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Diese Menschen sammeln und horten alles, was andere wegwerfen. Sie umgeben sich mit Dingen, bis ihnen alles über den Kopf wächst. Messies verbringen ein Leben im Chaos, das ihnen selbst Angst macht und sie isoliert. Wie kann man hier noch helfen?
Messies bewahren alles Mögliche auf und können nichts wegwerfen. Diese Menschen haben große Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen und ihren Alltag zu organisieren. Eine räumliche, zeitliche Struktur zu schaffen, ist ihnen unmöglich. Oft verlieren sie sich in vielen Überlegungen und leiden unter dem Gefühl, niemals fertig zu werden. Sie sind in jeder Gesellschaftsschicht zu finden, als Manager oder Sachbearbeiter, innerhalb Jungfamilien oder als älterer Senior und auch finanziell sind sie sehr unterschiedlich situiert. Zudem sammeln sie alles, was möglich ist. Es gibt Messies, die Tiere sammeln oder Datenmessies, die den Rechner zumüllen, weil sie nichts löschen wollen. Sie denken bei jeder Mail, dass sie diese vielleicht noch brauchen können.
Bei vielen dieser Menschen spielt sich das Chaos im Inneren ab. Sie weisen oft zwanghafte Charakterzüge auf und leiden an Depressionen. Einige machen Listen, auf denen steht, wo sich was im Chaos befindet. Selbst wenn die Wohnung komplett im Chaos versunken ist und kein Außenstehender mehr den Durchblick hat, können viele Messis genau sagen, wo was zu finden ist.
Dabei ist die Grenze zwischen Unordnung und Messietum fließend. Objektiv gesehen wird die Unordnung dann zum Problem, wenn es im Umfeld Schwierigkeiten gibt, etwa durch Geruchsbelästigung oder wenn Feuerschutzbestimmungen missachtet werden.
Doch wie geht es einem Mensch in solch einer Situation? In vielen Biografien finden sich einschneidende Erlebnisse. Oft sind es traumatische Ereignisse wie Scheidung, Tod, Trennung oder Missbrauch. Viele Betroffene kompensieren auch Erziehungsmaßnahmen mit ihrem Messietum. Es ist schwierig diesen Menschen zu helfen, denn oft erreicht man nicht mal deren Wohnung. Sie bitten mit einem Vorwand darum, sich bei jemand anderem oder in einem Cafe zu treffen. Wenn Handwerker vor der Haustür stehen, öffnen sie nicht und tun so, als wären sie verreist. Erst wenn sich eine Beziehung ankündigt, kommen die Probleme auf dem Tisch.
Leider wird das Messie-Syndrom nicht als Krankheit anerkannt. Lediglich, wenn eine Depression diagnostiziert wird, kann vom Staat Hilfe erwartet werden. Da ist es oft schon fast zu spät, gerade für Nahestehende ist es nicht getan, die Wohnung aufzuräumen. Die Betroffenen müssen sich in Therapie begeben oder eine Organisation aufsuchen. Es wäre schön, wenn diese Menschen früher Hilfe bekommen könnten.