Die Selbstzerstörung des Islam

Die Selbstzerstörung des Islam

Wenn man mehr wissen möchte über den heutigen Islam, so muss man ihn dort studieren, wo er herrscht.

Da stehen viele Länder zur Auswahl: Saudi-Arabien zum Beispiel, oder Afghanistan, Ägypten, Somalia, um nur einige zu nennen.

Oder man entschliesst sich, den arabischen Frühling am Rande der Sahara zu studieren. In Timbuktu.

Dort haben die Mausolen der Sufis Jahrhunderte überlebt, nur um heutzutage von Horden von pseudo-religiösen Barbaren zerstört zu werden. Kein aussergewöhnlicher Vorgang im Auf und Ab der Geschichte. Die christlichen Eroberer und Missionare haben in früheren Jahrhunderten genau das Gleiche getan: Sie haben „Götzenbilder“ vernichtet, um sie durch die Symbole ihres „einzig wahren und richtigen Glaubens“ zu ersetzen. Kreuze und Kirchen, Folterkeller und Scheiterhaufen.

Auch der Zerstörung der Buddha-Statuen, im Jahr 2001 in Afghanistan durch die Taliban, lag diese „Logik“ zugrunde. eine Beseitigung von Symbolen der Ungläubigen. Machen wir uns keine Illusionen: sollten die Salafisten oder ähnliche Exponenten der „Religion des Friedens“ jemals Europa übernehmen, wird es unserem kulturellen Erbe genau gleich ergehen.

Schade, dass es diesmal die Sufis getroffen hat. Sie waren die Mystiker und Philosophen in der bewegten Geschichte des Islam. Mit ihrem Denken, ihrer Musik und Meditation und mit ihren wunderbaren Geschichten haben sie unvergängliche kulturelle Werte geschaffen. Dafür wurden sie und werden noch heute in einem Teil der islamischen Welt gehasst. Das ist kein gutes Zeichen. Tröstlich ist, dass man diese geistigen Werte, diese Kultur, die der Sufismus geschaffen hat, nie wird zerstören können, auch wenn alle Mausolen dem Erdboden gleich gemacht werden.

Die Blüten der Zivilisation sind den Extremisten ein Dorn im Auge. Ihr Zeichen ist nicht die Wüstenrose, sonder die Kalaschnikow. Ihre Religion ist Krieg und Zerstörung. Liebe, Frieden, Menschlichkeit oder gar Schönheit treten sie mit Verachtung entgegen. Doch damit tragen sie den Keim ihrer eigenen Zerstörung bereits in sich. In dieser Beziehung ist die Geschichte erbarmungslos. Am Ende werden sie sich selbst vernichten.

Wie bei allen Strömungen in der Geschichte der Menschheit wird man in ferner Zukunft den Islam danach beurteilen, was er geschaffen hat. Und man wird dabei nicht mehr, wie heute, wohlwollend zwischen Islam und Islamismus unterscheiden. Krieg und Zerstörung oder Friede und Gerechtigkeit? Geistige Entwicklung oder Rückkehr in dunkle Zeiten? Spirituelle Freiheit oder religiöse Sklaverei? Blühende Landschaften oder Verwüstung?

In heutigen Zeiten entscheidet sich unser Schicksal. Denn die technischen Möglichkeiten der Menschen überschreiten ihre geistigen „Errungenschaften“ bei weitem. Die spirituelle Entwicklung hat mit der technischen nicht mithalten können. Vielleicht zieht in hundert Jahren eine versprengte Horde von Barbaren durch eine atomar verwüstete Landschaft und sprengt in einer verfallenen Stadt am Rande der Wüste unter Jubelgeschrei einen uralten dunklen Quader in die Luft.

Und irgendwo dreht ein einsamer Derwisch seinen Tanz zu einer längst vergessenen Musik und träumt von einer besseren Welt.

Manchmal überholt die Wirklichkeit den Traum. Euer Traumperlentaucher.



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