Die richtige Ernährung des Labrador Retriever

Chocolate Labrador dog

Der Labrador Retriever zählt heute zu den beliebtesten Hunderassen. Den ersten offiziellen Labrador – Wurf hier in Deutschland gab es vor gerade mal 50 Jahren. Er ist bekannt für seine Freundlichkeit und seinen sogenannten “will to please”, was ihn auch zum beliebten Familienhund hat werden lassen.

Sein Ursprung

Seinen Ursprung hat der Labbi – wie er oft liebevoll genannt wird – auf der Insel Neufundland in Kanada. Dort entstanden aus verschiedenen europäischen Rassen – u. a. wahrscheinlich dem französischen Barbet, dem Saint Hubert´s Hound und dem portugiesischen Wasserhund – der Neufundländer und der kleine Neufundländer. Dieser kleine Neufundländer wurde vor allem gebraucht, um die Fischer bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Sie brauchten dafür einen Hund, der gehorsam war, nicht zu groß (damit er im kleinen Fischerboot gut Platz fand und das Boot nicht allzu sehr wankte, wenn er ins Wasser sprang) , eine Affinität zum Wasser hatte und natürlich aufgrund des rauen Klimas entsprechend robust war. Sein Fell sollte Wasser abweisen und schnell trocknen.

Der kleine Neufundländer unterstützte die Fischer sehr gut bei ihrer Arbeit, dies sowohl beim Fischfang als auch bei der sogenannten Federwildjagd. Er apportierte Fische und Taue aus dem Wasser, holte Netze ein und wurde, wie schon erwähnt, auch zur Jagd eingesetzt.

Später wurde er “St. John´s Hund” (nach der Provinzhauptstadt von Neufundland) genannt und kam etwa Anfang des 18. Jahrhundert erstmals nach England. Hier kam die Rasse in die Hände Adeliger und es entstanden die ersten richtigen Labrador-Zuchten.

Zu Anfang war der Labrador ein schwarzer Hund und andere Farben galten als Fehler. In seinen Genen trug er jedoch auch andere Farben und im Laufe der Zeit setzten sich auch diese durch und wurden anerkannt.

Die Geschichte des Labrador ist an vielen Stellen nicht eindeutig geklärt und so lässt sich auch nicht konkret sagen, welche Rassenvielfalt zur Entstehung des kleinen Neufundländers geführt hat und was sich in den Genen des heutigen Labradors so alles “versteckt”.

Die Ernährungsgeschichte

Anfang dieses Jahres hat man beim Labrador eine Genveränderung gefunden, die bei vielen Hunden dieser Rasse dafür sorgt, dass diese wenig oder gar kein Sättigungsgefühl verspüren. Labradore neigen mehr als andere Hunderassen zu Übergewicht und sind bekannt als sehr gefräßig und leicht mit Futter zu motivieren. Die Forscher vermuteten für diese Fakten einen genetischen Hintergrund und suchten gezielt nach bestimmten Genen, welche auch bei den Menschen im Verdacht stehen, Übergewicht zu fördern. Tatsächlich fanden sie Veränderungen an diesen Genen bei einem Großteil der Labradore, und zwar im Besonderen bei jenen, die eine besondere Neigung zum Übergewicht hatten. Es handelt sich dabei um das sogenannte POMC-Gen, das in intaktem Zustand für die Produktion von Botenstoffen sorgt, welche Hunger- und Sättigungsgefühle im Gehirn steuern.

Nun kann man unterstellen, die Natur hat sich etwas dabei gedacht, als sie diese Gene entsprechend verändert hat. Um das zu verstehen, muss man einen Blick in die Vergangenheit und den Ursprung der Labradore werfen.

Vor allem die Arbeit im Wasser unter rauen klimatischen Bedingungen hat dem Labrador viel abverlangt. Sein Einsatz erfolgte häufig im eiskalten Wasser und der Organismus benötigte große Mengen an Energie, um diese Leistung zu erbringen. Es war überlebenswichtig, dass er große Mengen Futter zu sich nehmen konnte, wenn diese ihm zuf Verfügung standen.

Das Leben der Fischer auf Neufundland war hart und entbehrungsreich. Die sauren und moorigen Böden Neufundlands sind und waren für die Landwirtschaft kaum nutzbar. Auch das raue und kühle Klima trug seinen Teil dazu bei. Das Wetter auf Neufundland ist ganzjährig kühl. Die Sommer sind kurz, mit Temperaturen um 16 °C. Fisch war seit jeher die ausschließliche Lebensgrundlage von Einheimischen und wie auch Neuankömmlingen.

labrador-am-strand

Aus diesen Informationen lässt sich durchaus vermuten, dass auch für den Urahn des Labradors Fisch eine wichtige Nahrungsquelle war. Vor allem der Kabeljau war vor den Küsten Neufundlands reichlich vorhanden und spielte eine große Rolle in der Fischerei und wohl auch der Ernährung der Fischer und ihrer Hunde. Sicher kann man davon ausgehen, dass noch andere Reste der menschlichen Ernährung im Hundemagen landeten, dies jedoch wahrscheinlich eher in kleinem Maß.

