Die perfekte Geschäftsidee

Der Anfang einer jeden Gründung ist die Idee, das ist den meisten klar.

Jede Unternehmensgründung hat das Ziel eine Idee in ein erfolgreiches Unternehmen umzuwandeln. Dass der Weg dorthin steinig ist, sollte den meisten (aufgeklärten) Gründern klar sein. Doch oftmals machen sich Gründer den Weg zur Gründung und zum Erfolg schwieriger, als er ohnehin ist. Hier drei Stolpersteine, die viele Gründer (und solche, die es gerne werden wollen) kennen.

Falle 1: Ich kann jetzt noch nicht darüber reden

Viele Gründer möchten ihre Idee nicht oder nur ungerne „verraten“, weil sie ernsthaft daran glauben, dass ihnen jemand die Idee „klaut“. Einmal hatte ich ernsthaft den Fall, dass ein Gründer von mir fast ein NDA (Vertraulichkeitserklärung) unterschrieben haben wollte, bevor er mit mir reden konnte. Und das war auf einer Gründerveranstaltung. Das ist sehr schade, da diese Gründungen in den allermeisten Fällen – Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel – nicht erfolgreich werden. Dafür gibt es jedoch mindestens drei Gründe:

  1. Feedback von Nutzern/Kunden

Nur wenn man über seine Idee spricht wird man auch ein Feedback bekommen können. Dieses Feedback ist lebenswichtig, um nicht am Markt vorbeizuarbeiten, kommt es doch von möglichen Kunden und Interessenten.

  1. Viele Ideen sind kopiert

„Es gibt nichts, das es nicht gibt.“

Sicher hatte jemand die Idee bereits vor Dir (wenn auch nur in Gedanken). Vielleicht arbeitet irgendwo auf dieser Welt bereits ein oder mehrere andere Start Ups an derselben Idee. Das ist jedoch nichts Negatives, sondern im Gegenteil: es zeigt, dass es lohnenswert ist sich mit Deiner Idee weiter auseinanderzusetzen. Wo ein Markt ist an dem man Geld verdienen kann, wird es auch immer Konkurrenz geben. Selbst wenn Dein konkretes Produkt/Dienstleistung tatsächlich neuartig ist, so wird es dennoch immer andere Produkte und Unternehmen geben, die mit Dir in Konkurrenz stehen. Das iPhone von Apple war damals z.B. neuartig und in dieser Form noch nicht auf dem Markt. Dennoch gab es bereits Produkte die damit in Konkurrenz standen, u.a. Handy, Mp3-Player, Spielekonsole, Laptop etc.

Egal was Du Dir also ausgedacht hast, es wird sicherlich nicht schaden mit anderen Menschen darüber zu sprechen.

  1. Die Umsetzung ist der Kern der Idee

Die meisten Gründer unterschätzen, dass die Gründer einen großen Anteil am Erfolg haben. Ideen an sich gibt es wie Sand am Meer und gab es auch bereits (fast) alle. Auf die Umsetzung der Idee kommt es schließlich an, und die hängt stark von der Persönlichkeit und vor allem auch der Erfahrung der Gründer ab. Selbst wenn man eine gute Idee hat, so heißt das noch lange nicht, dass man weiß wie man sie erfolgreich umsetzen kann. Hier ist ein Punkt an dem viele Gründungen missglücken.

Falle 2: Die Anderen machen aber…

Der zweite Fallstrick liegt in unserem menschlichen Herdentrieb. Häufig versuchen viele Gründer einfach nur dem aktuellen Mainstream an Gründungen nachzulaufen ohne sich wirklich grundlegende Gedanken zu machen, was sie eigentlich anbieten wollen und warum. Dazu trägt bei, dass in vielen Gründermagazinen und Blogs oft nur von diesen Mainstream-Startups „berichtet“ wird (Die „“ bei berichtet wurden gesetzt, da man für viele redaktionell wirkende Texte z.B. bei Gründerszene.de bezahlen muss.).

