Die Peinlichkeit danach
Ist der Rausch vorbei, dann wird uns die besinnungslose Dummheit bewußt, in die wir uns hineinsteigern liessen.
Das große Fest ist vorbei und schnell werden die letzten Erinnerungen beseitigt:
Die Weihnachtsbeleuchtungen der Einkaufsstraßen werden abmontiert, natürlich nicht in der Innenstadt, denn dort werden Sie für die Beleuchtung des Silvesterpfades benötigt.
Die die Hausmauern hinauf kletternden Weihnachtsmänner werden wieder für ein Jahr in den Keller verbannt.
Die Umspannnwerke atmen auf, weil den Glühbirnen der springenden Rentiere und Schlitten der Stecker gezogen wurde.
Ho, Ho, Ho lallen nur mehr die Betrunkenen und selbst der Santa Cola der Getränkeindustrie steigt betreten auf seinen 12-Achser und fährt klamm heimlich seine Gewinne heim.
Vereinzelte Versuche des Handels den monatelangen Höhepunkt, zu dem sie seit Ende der Badesaison geblasen haben, zum kulminativen Cum-shot am ersten Werktag nach Weihnachten hoch zu kriegen, verstummten unter fast unverständlichem Gemurmel von
"zu milden Temperaturen",
"die Gutscheine halt noch nicht eingelöst",
"zu den 4% Umsatzplus noch kein weiteres Prozent zugelegt"
"Weihnachtsgeschäft dauert noch bis Ende Dezember"
http://oe1.orf.at/artikel/294095
http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1324992154900.shtml
Aber irgendwie hat das auch was Gutes.
Gräßlichkeiten, wie das Märchenschloß am Wr. Christkindlmarkt vor dem Märchenschloß der Wr. Stadtpolitik, brauchen wir nimmer sehen (siehe Bild). Das Rathhaus bleibt aber, auch das brauchen wir für den Silvesterpfad, den Eislaufplatz und den Life-Ball.