Es lässt sich vermuten, dass die Mengen an Nahrung, die der Hund erhielt, nicht die größten waren, woraus sich wiederum gut ableiten lässt, dass der Hundeorganismus sich entsprechend anpasste und sein Futter sehr gut verwertete (zumal er viel Energie benötigte).

Diese Ernährung änderte sich für den St. John´s Hund, als er nach England kam. Vom Mittelalter bis in die Neuzeit bildeten Getreideprodukte dort den Hauptbestandteil der Hundenahrung. Selbst die Jagdhunde der Adeligen erhielten nicht viel frisches Fleisch, sondern ebenfalls viel Getreide, manchmal sogar eine rein vegetarische Kost. Wobei bei den Hunden der Reichen im Gegensatz zu denen der Armen auf gute Qualität der Nahrungsmittel geachtet wurde.

Fazit für den Labrador

Aufgrund seiner Geschichte ist der Labrador ein Hund, der viele verschiedene Nahrungsmittel gut verträgt und auch gerne frisst. Er verwertet sein Futter i. d. R. sehr gut, was in der Futtermenge entsprechend berücksichtigt werden muss. Die genetisch häufig nicht vorhandene “Fresssperre” kann leicht dazu führen, dass der Labrador überfüttert wird und so übergewichtig wird. Da Fettleibigkeit ein großes Gesundheitsrisiko darstellt, muss der Halter dies unbedingt in seiner Fütterung berücksichtigen.

Erkrankungsrisiken des Labradors

Erkrankungen, die besonders häufig bei einer Hunderasse vorkommen, gelten als erhöhtes Risiko, für sie wird eine sogenannte Prädisposition unterstellt. Für den Labrador gelten vor allem die folgenden Erkrankungen als Risikofaktor:

  • Krebserkrankungen
  • Epilepsie (besonders häufig bei früh kastrierten Hunden)
  • Allergien
  • Erkrankungen des Bewegungsapparats wie z.B. HD (weniger häufig bei viel bewegten Hunden)
  • Durchfallerkrankungen (besonders häufig bei Hunden, die häufige Antibiotikagaben erhielten)

Auch diese Risikofaktoren sollten bei der Fütterung des Labradors berücksichtigt werden.

Praktische Fütterungstipps für den Labrador

Sowohl sein geschichtlicher Hintergrund, als auch seine heutigen bekannten Fressgewohnheiten erfordern eine Ernährung, deren Energiebilanz sorgfältig beachtet werden muss. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Anteil an Futtermitteln mit nicht allzu hohem Energieanteil überwiegt. Dies kann dem Labrador insofern entgegen kommen, da man so die Mengen etwas nach oben anpassen kann.

Hund mit Karotte

Bei einer Frischfütterung lässt sich dies erreichen, indem man einen vergleichsweise hohen Gemüseanteil füttert. Auch als Snack kann Gemüse gut eingesetzt werden, wie z.B. eine Möhre als Knabberspaß.

Der Fettgehalt von Fleisch sollte meist im mittleren Bereich liegen, dabei ist vor allem darauf zu achten, dass das Fettsäurenprofil ein günstiges ist, also ein guter Anteil der Omega-3-Fettsäuren vorliegt. Fleisch aus Massentierhaltung hat ein ungünstiges Fettsäurenprofil, es empfiehlt sich, auf Wildfleisch und auch Bio-Fleisch zurückzugreifen.

Kohlenhydrate sollten nur gemäßigt gefüttert werden. Es empfiehlt sich jedoch, nicht ganz darauf zu verzichten, da sie eine sättigende Wirkung haben.

Wie bei allen Hunderassen ist natürlich auch beim Labrador darauf zu achten, dass die Nährstoffbilanz stimmt. Eine abwechslungsreiche Fütterung in Kombination mit der Zugabe einiger Ergänzungen kann dies gewährleisten.

Zusammenfassung:

  • Hoher Gemüseanteil
  • Fleisch in adäquater Menge mit meist mittlerem Fettgehalt
  • Geringer Anteil Kohlenhydrate
  • Ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen

Krebserkrankungen: Um der Entstehung von Krebserkrankungen entgegenzuwirken, ist neben einer adäquaten Nährstoffversorgung die minimale Belastung mit Schadstoffen auf der einen Seite und die Zufuhr von sogenannten Antioxidantien auf der anderen Seite sehr wichtig.