Die Motivation liegt auf der Hand. Wo viele Ideen in dieselbe Richtung gehen, gibt es viele Investorengelder einzusammeln und damit scheint ein leichterer Weg geebnet zu sein. Jeden Tag kann man lesen welches Start Up wieviel Millionen Euro von Investoren und Venture Capitalists bekommen hat.

Ich gratuliere jedem Start Up zu einer erfolgreichen Finanzierungsrunde und es freut mich auch, dass es Investoren gibt, die sich für neue Ideen begeistern lassen.

Und natürlich ist es cool als Gründer ein schickes Büro zu haben und zu Auswärtsterminen mit dem Taxi zu fahren, aber wer noch kein Geld verdient sollte sich mal überlegen, ob das Sinn macht. Denn was ich für problematisch halte ist die Tatsache, dass die meisten Start Ups wenig bis gar kein Geld verdienen (im Sinne von „Umsatz machen“). Und so wird munter Geld ausgegeben bis schließlich die Liquidität gefährdet ist.

Das typische Rocket Internet Argument „Marktdurchdringung kostet einfach Geld“ ist grundsätzlich richtig. Aber ob es dauerhaft Sinn macht sich den Umsatz zu kaufen darf ebenfalls bezweifelt werden. Auf diese Weise wird Dein Unternehmen nie mehr Geld einspielen, als Du ausgibst. Und das wäre eigentlich das nach verantwortungsvoll-unternehmerischem Handeln richtige Ziel. Auch gibt es viele Start Ups, die überhaupt kein echtes Geschäftsmodell haben sondern nur eine abstrakte Idee verfolgen. Und wenn dann der Exit geglückt ist wird (wiederum PR-wirksam) gefeiert, dass man das sinkende Schiff noch rechtzeitig und fürstlich belohnt verlassen hat und stürzt sich in die Suche nach dem nächsten Investor.

In diesem Sinne, schau nicht zu viel auf „die Anderen“ und welche Summen in ihre Idee investiert werden! Konzentriere Dich lieber auf Deine eigene Idee und schaffe einen wirklichen Nutzen für Deine Kunden. Damit wird es auch Menschen geben, die Dein Produkt kaufen wollen werden. Du wirst auch dann Erfolg haben, wenn Du nicht das machst, was alle machen (aus diesem Grund hast Du Dich wohl auch entschieden ein Start Up zu gründen).

<Das war nur ein kurzer Ausflug in die (fehlende) Aufrichtigkeit und Verantwortungslosigkeit der Start Up Szene.>

Falle 3: Ich warte noch auf die perfekte Geschäftsidee

Der größte Fehler von Menschen, die sich gerne selbstständig machen möchten, ist das Warten auf die „perfekte Idee“. Bevor sie diese Idee nicht haben wollen sie gar nicht erst anfangen etwas zu Gründen. Warum auch, macht ja eh keinen Sinn, oder?

Bei diesem Satz stelle ich gerne die Gegenfrage: „Was hättest Du gemacht, wenn Du die Idee zu Google, Facebook oder Whatsapp gehabt hättest?“

Die meisten haben darauf keine wirklich konkrete Antwort. Und das ist auch das Problem an der „perfekten Idee“. Viele Gründer haben noch überhaupt keine Ahnung vom Aufbau eines Unternehmens und Selbstständigkeit (dazu zähle ich mich im Übrigen auch!). Das bedeutet, dass die meisten auch nicht wissen wie sie die „perfekte Idee“ in die Wirklichkeit umsetzen müssen, um sie groß zu machen.

Besser ist es klein anzufangen. Warte lieber nicht auf die perfekte Idee, sondern such Dir eine Idee und FANG EINFACH AN. So lernst Du am einfachsten und sammelst Erfahrungen. Und Du weißt ja auch nie, wohin der Weg führt. Eine gute Idee ist selbstverständlich eine super Basis für ein erfolgreiches Start Up. Aber sie garantiert eben auch keinen Erfolg.

Wenn Du dann die Erfahrung hast wirst Du die Welt mit anderen Augen sehen und eventuell auch eine Chance erkennen, die Du ohne Erfahrung (vermutlich) nicht erkannt hättest.

Also, setz Dich hin und fang an!


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