die schreibenden Frauen des Orient

Beim Freitag findet sich heute ein interessanter Artikel zur modernen Literatur aus dem Nahen Osten. Dort wird gesagt, dass es vor allem die Frauen sind, die ihre Stimmen erheben und berichten.

…der Orient ist ja, man weiß es nun langsam, eine Erfindung des Westens: erfunden, um sich selbst als stabile Einheit in Opposition setzen zu können. Für dieses kulturhistorische Verhältnis des Westens zum östlichen Rest der Welt fand Edward Said den Begriff Orientalismus: als eurozentrische Wahrnehmung eines vermeintlich grundlegend Anderen, unüberbrückbar Fremden – eine klassische Angstreaktion.

Schon allein die Tatsache, dass der Artikel mit dem Hinweis auf Edward Said eingeleitet wird, spricht dafür, dass die vorgestellten Bücher interessant sein können für mich.

Schaut man sich die Debatten rund um das Thema Integration an, wird klar: Die öffentliche Deutungshoheit liegt in der Regel nicht bei ­jenen, über die gesprochen wird. Umso bemerkenswerter also, dass in den vergang­enen Wochen gleich ein halbes Dutzend Bücher von Frauen erschienen sind, die genau das tun: Sie sprechen selbst. Über ihr Leben, geprägt von der türkisch-arabischen Kultur, mit der sie und mehr noch ihre Vorfahren aufgewachsen sind. Sie schreiben aus Teheran und Berlin, aus Istanbul und den USA. Ob Parsua Bashis Briefe aus Teheran, Güner Yasemin Balcis Arabqueen oder Alia Yunis’ Feigen aus Detroit, ob Sineb El Masrars Muslim Girls, Elif Shafaks Als Mutter bin ich nicht genug oder, mit Einschränkung, Sila Sönmez Das Ghetto-Sex-Tagebuch

Auf jeden Fall werde ich mir wohl das Buch von Parsua Bashi besorgen müssen, das, was Anne Haeming hier beim Freitag schreibt, erinnert mich sehr an Marjane Satrapis “Persepolis”

Die iranische Graphikdesignerin, die lange in der Schweiz gelebt hatte, und noch vor drei Jahren mit Nylon Road eine autobiographisch geprägte Graphic Novel veröffentlichte, erzählt nun mit ernüchternder Präzision, wie das normale Leben in Teheran funktioniert, in das sie nach der Grünen Revolution 2009 zurückgekehrt ist. Vom Mietmarkt über Fast Food-Läden, wo sich die Halbstarken treffen, über Taxifahrten, Lebensmittelpreise und der Frage, wie man sich für Sittenwächter unsichtbar macht, ist ihr alles erzählenswert. Tenor: Das machen – fast – alle so. Beim Lesen stellt sich ein Wiederkennungseffekt und zugleich das Gefühl der Differenz vom Altbekannten ein.

Nic


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