Die Versprechungen der GVO-Hersteller, weniger Pflanzenschutzmittel, höhere Erträge etc. haben sich nur nicht nicht erfüllt, sondern das genaue Gegenteil ist eingetreten.
Diese neue Studie, wie schon viele Vorhergehende, belegt wieder, das GVO-Pflanzen nicht die gewünschten Vorteile bringen, sondern erhebliche Nachteile.
Hier ein Auszug aus der Zusammenfassung:
„Vor 30 Jahren wurden die ersten gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellt, seit fast 20 Jahren werden diese in den USA kommerziell angebaut. Im Vergleich zur EU wird die Entwicklung in den USA wesentlich stärker von den wirtschaftlichen Interessen von Firmen wie Monsanto geprägt. Allerdings hat auch in der EU längst eine Öffnung der Märkte für den Import der Produkte von gentechnisch veränderten Pflanzen stattgefunden. Jetzt stehen 2013 weitere Entscheidungen über neue Zulassungen für den Anbau an.
Vor diesem Hintergrund werden die bisherigen Erfahrungen in den USA kritisch untersucht sowie Schlussfolgerungen daraus für den Umgang mit dieser Technologie in der EU gezogen. Die wesentlichsten Befunde sind:
Auswirkungen für Landwirte
Die US-Landwirte hatten zunächst Vorteile beim Anbau herbizidresistenter Pflanzen. Diese anfänglichen Vorteile (Arbeitszeitersparnis, geringere Aufwendungen an Spritzmitteln bei der Unkrautbekämpfung) haben sich jedoch ins Gegenteil verkehrt: Da die Unkräuter sich an den Anbau der gentechnisch veränderten Pflanzen angepasst haben, steigen sowohl die Mengen an Spritzmitteln als auch der Arbeitszeitaufwand deutlich. Auch an den Anbau von insektengiftproduzierenden Pflanzen haben sich die Schädlinge zum Teil angepasst. Nachdem sich sekundäre Schädlinge im Maisanbau ausgebreitet haben, werden jetzt die Pflanzen mit bis zu sechs Giftstoffen gleichzeitig ausgestattet.
Ob diese Art von „Aufrüstung“ auf dem Acker langfristig Erfolg haben kann, ist zweifelhaft. Insgesamt geraten die Landwirte durch die Agrogentechnik in eine Produktionslogik, die die Industrialisierung der Landwirtschaft immer weiter voran treibt und die Kosten für das Saatgut vervielfacht, ohne dass es zu bedeutsamen Zuwächsen bei der Ernte oder signifikanten Einsparungen bei den Spritzmitteln kommen würde.
Auswirkungen auf die Saatgutmärkte
Bisher scheint die US-Landwirtschaft weitestgehend unfähig, Alternativen zu dieser „Aufrüstung auf dem Acker“ zu entwickeln. Dafür gibt es strukturelle Gründe: Die Saatgutindustrie der USA ist bei vielen wichtigen Pflanzenarten weitgehend unter Kontrolle der Agrochemieunternehmen.
Dies hat umgekehrt Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Praxis: Die VerbraucherInnen können durch ihr Kaufverhalten keine wirtschaftlich nachhaltigen Impulse setzen, um den Fehlentwicklungen in der Landwirtschaft gegenzusteuern. Dabei werden die VerbraucherInnen in den USA einer ganzen Reihe von nicht ausreichend untersuchten Risiken ausgesetzt, die in Zusammenhang stehen mit unbeabsichtigten Stoffwechselprodukten in den Pflanzen, den Rückständen der Komplementär-Herbizide und den Eigenschaften der zusätzlich in den Pflanzen gebildeten Eiweißstoffe. Bisher gibt es keinerlei Möglichkeiten, die tatsächlichen Auswirkungen des Verzehrs dieser Produkte zu beobachten
Auswirkungen auf die Umwelt
Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ist mit einer erheblichen Steigerung der Ausbringung von Herbiziden verbunden. Auch der Eintrag von bestimmten Insektengiften hat deutlich zugenommen. Insbesondere für den Anbau herbizidresistenter Pflanzen ist ein Rückgang der Biodiversität, Auswirkungen auf Böden und die Pflanzengesundheit belegt. Eine Gefährdung
der Gesundheit für Menschen, die in Anbaugebieten leben, in denen regelmäßig große Mengen von Glyphosat ausgebracht werden, halten verschiedene Wissenschaftler für wahrscheinlich. Nach wie vor nicht ausreichend untersucht sind die Auswirkungen des Anbaus von insektengiftproduzierenden Pflanzen auf sogenannte Nichtzielorganismen. Beim Anbau von gentechnisch verändertem Raps haben die Pflanzen den Sprung vom Acker in die Umwelt geschafft und entziehen sich damit der Rückholbarkeit und einer effektiven Kontrolle ihrer Auswirkungen auf die Umwelt. Die langfristigen Folgen dieser Auswilderung gentechnisch veränderter Pflanzen können nicht verlässlich abgeschätzt werden.
