Die Kunst und ich

Die Kunst und ichIch war letztens im Museum. Um genauer zu sein: im Kunstpalast, hier in Düsseldorf. Kunst ist eine seltsame Sache für mich. Wie kann ich das nur am besten beschreiben, wie unser Verhältnis zueinander ist? Ich versuche es mal anhand von Abnehmen. Ich würde gerne, ich bin bemüht um einen Einstieg, gelingen tut es mir nur bedingt. Es fasziniert mich, bleibt mir größtenteils doch verborgen, was meiner Faszination keinen Abbruch tut. Doch ich denke, das trifft es am besten und ich könnte ewig so weitermachen. Dass ich natürlich Momente habe, in denen ich einfach mehr in Stimmung bin und es recht gut funktioniert und es gibt Augenblicke, in denen funktioniert gar nichts mehr. Und wiederum gibt es, Gott sei Dank nur selten, Phasen, in denen es kontraproduktiv ist. Könnt ihr euch ungefähr vorstellen was ich meine?

Die Ausstellung mit den Vorhängen hat mich fasziniert. Hat was Verruchtes. Vielleicht sollte ich es mir auch eingestehen, dass ich genauso triebgesteuert bin wie alle anderen auch. Ich meine: wovon geht man wohl am ehesten aus bei einem Thema hinter’m Vorhang. Oberflächlich habe ich mir eingebildet, dass es mich einfach nur interessiert, wie viel man aus dem Thema herausholen kann oder wie das umgesetzt wird. Ah, ich weiß es nicht. Hinter ganz vielen meiner Ideen, steckt kein Gedanke oder zumindest nichts, was greifbar definiert werden könnte.

Ich versuche es immer wieder. Und trotzdem scheint es so, als ob ich kein Auge dafür habe. Ist das Schreiben nicht auch eine Kunst? Und nach zig Jahren weiß ich immer noch nicht, ob das was ich da schreibe gut oder schlecht ist. Ich kann es nicht einschätzen. Das tue ich aus einem inneren Zwang heraus, dem ich nachgebe. Manchmal meldet sich nur meine linke Gehirnhälfte, die da sagt, dass es total ineffizient ist. Und an Tagen, an denen mein Blog weniger sichtbare Erfolge einfahren kann, lässt die linke Gehirnhälfte sogar Sirenen grölen, die ich dann ignoriere und einfach weiter mache. Und bei den Produkten Anderer suche ich einen tieferen Sinn.

Darf man überhaupt bei Kunst sagen: das finde ich schön, das finde ich nicht so schön? Es ist doch Kunst. Da muss es doch einen tieferen Sinn geben. Tja. Zu meinem Bedauern muss ich feststellen, dass ich mal ganz dringend die Epochen nachlesen sonnte, bevor ich das nächste Mal ein Museum betrete. Ich war nicht alleine dort. Ihr glaub gar nicht, wie anstrengend es war, interessiert zu wirken und nicht erkennen zu lassen, dass man so gar keine Ahnung hat. Und da gab es noch eine andere Sache, die bedauernswert war. So innovativ wie ich gerne wäre, scheine ich dann doch nicht zu sein. Mir gefallen eher die klassischen Bilder. Vielleicht muss ich nur Geduld haben bis die Werke der Moderne einfach klassisch werden.

Auch hier mal wieder kommt mir meine Arroganz zu Gute. Ich hatte bei manchen großen Werken das Gefühl, dass sie neben den anderen hängen sollten, damit die Halle voller aussieht. Die hingen da wirklich nur, weil da ein Vorhang drauf war oder eine ähnliche Botschaft hatten, wie ein Bild wo ein Vorhang eine zentrale Rolle spielt. Bevor ich böse E-Mails bekomme, möchte ich darauf hinweisen, dass es meine subjektive Meinung wiederspiegelt. Und dass mir eine bessere Note zugesagt wurde, wenn ich Kunst abwähle. Vielleicht muss das auch jede für sich selbst sehen und mir zustimmen oder halt nicht.

Meine Behinderung war natürlich mit von der Partie, versteht sich. Und ich möchte mich jetzt nicht rechtfertigen, aber sie hat Einfluss auf meine Betrachtungsweise der Kunst. Im übertragenen Sinne könnte sie daran schuld sein, dass es mit meinen Deutungsansätzen nicht hoch hinausgehen kann. So wie ich sitze fiel mir auf, dass ich einen Teil der Bilder nur mit Mühe sehen kann. Da spiegelt sich die Beleuchtung im oberen Drittel des Bildes und mir entgeht der tiefere Sinn. Ich hätte jetzt gerne einen Schuldigen gefunden, aber im zweiten Teil der Ausstellung der modernen Kunst, die nicht mehr so mystisch ausgeleuchtet war, sondern gefühlt Tageslicht, da ging gar nichts mehr bei mir. Wirklich gar nichts. Aber ich habe es versucht, so wie auch dieser Text bemüht ist.

(Foto: Rainer Sturm  / pixelio.de)


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