„Du oder ich?"
„Ich? Nein. Du!"
So oder ähnlich läuft manchmal der Dialog bei uns, wenn es um die Frage geht, wer mal wieder mit „Klo putzen" dran ist. Ein unappetitliches Thema. Und genau aus diesem Grund versuche ich auch immer, mich irgendwie aus der Nummer rauszumanövrieren. Die Toilette putzen, nein, das tue ich einfach nicht gerne. Und meine Gegenwehr Nr. 1 lautet dann immer: Der Kühlschrank, ja der müsse auch mal wieder dringend gereinigt werden und das ginge ja nicht so schnell wie die Toilette. Daher würde ich mich netterweise bereit erklären, diesen Job statt der Toilette zu übernehmen. Irgendwie habe ich (fast) immer Glück und finde mich dann mit Reinigunsmitteln am Kühlschrank wieder.
Der Kühlschrank und nicht die Toilette
Heute habe ich aber etwas gelesen, dass meinem Job als Kühlschrankreinigerin eine neue Bedeutung verleiht. „Entgegen der weit verbreiteten Annahme ist die Toilette nicht der schmutzigste Ort in der Wohnung. Hier sammeln sich zum Beispiel weniger Bakterien als im Kühlschrank." Diesen Satz habe ich heute auf einer Infografik entdeckt, die ihr euch ganz unten ansehen könnt. Und dabei habe ich doch über manche Sachen gestaunt. Zum Beispiel, dass die Küche und nicht das Bad der schmutzigste Ort ist. Wir sind nicht allein. Das habe ich schon immer geahnt. Bakterien und Pilze haben unseren Haushalt fest im Griff. Schön ist das nicht, darüber zu sprechen, welche Keime uns in der Toilette Hallo sagen oder aus dem Spülbecken grüßen. Aber es ist auch gut zu wissen, an welchen Stellen in der Wohnung wir doch genauer hinsehen, sprich reinigen, sollten. Gerade als Mama wird man da ja bereits in der Schwangerschaft sehr sensibel und auch mit einem Neugeborenen möchte man Ansteckungsquellen möglichst vermeiden.
Zuviel Hygiene ist auch nicht gut
Aber es ist Vorsicht geboten: Auch ein zu viel an Hygiene kann schaden. Die sogenannte „Hygiene-Hypothese" besagt nämlich, dass ein „auf Hygiene und Sauberkeit fokussierter Lebensstil Kinder anfälliger für Immunkrankheiten macht." Neuere Studien erhärten diese Hypothese immer mehr (Quelle: Dreck als Training für das Immunsystem? vom Bayrischen Rundfunk). Entscheidend dafür ist vor allem das erste Lebensjahr. Kinder, die hier frei von allen Keimen gehalten werden, neigen später häufiger zu Allergien. Im Dreck spielen lassen, den zu Boden gefallenen Schnuller oder Keks nicht sofort wieder aufheben - das ist also nicht schlimm, eher im Gegenteil.
Hier ist Hygiene sinnvoll
Aber es gibt aber auch Keime, da sollten man versuchen, einen Kontakt möglichst zu vermeiden oder zu minimieren. E.coli-Bakterien zählen dazu oder auch die Salmonellen. E.coli-Bakterien kommen normalerweise im Darm vor und da sind sie gut aufgehoben. Gelangen sie jedoch durch mangelnde Hygiene auf anderen Wegen wieder in den Körper zurück können sie dort Infektionen auslösen, z.B. der Harnwege. Nur ein kleines Beispiel, das aber zeigt: Es schadet nicht zu wissen, wo keimtechnisch gesehen was im Haushalt los ist und wo Hygiene sinnvoll ist. Ohne zu übertreiben. Aber seht selbst, vielleicht findet ihr ja auch das ein oder andere so überraschend wie ich!?