Sie erschien zur Prüfung auf den letzten Pfiff. Pünktlich zwar, aber gerade noch so. Derweil die anderen Prüflinge, etwa zwanzig an der Zahl, bereits aufmerksam um den Prüfer gruppiert.
“Wie lange dauert es denn so?”, fragte ich vorher – “So etwa 30 Minuten”, lautete die Antwort. Also sind Mann und Hund ab, bis bereits nach 20 Minuten “je t’aime, moi non plus” aus dem Handy tönte.
Ihre Stimme überschwänglich, voller Stolz:
“Ich habe bestanden!”
WOW! – Als wir zurück kamen sie zu holen, sassen die anderen Prüflinge immer noch an ihren Aufgaben. Nur sie, die Ukrainerin, war bereits fertig.
Einen klitzekleinen Futschelfehler habe sie gemacht.
“Ich konnte ja auch nicht wissen, dass es bei euch [sic!] auch Fragen gibt, deren Antwortmöglichkeiten ausnahmslos alle richtig sind.”
Irgendwas muss immer falsch sein, dachte sie, verzichtete bei den Angeboten zu dieser Frage (“irgendwas Ökologisches”) auf eines der Kreuze und hatte somit einen Fehler, den sie nun zutiefst bedauert. Sie hätte nämlich auch diese Antwort gewusst, wenn sie gewusst hätte, dass es drei statt zwei richtige … – na-ja, was soll`s?!?
BESTANDEN BLEIBT BESTANDEN!
Nur noch etwas “Praxis”, nur noch eine zweite Prüfung, und dann ~ dann ~ dann wird sie die Herrschaft über das Auto übernehmen. Wird mich zwingen, es regelmässig zu waschen und zu saugen. Wird diverse Duftbäumchen anbringen, den Hund auf die Decke des Rücksitzes verbannen und vorne wird wohl *seufz* ein stotterndes Navi hängen. Tomtom oder so …
So schön wie bisher, kann es nicht bleiben.