Hallo, ich grüße Dich.
Zeit für einen weiteren Artikel auf meinem Blog?
Heute geht es bei mir um die Tüte.
Nein, nicht um die Frage Plastiktüte oder Naturmaterial. Auch nicht um die Art Tüte, mit welcher so mancher Zeitgenosse sich in andere Sphären verabschiedet.
Die Tüte, um welche es bei mir heute gehen soll, ist längst ausgestorben in unseren Breiten.
Björn, mach es nicht so spannend 😉 Gut - tatataraaaaa *tusch* es geht heute bei mir um die Lohntüte.
Oh ja, dieses legendäre und viel zitierte Stück gab es wirklich.
Vielleicht kennst Du ja Sprüche wie...
„Firma Schröbel & Sohn, große Tüte - kleiner Lohn!"
Aber in den letzten Jahrzehnten hat sie wohl kaum mehr einer zu Gesicht bekommen, diese geheimnisumwitterte Lohntüte.
Dies soll sich heute ändern, ich habe Dir ein paar davon mitgebracht 😉
Wie ging das also vor sich, als das Geld noch in der Tüte war?
Die Arbeitnehmer erhielten bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts noch vielfach auch in unseren Breiten Ihr Gehalt an einem Zahltag in der Lohntüte in die Hand gedrückt.
Da stand man dann in der Schlange und wartete auf seine Groschen.
Viele haben das Hartgeld dann gleich in der nächsten Kneipe in Flüssigkeiten umgesetzt. Heute wird das Geld längst überwiesen, aber diese Sitte gibt es immer noch.
Außen auf der Lohntüte war die Lohnabrechnung angegeben, also der heutige Lohnzettel war gleich mit dabei.
In der Bundesrepublik wurde diese Art der Lohnzahlung ab ca. 1957 verdrängt und die Gelder wurden zunehmend überwiesen.
Meinen ersten Lehrlingsgehalt bekam ich als „Vorschuss" noch um 1990 in einem Kuvert in die Hand gedrückt, man war das ein gutes Gefühl 😊
Die Freunde in der ehemaligen DDR kannten die Lohntüte noch teilweise bis in die 1980er Jahre - wow.
Natürlich hatte so eine Lohntüte auch ihre Nachteile, denn so wusste jeder, an welchem Tag man mit einer Tüte voller Geld nach Hause ging.
Dennoch ein interessantes Fundstück.
Hast Du auch noch Lohntüten erhalten?
Oder konnte ich Dir etwas Neues zeigen?
Es grüßt Dich
Björn 😊