Agrochemie Konzerne wie Monsanto sind keine traditionellen Züchter. Erst die Einführung der Gentechnik mit der Möglichkeit, weitreichende Patente anzumelden und neue Strategien zur Gewinnmaximierung umzusetzen, war für diese Konzerne der Anreiz, in den Markt einzusteigen. Inzwischen dominieren Konzerne wie Monsanto, Dupont, Syngenta, Dow AgroSciences und Bayer den internationalen Saatgutmarkt sogar im Bereich der konventionellen Züchtung. Die Preise für das Saatgut steigen, die Anzahl der Landwirte, die die eigene Ernte zur Wiederaussaat verwenden können, ist stark zurückgegangen. Mögliche Patentverstöße der Landwirte werden unter anderem mit der Hilfe von Detektiven verfolgt.
In den USA ist das Angebot an konventionellen Sorten bei Pflanzenarten wie Mais bereits stark eingeschränkt. Auch in Zukunft steht zu erwarten, dass die Entwicklung in den USA von der Logik der Agrochemie Konzerne geprägt wird und daher alternative Anbaumethoden, durch die zum Beispiel der Einsatz von Spritzmitteln effektiv reduziert werden könnte, weiterhin vernachlässigt werden.“
Zur kompletten Studie hier klicken.
Im Früjahr 2011 startete der BÖLW eine Petition gegen die Agro-Gentechnik. Über 100.000 Unterschriften wurden gesammelt.
Der Petent, Felix Prinz zu Löwenstein, erläuterte am 27.09.2011 vor dem Petitionsausschuß des Deutschen Bundestags seinen Standpunkt.
Ab der 4. Minute schildert der Petent die mit der Agro-Gentechnik verbundenen Risiken.
Weitere Beiträge zum Thema Gentechnik, hier klicken.
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Diese neue Studie, wie schon viele Vorhergehende, belegt wieder, das GVO-Pflanzen nicht die gewünschten Vorteile bringen, sondern erhebliche Nachteile.
Hier ein Auszug aus der Zusammenfassung:
„Vor 30 Jahren wurden die ersten gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellt, seit fast 20 Jahren werden diese in den USA kommerziell angebaut. Im Vergleich zur EU wird die Entwicklung in den USA wesentlich stärker von den wirtschaftlichen Interessen von Firmen wie Monsanto geprägt. Allerdings hat auch in der EU längst eine Öffnung der Märkte für den Import der Produkte von gentechnisch veränderten Pflanzen stattgefunden. Jetzt stehen 2013 weitere Entscheidungen über neue Zulassungen für den Anbau an.
Vor diesem Hintergrund werden die bisherigen Erfahrungen in den USA kritisch untersucht sowie Schlussfolgerungen daraus für den Umgang mit dieser Technologie in der EU gezogen. Die wesentlichsten Befunde sind:
Auswirkungen für Landwirte
Die US-Landwirte hatten zunächst Vorteile beim Anbau herbizidresistenter Pflanzen. Diese anfänglichen Vorteile (Arbeitszeitersparnis, geringere Aufwendungen an Spritzmitteln bei der Unkrautbekämpfung) haben sich jedoch ins Gegenteil verkehrt: Da die Unkräuter sich an den Anbau der gentechnisch veränderten Pflanzen angepasst haben, steigen sowohl die Mengen an Spritzmitteln als auch der Arbeitszeitaufwand deutlich. Auch an den Anbau von insektengiftproduzierenden Pflanzen haben sich die Schädlinge zum Teil angepasst. Nachdem sich sekundäre Schädlinge im Maisanbau ausgebreitet haben, werden jetzt die Pflanzen mit bis zu sechs Giftstoffen gleichzeitig ausgestattet.
