Die Kirche als Vorreiter der Menschenrechte

Blumen für die Kanzlerin: Angela Merkel nach ihrer Rede beim Friedenstreffen in München (Bild: Erzbischöfliches Ordinariat München)

Blumen für die Kanzlerin: Angela Merkel nach ihrer Rede beim Friedenstreffen in München (Bild: Erzbischöfliches Ordinariat München)

Ich weiß nicht, ob Frau Mer­kel das wirk­lich so gesagt hat, wie es das Mün­che­ner Kir­chen­ra­dio ver­mel­det: ”Bun­des­kanz­le­rin Angela Mer­kel hat die Bedeu­tung der Reli­gion bei der Über­win­dung von Hür­den für die Frei­heit gewür­digt. So seien etwa die kirch­li­chen Leh­ren eine wich­tige Vor­aus­set­zung für die gemein­sa­men Werte Euro­pas…” — aber ich traue das der Pfar­rers­toch­ter sehr wohl zu.

Unter der Über­schrift Kanz­le­rin Mer­kel betont Bedeu­tung des Glau­bens für den Frie­denschreibt der oder die unge­nannte Auto­rIn auf der o.g. Seite dar­über, dass die Reli­gio­nen auf­grund ihrer Offen­heit für andere und wegen ihrer Nächs­ten­liebe vom Prin­zip her ver­ant­wort­lich seien für die Men­schen­rechte und die Aufklärung.

Das ist rich­tig, wenn man an die Kreuz­züge denkt oder an des aktu­el­len Paps­tes Bemer­kun­gen über die indi­ge­nen Völ­ker Süd­ame­ri­kas, die ihre Ver­nich­tung durch die Kon­quis­ta­do­ren wollten.

Reli­gio­nen sehen im Men­schen Got­tes Geschöpf, darum sei seine Zer­stö­rung, wie es die Welt am 11. Sep­tem­ber 2001 erlebt habe, „genau das Gegen­teil von dem, was Reli­gion will…”

Kniet nie­der und las­set uns gemein­sam erbre­chen ob die­ser Heu­che­lei!  Und ant­wor­ten mit Michael Schmidt-Salomon:

Wir leben in einer Zeit der Ungleich­zei­tig­keit: Wäh­rend wir tech­no­lo­gisch im 21. Jahr­hun­dert ste­hen, sind unsere Welt­bil­der noch von Jahr­tau­sende alten Legen­den geprägt. Diese Kom­bi­na­tion von höchs­tem tech­ni­schen Know-how und naivs­tem Kin­der­glau­ben könnte auf Dauer fatale Kon­se­quen­zen haben. Wir ver­hal­ten uns wie Fünf­jäh­rige, denen die Ver­ant­wor­tung über einen Jum­bo­jet über­tra­gen wurde.
Eines der bedrü­ckends­ten Pro­bleme der Gegen­wart besteht darin, dass sich reli­giöse Fun­da­men­ta­lis­ten jeder Cou­leur in aller Selbst­ver­ständ­lich­keit der Früchte der Auf­klä­rung (Mei­nungs­frei­heit, Rechts­staat­lich­keit, Wis­sen­schaft, Tech­no­lo­gie) bedie­nen, um auf diese Weise zu ver­hin­dern, dass die Prin­zi­pien der Auf­klä­rung auf den Gel­tungs­be­reich ihrer eige­nen Welt­an­schau­ung ange­wandt wer­den. So benutz­ten die Ter­ro­ris­ten des „11. Sep­tem­ber“ Flug­zeuge, die nur dank wis­sen­schaft­li­cher Erkennt­nisse kon­stru­iert wer­den konn­ten, um eine Welt­an­schau­ung zu stüt­zen, die wis­sen­schaft­li­chen Über­prü­fun­gen nie­mals stand­hal­ten würde.


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