Die klassische Grenzgang-Tour Laos-Cambodia

Alles begann so harmlos: Gegen halb acht verließ ich bepackt mein Bungalow und wanderte Richtung Anlegestelle an der Spitze der Insel. Etwa nach der Hälfte des Weges holte mich eine junge Frau auf einem Scooter ein und versuchte mir mit Hilfe einer Kellnerin aus dem nebenliegenden Restaurant klarzumachen, dass die Inhaberin des Gasthauses der Meinung war, ich habe nicht bezahlt. Kurz und in einfachen Worten versuchte ich ihr zu erklären, dass ich schon am Abend zuvor bei dem Herrn in ihrem Haus bezahlt hatte, weil ich wusste, dass ich heute früh raus musste. Das schien ihr auch als Erklärung zu reichen und ich durfte meinen Weg fortführen. Am Tourbüro allerdings, an dem ich mich einfinden sollte, kam der nächste Herr auf einem Scooter angedüst und behauptete wieder, ich habe nicht gezahlt. Meine Erklärung kam wohl nicht durch, denn er erkläre mir ich solle mit ihm zurück zum Guesthouse kommen und mit dem Scooter in halsbrecherischer Fahrt ging es wieder zurück. Dort begann die nächste Diskussion, denn meine Erklärung schien der älteren Dame nicht genügen, die stur nur wiederholte, ich habe bei ihr nicht bezahlt. Scheinbar beginnen Laoten nun schon sich gegenseitig abzuzocken, denn im Endeffekt schien es so, als sei der Mann, der am Abend zuvor in ihrem offenen Haus stand und ihr Abrechnungsbuch zur Hilfe nahm, ein Unbekannter gewesen, der weder mit ihr noch mit dem Haus etwas zutun hat. So leid mir das tat, weigerte ich mich allerdings erneut zu zahlen (wer weiß ob das nicht auch ein Trick war…) und wurde von dem Herrn der gleichzeitig als Übersetzer behilflich war, wieder zurückkutschiert. Ewas gehetzt kam ich gegen halb neun an der Anlegestelle an, allerdings völlig unnötig, denn wie gewohnt verbrachten wir noch eine gut Stunde mit Warten auf das Boot. Als das dritte befülllte dann endlich alle eingesammelt und uns auf die andere Seite des Mekongs gebracht hatte, war es mittlerweile knapp 10 Uhr, die Zeit an der wir eigentlich schon an der Grenze hätten sein sollen. Alles also nach laotischem Plan verlaufen :-)

Wiederum 1 Stunde später wurden wir in Minibusse verteilt und tatsächlich zur Grenze gefahren. Auch diese “15 Minuten” Fahrtzeit dehnten sich aus, aber mittlerweile sah ich solche Dinge ja schon sehr gelassen. Hier begann nun der absolute Wahnsinn. Am ersten Stand, dem “Auschecken” aus Laos, verlangte der Beamte tatsächlich dreist $8 nur um uns den eigentlich kostenlosen Ausreisestempel in unserem Pass zu geben. Empört und durchsetzungskräftig weigerten wir uns diese Summe zu zahlen und nach gut 1 Stunde Diskussion und Ärgernis, schafften wir es zumindest ihn auf $1 herunterzuhandeln. Nicht unbedingt ein Sieg, aber auch keine Niederlage. Am nächsten Zelt sollten wir dann einen Gesundheitscheck ausfülen. Das kannte ich zwar eigentlich nur aus den Flugzeugen, aber fremd war es mir nicht. Was ich allerdings verpasste war, dass sie den armen Teufeln erneut $1 abknöpften um ihnen einen gelben Schein zur Vorlage beim Visumsantrag auszustellen. Ich war einfach selbstsicher nach dem Ausfüllen weitergezogen und habe vom Rest und vor allem vom gelben Schein gar nichts mehr mitbekommen. War auch nicht weiter schlimm, denn beim Visumsantrag, krähte danach kein Hahn. $23 leichter und einen Visumsaufkleber im Pass reicher wunderte ich mich schon, warum ich gar nicht den üblichen Stempel erhalten hatte, was mir aber am nächsten Schalter in den ichmich mit neuem ausgefüllten Schein einreihen durfte, schnell klar wurde: Hier wurde nun $2 “Stamp Fee” verlangt. Total dreist und absolut genervt behauptete ich einfach ich hätte nur noch einen Dollar (auf gar-nicht-zahlen lassen sie sich nicht ein) und wurde ohne Probleme durchgelassen. Hey, wer mich besch*** will, bekommt das mit gleicher Münze heimgezahlt, da kenn ich nix.

Letztendlich habe ich für ein offiziell $20 Visum $25 gezahlt, aber es gab arme Teufel, die es mit $34 all incl. schlimmer erwischte. Nach wiederum 2 Stunden langen Wartens auf einen Bus, ging es endlich weiter!! Mittlerweile war es halb zwei mittags, unsere Ankunftszeit für halb acht angesetzt und eine 9h Fahrt stand uns noch bevor.

Zum Glück hatte ich einen netten Belgier neben mir im Bus und mit Fragespielen à la “Wenn du eine tote Persönlichkeit treffen würdest, wer würde das sein?” über “Welche Superkräfte hättest du gerne?” und “Würdest du eher taub, stumm oder blind sein wollen, wenn du wählen müsstest?” schafften wir es die meisten Stunden ohne größere Langeweile zu überleben. Irgendwann übermannt mcih die Müdigkeit und erst die Meldung wir seien angekommen weckte mich aus dem Schlaf. Um ein Uhr nachts. Soviel also zu Ankunftszeiten.

Das dreisteste realisierte ich erst, als ich Geschimpfe und Empörungen aus dem vorderen Teil des Busses hörte und mitbekam, dass der Busfahrer uns 6km ausserhalb des Stadtkerns rauswerfen und uns wortwörtlich an eine Meute wartender Tuk-Tuk-Fahrer zu verkaufen versuchte. Eie ganze Stunde lang rebellierten wir, bevor sich der Busfahrer mürrisch dazu herabließ uns in die innenstadt zu fahren. Natürlich nicht ohne ein zweites Mal zu versuchen uns an einem abgelegenen Punkt den uns folgenden Tuk-Tuks zu überlassen. Hartnäckig sind diese kleinen Betrüger, das muss man ihnen lassen.

Um zwei Uhr landeten wir als am Central Market, ohne Unterkunft und in einer absoluten Geisterstadt. Ich vermute auch Phnom Penh hat eine Sperrstunde.

Mit Hilfe des Belgiers und mit viel Glück, fanden wir in einem Guesthouse das letzte freie Zimmer (wie immer). Ich habe mich selten so sehr über ein Bett in einem suaberen Zimmer gefreut wie in dieser Nacht gefreut!

Fazit: Wenn man in jedem Reiseblog von Betrügereien an den Landgrenzen liest, kann man sicher sein, dass es einem nicht besser gehen wird! :-)



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