Die Katzenberger und ihr Opa-Problem

Seine eigene Katze ist viel zu aufgeregt, um vor der Kamera zu posieren. Deshalb pinkelt sie Gernot Kruschwitz auf die Hose. Gut, dass der 69-Jährige noch eine Katze kennt, für die Medienpräsenz kein Problem darstellt. Denn der nette ältere Herr ist der Opa von Daniela Katzenberger. Und die ist ihm noch etwas schuldig, schließlich hat er das Sparbuch angelegt, von dessen Geld die Katze ihren Führerschein bezahlen konnte.

Die Revanche heißt Shoppen. Die Katze will den Vater ihrer Mutter Iris, den sie seit fünf Monaten nicht mehr gesehen hat, neu einkleiden. Das sei dringend nötig, denn der ältere Herr «läuft immer wie ein Rollmops rum». Soll heißen, er hat in letzter Zeit etwas zugelegt, trägt aber noch die Klamotten, die ihm vor 20 Jahren ganz gut passten.

Die Katze inkognito

Mit Brille, knallpinker Jacke und Kamerateam geradezu unauffällig getarnt, geht’s für Daniela samt Opa ins Einkaufszentrum. Und schnell wird klar: Vom dem untersetzten grauhaarigen Herrn hat die Katze ihren Humor. Eine Mischung aus George Clooney und Aladin sei er früher gewesen, findet Daniela. Als Beweis müssen Schwarzweiß-Fotos herhalten. Der ehemalige «Schneckenchecker» (Daniela) – es wird gemunkelt, er habe einmal 48 Frauen in 60 Tagen gehabt – quält sich gerade einen blau-karierten Pullover über den voluminösen Oberkörper. «Ich bin ein Blautyp», findet der 69-Jährige. Und weil seine Enkelin schon den nächsten Kommentar auf den Lippen hat, fügt er hinzu. «Ich bin doch Anti-Alkohol-Gegner. Wie soll ich blau sein?»

Am Ende der Shoppingtour gibt’s eine neue Jacke für Opa, der sich vor Liebe zur und Stolz auf die Enkelin fast überschlägt: «Hübsche Babys werden hässliche Mädchen und bei der Daniela war’s vielleicht ein bissel umgekehrt.»

Auf jeden Fall will er sich für die neue Klamotte mit einem echten Pfälzer Essen bei ihr bedanken und lädt sie zu sich nach Hause ein. Kochen sei sein größtes Hobby, «außer Frauen, hehe». Die Drei-Zimmer-Wohnung gleicht einem Familieschrein. Überall Autogrammkarten von Daniela und ein paar Fotos der restlichen neun Enkelkinder.

Opa Gernot und der Schweiß

Durch Küchenhitze und soviel gemeinsame Zeit mit der berühmtesten seiner Enkelinnen kommt Opa Gernot ins Schwitzen und Daniela gar nicht mehr mit dem Stirnabtupfen hinterher. Und da passiert es, der Kocheklat: Gernot versalzt die Zwiebeln, und zwar mit Schweiß. Daniela macht dennoch gute Miene und lässt sich die Zwiebeln auf einem extra Teller servieren. Denn das Schweißproblem ihres Opas ist ihr natürlich geläufig. «Der flutscht einem durch die Hand, wenn man den drückt.» Sie selbst verheimlicht jedoch, dass es unter ihren Achseln auch recht feucht zugeht. Humor und Drüsenfunktion liegen in der Familie.

Doch die Katze kann sich gar nicht lange aufhalten. Schon muss sie wieder in ein Einkaufszentrum. Diesmal nicht zum Shoppen, sondern um Autogramme zu schreiben und ihre eigene Modelinie vorzustellen. Obwohl sie sich wiederum nicht vorstellen kann, wer das Zeug eigentlich kauft. «Es gibt ja viele, die gucken zwar gern die Sendung, aber die würden es nie zugeben», erkennt die Katze eine eigentlich unerschließbare Verkaufszielgruppe. «Und dann haben sie die Katzenberger-Tops an.»

Tatsächlich kommen doch viele Leute zur Autogrammstunde, die sich zu ihrer Katzen-Leidenschaft bekennen. «Lieblingsbodyguard» Markus «Steve Urkel» Karallus, der ihr in der vergangenen Woche Selbstverteidigung beigebracht hat, ist immer an ihrer Seite. Obwohl die Katze Zweifel an seinen Methoden hat. «Du kannst doch nicht zu einer Elfjährigen sagen: Bitte gehen Sie weiter», beklagt sie. So hat er immerhin schon für Sicherheit bei den Klitschkos, Johnny Depp oder dem Dalai Lama gesorgt. Er findet seine Strenge gerechtfertigt, zumal er nicht möchte, dass «kleine Kinder zerdrückt werden und dann weinen».

So instruiert er zwar die Katzen-Fans, dass Umarmungen und Fotos mit Daniela tabu sind. Sie kann ihnen jedoch kaum einen Wunsch abschlagen. Denn die meisten seien «so niiiedlich». Nur bei allzu ausgefallen Anfragen muss sie Nein sagen. «Auf Autogrammkarten pullern oder gebrauchte Unterhosen schicken. Das sind häufig geäußerte Wünsche, die ich nicht erfüllen kann, weil so oft muss ich gar nicht.» Könnte da nicht die aufgeregte Katze von Opa Gernot behilflich sein?

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Quelle:
Nachrichten -
Medien Nachrichten -
«Natürlich blond» – Die Katzenberger und ihr Opa-Problem


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