Epilepsie: Sehr wichtiger Faktor ist hier natürlich die Vermeidung der Frühkastration. Die Frage, ob eine Kastration überhaupt nötig ist, sollte einer genauen Prüfung unterzogen werden, da eine Kastration für die Hundegesundheit grundsätzlich noch weitere negative Aspekte bedeutet. Die Epilepsie stellt eine Erkrankung des Nervensystems dar. Wichtig sind im Hinblick auf eine möglicherweise vorliegende Epilepsie vor allem die ausreichende Versorgung mit Magnesium und Calcium, sowie auch die Versorgung mit B-Vitaminen, welche die Nerven unterstützen. Erwähnenswert ist hierbei noch, dass Hunde die B-Vitamine im Darm eigentlich selber bilden können. Ist die Darmflora nicht mehr ausgeglichen, funktioniert dies jedoch häufig nicht mehr richtig.

Allergien: Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf einen Stoff. Dabei kann es sich sowohl um Futtermittel handeln, als auch Stoffe, mit denen der Hund in Körperkontakt kommt, wie auch Stoffe, die über die Atmungsorgane in den Organismus gelangen. Die wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung sind ein starkes Immunsystem und eine geringe Schadstoffbelastung. Da das Immunsystem zu einem Großteil (etwa 80%) im Darm sitzt, spielt die Darmflora auch hier eine übergeordnete Rolle. Diese sollte regelmäßig unterstützt und saniert werden, besonders natürlich nach Antibiotikagaben. Auch die regelmäßige Entlastung von Schadstoffen wie auch Unterstützung durch Antioxidantien können als sinnvoll angesehen werden.

labrador-ursprung

Erkrankungen des Bewegungsapparats: Auch hier spielt eine ausgewogene und adäquate Fütterung eine große Rolle. Hunde, denen im Wachstum zu viel Energie zugeführt wurde, wie auch Hunde, welche im Wachstumsprozess kastriert wurden, haben eine erhöhte Neigung zu Erkrankungen des Bewegungsapparats. Daher sollte beim Labrador besonders auf die Vermeidung dieser Faktoren geachtet werden.

Sowohl bei der Entwicklung als auch der Erhaltung starker Knochen spielen die Calciumversorgung und auch die Versorgung mit Vit. D eine übergeordnete Rolle. Es sollte daher von Anfang an auf eine adäquate Versorgung geachtet werden. Wichtig ist außerdem, wie schon erwähnt, ausreichend Bewegung. Ebenso muss auch hier auf eine Vermeidung von Übergewicht geachtet werden, da Übergewicht die Gefahr für Erkrankungen des Bewegungsapparats ebenfalls erhöht.

Durchfallerkrankungen: Wie oben schon erwähnt, trifft diese Problematik vor allem Labradore, denen häufig Antibiotika verabreicht wurden. Die Gabe von Antibiotika hat allgemein ein erschreckendes Ausmaß angenommen, stellt sie doch eigentlich eine Art Notfallmedikation dar. Als Hundehalter sollte man daher bei einer Verordnung immer noch einmal nachfragen, ob die Gabe nicht doch vermieden werden kann. Geht es nicht ohne, sollte eine Darmsanierung im Anschluss Pflichtprogramm sein. Wie oben schon erwähnt ist es durchaus sinnvoll, Darmsanierungen regelmäßig 1-2-mal jährlich zur Vorbeugung durchzuführen.

Sinnvolle Ergänzungen für den Labrador:

  • Calciumversorgung sicherstellen, bei Frischfütterung entweder durch Knochen, oder z.B. durch Knochenmehl , Eierschalenpulver, etc.
  • Zur Versorgung mit Vit. D regelmäßig Dorschlebertran füttern.
  • Zur Versorgung mit essentiellen Fettsäuren, besonders Omega 3 Fischöl, Leinöl und/oder Krillöl (besonders hervorzuheben wegen einem hohen Anteil Astaxanthin, einem besonders starken Antioxidans) zugeben.
  • Zur Versorgung mit B-Vitaminen Bierhefe -Kuren durchführen.
  • Zur Stärkung des Bewegungsapparats Kuren mit Grünlippmuschel -Extrakt durchführen.
  • Zur Unterstützung der Ausscheidungsorgane und somit dem Abbau von Schadstoffen Stoffwechselkuren z.B. mit Kräutern durchführen, am besten eignen sich dafür Herbst und Frühling.
  • Zur Darmsanierung 2 x jährlich Kuren mit Präbiotika machen.

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