Das Bewerbungsgespräch dient dazu, dass sich das Unternehmen und der Bewerber besser kennen lernen. Ziel des Personalers ist es, herauszufinden, ob der potentielle neue Mitarbeiter dem Anforderungsprofil gerecht wird und zum Unternehmen passt. Dabei werden nicht selten Fragen gestellt, die den Bewerber aus der Reserve locken sollen. Sogenannte Stress- oder Fangfragen werden gestellt, um zu irritieren oder zu provozieren. Nachfolgend wird aufgezeigt, wie Sie sich in solchen Situationen souverän verhalten.
Vorbereitung
Grundsätzlich gilt bei einem Vorstellungsgespräch, die Ruhe selbst zu sein. In einer Stresssituation atmen Sie kurz durch und besinnen sich auf Ihre Vorbereitung. Bei Stressfragen geht es primär nicht um Ihre Antwort, sondern um Ihre Stressfähigkeit und Ihre Schmerzgrenze auszuloten.
Stressfragen
Wie finden Sie es, kritisiert zu werden?
Wichtig ist hier, dass Sie nicht antworten, dass es Ihnen überhaupt nichts ausmache. Das würde man Ihnen sowieso nicht abnehmen. Legen Sie den Fokus auf konstruktive Kritik, die zwar manchmal etwas unangenehm sein kann, aber dennoch sehr nützlich ist. Dadurch vermitteln Sie, dass Sie auch nur ein Mensch sind, Kritik aber aufnehmen können.
Was ist Ihr grösster Fehler – und was haben Sie daraus gelernt?
Auf diese Frage sollten Sie nicht zu offen antworten (aber Lügengeschichten sind ebenfalls tabu). Diese Frage zielt auf Ihre Selbsteinschätzung und Ihre Selbstkritik ab. Nennen Sie hier keine Fehler, die sich wiederholen. Auch sollten Sie nicht andere für Ihren Fehler verantwortlich machen. Stehen Sie zu Ihren Fehlern und zeigen Sie auf, was Sie aus besagtem Fehler gelernt haben.
Welchen Mehrwert würde Ihre Einstellung unserem Unternehmen bringen?
Dies ist eine sehr beliebte Frage von Personalern. Sie können sich auf diese Frage aber bestens im Vorherein vorbereiten, indem Sie das Profil der Stelle genau analysieren. Erwähnen Sie auch, dass Sie sich gut mit der Firmenphilosophie identifizieren können. Sprechen Sie hier die emotionale Ebene an.
Welche drei positiven Charaktereigenschaften fehlen Ihnen?
Unterstreichen Sie bei dieser Frage Eigenschaften, die bei Ihnen ungenügend ausgeprägt und daher ausbaufähig sind. Beispielsweise können Sie hier erwähnen, dass Sie zu gewissenhaft sind, und die Dinge mehrmals überprüfen, bevor beispielsweise ein Dokument eingereicht wird. Dabei sollten Sie jedoch betonen, dass dies auf ein Bestreben, gute Arbeit abzuliefern zurückzuführen ist, und nicht mangels fachlicher Kompetenz.
Welche Bücher haben Ihren Werdegang am meisten beeinflusst?
Hier dürfen Sie nicht antworten, dass Sie keine Zeit zum Lesen hätte, oder nur Comics lesen. Falls Sie tatsächlich nur wenig lesen, können Sie bei dieser Frage auf News-Plattformen im Internet ausweichen.
Ansonsten ist bezüglich politischen und anderen heiklen Themen Vorsicht geboten. Es macht auch keinen Sinn die aktuelle Nummer 1 der Bestsellerliste zu nennen, wenn Sie das Werk gar nicht gelesen haben. Das könnte peinlich enden.
Sie scheinen mir zu unerfahren für diesen Job zu sein, meinen Sie nicht?
Jetzt müssen Sie den Interviewer von sich überzeugen. Auch mit wenig Erfahrung können Sie frischen Wind in die Aufgaben bringen und die Herausforderungen auf unkonventionelle Art und Weise durchführen. Wichtig ist hier ein selbstbewusstes Auftreten und erwähnen Sie die Pluspunkte auf Ihrem Kompetenzkonto.