Die letzten Stunden – Samuel Becketts Einakter in München

Einstein Kultur

Der Autor Samuel Beckett ist uns wohl vor allem durch sein Erfolgsstück „Warten auf Godot“ bekannt. Dies ist jedoch natürlich nicht das einzige Werk des Iren. Er schrieb auch mehrere kurze Monologe, von denen zwei gerade in der Halle 1 des Einstein Kulturzentrums in München zu sehen sind. Andreas Berner inszenierte die Stücke „Rockaby“ und „Ein Stück Monolog“ mit den Schauspielern Manuela Clarin und Ulf-Jürgen Wagner.

Ich muss zugeben, ich habe mich bisher noch nie mit BecRockaby 2kett befasst und war dementsprechend gespannt, was mich erwartet. Die Geschichten sind auch ehrlich gesagt nicht ganz einfach zu verstehen, kann aber auch daran liegen, dass ich mich wirklich noch nie mit dem Autor auseinandergesetzt habe. Die beiden absurden Stücke handeln grob gesagt von sterbenden Menschen, die beschreiben, wie sie diesen Vorgang erleben. Die Frau zieht ihr schönes schwarzes Kleid an, nimmt ihre Gedanken auf Tonband auf und setzt sich bis zu ihrem Tod in den Schaukelstuhl ihrer Mutter. Der Mann erinnert sich an bereits verstorbene Bekannte und Familienmitglieder und blickt gleichzeitig in die Dunkelheit um sich.

Der erste Monolog war für meinen Geschmack etwas eintönig inszeniert, da die Protagonistin abwechselnd überdeutlich in ihr Tonbandgerät redet oder mit ihrem Kleid interagiert. Außerdem störte es doch, dass die Darstellerin nach dem Tod ihrer Figur einfach wieder aufsteht und die Bühne umbaut. Das hätte vermutlich mit geschlossenem Vorhang besser gewirkt. Der zweite Monolog war am Stück gesprochen, was viel dynamischer wirkte. Wagner brachte die wirren Gedankengänge und Handlungen der Figur auch sehr überzeugend rüber.

Fakt ist, die Texte sind sehr spannend, es werden scheinbar immer wieder die gleichen Zeilen wiederholt, verändern sich aber von Mal zu Mal minimal und ergeben so eine Art Handlung. Man braucht zweifellos eine ungeheure Konzentration, um den Monologen folgen zu können, was in den Räumlichkeiten des Einstein oft schwer ist. Da in mehreren Räumen gespielt wird, bekommt man unfreiwillig die Geräusche aus der anderen Veranstaltungen mit, was bei den ruhigen Theaterstücken sehr störend ist.

Unterstützt wird der Theaterabend im Kellergewölbe durch einen Gitarristen im goldenen Glitzeranzug. Der Sinn dieses Musikers hat sich mir nicht völlig erschlossen. Er war offenbar lediglich eine Art Lückenfüller für die Umbaupause und vor und nach der Vorstellung. Das wäre auch gar nicht so schlimm gewesen, jedoch war der Gesang des jungen Herren… sagen wir mal sehr gewöhnungsbedürftig. Mit den Stücken hatte er jedenfalls in meinen Augen nichts zu tun.

Wenn nicht gerade in den anderen Räumen Radau gemacht wird, haben Fans des absurden Theaters sicher ihre Freude an diesem Abend, von der Musik einmal abgesehen.

 


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