Ob diese Art von „Aufrüstung“ auf dem Acker langfristig Erfolg haben kann, ist zweifelhaft. Insgesamt geraten die Landwirte durch die Agrogentechnik in eine Produktionslogik, die die Industrialisierung der Landwirtschaft immer weiter voran treibt und die Kosten für das Saatgut vervielfacht, ohne dass es zu bedeutsamen Zuwächsen bei der Ernte oder signifikanten Einsparungen bei den Spritzmitteln kommen würde.
Auswirkungen auf die Saatgutmärkte
Bisher scheint die US-Landwirtschaft weitestgehend unfähig, Alternativen zu dieser „Aufrüstung auf dem Acker“ zu entwickeln. Dafür gibt es strukturelle Gründe: Die Saatgutindustrie der USA ist bei vielen wichtigen Pflanzenarten weitgehend unter Kontrolle der Agrochemieunternehmen.
Dies hat umgekehrt Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Praxis: Die VerbraucherInnen können durch ihr Kaufverhalten keine wirtschaftlich nachhaltigen Impulse setzen, um den Fehlentwicklungen in der Landwirtschaft gegenzusteuern. Dabei werden die VerbraucherInnen in den USA einer ganzen Reihe von nicht ausreichend untersuchten Risiken ausgesetzt, die in Zusammenhang stehen mit unbeabsichtigten Stoffwechselprodukten in den Pflanzen, den Rückständen der Komplementär-Herbizide und den Eigenschaften der zusätzlich in den Pflanzen gebildeten Eiweißstoffe. Bisher gibt es keinerlei Möglichkeiten, die tatsächlichen Auswirkungen des Verzehrs dieser Produkte zu beobachten
Auswirkungen auf die Umwelt
Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ist mit einer erheblichen Steigerung der Ausbringung von Herbiziden verbunden. Auch der Eintrag von bestimmten Insektengiften hat deutlich zugenommen. Insbesondere für den Anbau herbizidresistenter Pflanzen ist ein Rückgang der Biodiversität, Auswirkungen auf Böden und die Pflanzengesundheit belegt. Eine Gefährdung
der Gesundheit für Menschen, die in Anbaugebieten leben, in denen regelmäßig große Mengen von Glyphosat ausgebracht werden, halten verschiedene Wissenschaftler für wahrscheinlich. Nach wie vor nicht ausreichend untersucht sind die Auswirkungen des Anbaus von insektengiftproduzierenden Pflanzen auf sogenannte Nichtzielorganismen. Beim Anbau von gentechnisch verändertem Raps haben die Pflanzen den Sprung vom Acker in die Umwelt geschafft und entziehen sich damit der Rückholbarkeit und einer effektiven Kontrolle ihrer Auswirkungen auf die Umwelt. Die langfristigen Folgen dieser Auswilderung gentechnisch veränderter Pflanzen können nicht verlässlich abgeschätzt werden.
Agrochemie Konzerne wie Monsanto sind keine traditionellen Züchter. Erst die Einführung der Gentechnik mit der Möglichkeit, weitreichende Patente anzumelden und neue Strategien zur Gewinnmaximierung umzusetzen, war für diese Konzerne der Anreiz, in den Markt einzusteigen. Inzwischen dominieren Konzerne wie Monsanto, Dupont, Syngenta, Dow AgroSciences und Bayer den internationalen Saatgutmarkt sogar im Bereich der konventionellen Züchtung. Die Preise für das Saatgut steigen, die Anzahl der Landwirte, die die eigene Ernte zur Wiederaussaat verwenden können, ist stark zurückgegangen. Mögliche Patentverstöße der Landwirte werden unter anderem mit der Hilfe von Detektiven verfolgt.
In den USA ist das Angebot an konventionellen Sorten bei Pflanzenarten wie Mais bereits stark eingeschränkt. Auch in Zukunft steht zu erwarten, dass die Entwicklung in den USA von der Logik der Agrochemie Konzerne geprägt wird und daher alternative Anbaumethoden, durch die zum Beispiel der Einsatz von Spritzmitteln effektiv reduziert werden könnte, weiterhin vernachlässigt werden.“
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Im Früjahr 2011 startete der BÖLW eine Petition gegen die Agro-Gentechnik. Über 100.000 Unterschriften wurden gesammelt.
Der Petent, Felix Prinz zu Löwenstein, erläuterte am 27.09.2011 vor dem Petitionsausschuß des Deutschen Bundestags seinen Standpunkt.
Ab der 4. Minute schildert der Petent die mit der Agro-Gentechnik verbundenen Risiken.
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