköllner Kommunalpolitik in ihrer Jugend (39) und Herkunft (Osten) liegen. Na hallo, wenn das nichts ist…

Dann gibt es da noch die spezielle Fachkraft Hubertus Heil, von der FAZ als Vertreter der schröderschen Agenda-Ära charakterisiert – mit Recht. Die Langzeitarbeitslosen können schon mal in Deckung gehen, wenn so einer Arbeits- und Sozialminister wird. Einziger Trost: Herr Heil ist eher ein Vasall, der Befehle ausführt als ein großer politischer Denker.

Der künftige Bundesaußenminster Heiko Mass wäre wahrscheinlich ob seines unbestreitbaren politischen Charisma heute wohl ein hoch angesehener Bügermeister einer Kleinstadt im Saarland, wenn Ministerpräsident Oskar Lafontaine ihn nicht vor gefühlten 1000 Jahren als Staatssekretär in sein Kabinett geholt hätte – als Verwaltungsmoppel in der Staatskanzlei. Ein Mann mit dem politischen Stehvermögen eines Hühnereis (den Trick mit dem Ei des Kolumbus lassen wir mal außen vor).

Zu den beiden anderen SPD-Damen, die nun Bundesministerinnen werden, fällt mir außer der gnadenlosen Selbstüberschätzung der selbsternannten Geheimwaffe Barley wirklich nichts ein, was mir nicht noch mehr Tränen in die Augen treiben würde.

Zum Thema Polizei-Scholz habe ich an anderer  Stelle in diesem Blog schon geschrieben.

Ich bekenne voller Scham, vor langer Zeit selbst einmal eines der eine Million SPD-Mitglieder gewesen zu sein. Jetzt sind es noch gut 400 000, in zehn Jahren sind es wahrscheinlich so wenige, dass sie keine Parteitage mit Delegierten mehr brauchen, sondern sich die Mitglieder alle zusammensetzen, um über die gute, alte Zeit zu schwadronieren…

Und der einzig verbliebene Juso (das Juso-Höchstalter wird dann auf 50 angehoben) fragt ratlos: Wer war denn eigentlich dieser Willy Brandt…?


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