Die Katzenparty, Teil 5: Das große Flauschen

(Teil 1 hier *KLICK*)

Eines vorweg: Ich habe nichts dagegen, Dinge anzufassen! Oder auch mal so richtig aktiv zu flauschen, das muss ja auch mal sein. Aaaaaaber: Ich bin da schon ein wenig empfindlich.
Zu raue, borstige Dinge gehen GAR NICHT, Stoffe wie Jute oder grobe Leinen lassen mich schaudern und weglaufen und manchmal träume ich, in einem Anzug aus Filz zu ertrinken.
Von daher graust es mich auch sommers wie winters, mich in vollgestopfte Busse, Bahnen, Aufzüge oder sonstige Menschenmassen zu drängen und so ungewollt mit unausgewählten Mitmenschen auf Tuch-, Stoff- und Hautfühlung zu gehen, bäääääh!

Außerdem sind diese ganzen Gedanken, die man sich so über das Pimpen stoffliche Konsistenzen machen kann, für mich Sinnbild der gelangweilten, verwöhnten Hausfrau der westlichen Welt. Ahrg.

Und weil ich in dieser Hinsicht ungebildet bin, vielleicht ein bisschen dumm und ganz sicher naiv, dachte ich halt, es könnte ja auch einfach nur um Katzen gehen. Große Katzen, kleine Katzen, Katzen mit drei, vier Pfoten, Katzekörbchen, Katzenfamilien usw.

Jaaaaaa schon klar, Ihr wisst Bescheid: NATÜRLICH geht es um Katzen-Katzen, sprich: Um den Faktor Flausch!

Und los geht`s: Frau Katzenfeini greift hinter sich und holt die erste Katze. Setzt sie sich auf den Schoß, streichelt genießerisch über das Fell und erklärt: “Zu Beginn fangen wir mal ganz klein an, es sind ja einige Katzenpartyjungfrauen unter uns, öff, öff”
Ja, schon klar: Ich bin gemeint. Ich verziehe mein Gesicht zu einem todesgequälten Grinsen: Wie ich es LIEBE, unfreiwillig in den Mittelpunkt gestellt zu werden!
“Also”, fährt Madame de Cats ein wenig enttäuscht fort, nachdem sie vergebens auf eine verbale Äußerung von mir gewartet hat, auf die sie wieder mit spritzig-keckem Witz hätte reagieren und glänzen können, “zu Beginn wie gesagt erstmal was Einfaches für den allgemeinen Geschmack. Die Katze ist wirklich sehr schnuffelig und flauschig und zeichnet sich durch eine hohe Haardichte aus. Die Weichheit ihres Fells ist wirklich einzigartig. Los Mädels, taucht Eure Finger hinein, und schon fangt Ihr an zu träumen, Ihr werden schon sehen!”
Spricht`s und reicht die Katze rum: Erst Holly, Holly an Silvia, Silvia an Vanessa, Vanessa an Era, Era an mich und ich an … genau: An Grünzahn-Gabi. Boah, ich WILL der das Tier nicht geben! Nicht wegen des Tieres – das ist immerhin Frau Katzenfeini gewohnt – sondern weil ich Angst habe, diese Ausgeburt an Unhygiene dabei berühren zu müssen!
Und Katzen schmeißen gilt als unschönes Benehmen, soviel weiß selbst ich!

So hampele ich mir also einen ab und träume in den Pausen, die mir verbleiben, von unserem freundlichen Badezimmer und den darin befindlichen Symphatieträgern namens Seife und Desinfektionsspray. Und weil mich Herr L.s deutliches Interesse auch in eine gewisse Stimmung versetzt hat, habe ich im Tagtraum wenig an, Herr L. noch weniger, während er mir bei der Säuberung von Körper und Geist behilflich ist … *schnurr*

Und wieder drehen sich alle zu mir. Oha, hab ich da etwa laut geschnurrt?

Nein, puh, nochmal gut gegangen: Ich habe lediglich versäumt, die nächste Katze anzunehmen. Das hole ich nach.
“Na?”, donnert Frau Katzenfeini in meine Richtung, “wie fühlt sich das an?”
Ahrg. “Äh …”
Kurz erwäge ich, die Dinge zu beschönigen. Aber irgendwie raubt die Frau mir den letzten Nerv.
Also sage ich: “Ehrlich gesagt fühlt sich das Vieh an als wäre es voller Schweineborsten, kratzig und rau, Sie verstehen? Also jetzt nichts gegen die Katze, aber … ist wohl einfach auch Geschmacksache!”
Meine Folterknechtin strahlt: “Das ist GENAU das, was ich meinen Mädels bei dieser Katze auch immer sage, schweineborstig und rau, genau das!”
Oha: Ich habe Gedanken mit einer Irren gemein!

Zum Glück wendet sie sich jetzt wieder an die ganze Runde: “Bei dieser speziellen Katze erfühlt man das raue, urtümliche des Lebens, spürt die Härte, in der aber auch eine gewisse Faszination liegt. Wenn man sich denn darauf einlässt” – Letzteres ging mit entsprechend finster-vorwurfsvollem Blick an mich.
Vanessa dagegen nickt beflissentlich: “Mit dieser Katzenrasse arbeite ich gerne, wenn ich nach einem langen harten Arbeitstag nach Hause komme. Das tut so gut: nach Hause kommen und diese Katze flauschen und all diese … Wildheit in sich aufnehmen!”
Frau Katzenfeini nickt. “Ja, das ist eine wirklich gute Begrüßungskatze, so arbeiten viele meiner Kundinnen mit dieser Rasse!”
6 nickende Köpfe, ein offenstehender Mund.

Era runzelt die Stirn. “Also ich hatte die Katze zerst vor 3 Jahren und habe sie seitdem immer wieder genommen. Allerdings flausche ich sie eher als Motivation. Beim Sport oder bevor ich eine Präsentation habe. Ich finde, so lässt es sich am Besten mit der Katze arbeiten”
Begeisterung bei den Damen, Silvia quickt: “Stimmt, das ist eine Superidee, Era! Ich hatte bei den Geburten unserer Zwillinge – waren ja alles Hausgeburten – eine sehr flauschige Katze dabei und bei der Geburt von Troja eine eher, hm, ich sag mal ‘realistische’ Katze. Ihr wisst schon, so eine, die man flauscht und weiß: Ich stehe mitten im Leben”
6 nickende Köpfe, ein Paar zitternd-bebende Schultern.

Silvi fährt fort: “Aber diese Katze, Mensch, also DIE würde mich motivieren zu pressen, das sage ich Euch, das nächste Baby ist in Null Komma nichts draußen!”
6 nickende Köpfe, ein vorgetäuschter Hustenanfall-mucho-grande.

An dieser Stelle bin ich dann doch froh, keinen Alk intus zu haben, ich hätte mir sonst ins Höschen gepullert.


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