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Vor kurzem sorgte eine Forderung der Postzusteller für großen Unmut in der Bevölkerung. Onlinebesteller sollten zukünftig ihre Pakete in den Paketshops selbst abholen. Einen großen Unterschied zur gängigen Praxis stellt diese Forderung nicht dar, denn der Paketdienst kann heutzutage kaum noch schlechter werden.
GLS Paketdienst Chef Rico Back forderte vor kurzem, dass Onlinebesteller ihre Sendungen selbst abholen sollten. Schuld an dieser Forderung sei der hohe Preisdruck durch Händler wie Zalando und die hohe Auslastung durch den Onlinekauf. Doch, wenn man die gängige Praxis heutzutage betrachtet, klingt die Forderung von Rico Back fast wie der blanke Hohn.
Oft ist die Zustellung reine Glückssache! Wenn der Empfänger eines Paketes heutzutage nicht vor Ort ist, wird dieses gerne beim Nachbarn abgegeben. Ein zweiter Zustellversuch wird häufig gar nicht mehr in Angriff genommen. Einige Auslieferer verzichten sogar ganz, die Türklingel zu drücken, sondern schmeißen die Benachrichtigung direkt in den Briefkasten. Das spart wichtige Zeit! In den Nachrichten ist oft eine Telefonnummer enthalten, mit der man einen weiteren Zustellversuch vereinbaren kann. Doch dies ist nur die Theorie, in der Praxis ist es reine Glückssache, ob es klappt.
Viele Bürger geben dem schlechten Zeitmanagement die Schuld für häufige Fehlschläge. Sie betrachten es als logisch, wenn die arbeitende Bevölkerung morgens um 10 Uhr nicht zuhause ist. Da die Sendung aber meistens erstmal im Laufe des Tages am Postamt hinterlegt wird, gibt es oft durch mehrmalige Abholversuche Verärgerung auf allen Seiten. Viele Kunden sind der Meinung, dass die Belastungen für die Paketdienste vorhersehbar waren. Die Versandunternehmen machen mit der Flut an Onlinebestellungen einen Gewinn, sind aber nicht bereit, Geld in neue Mitarbeiter zu investieren. Zudem wehren sie sich nicht genug gegen den hohen Preisdruck der Konzerne wie Amazon oder Zalando.
Hauptsache billig! Ist es nicht so, dass wir lieber online einkaufen und 20 Euro sparen, als persönlich in die Stadt zu gehen? Viele Menschen lassen sich mittlerweile bei Saturn beraten, kaufen ihre Elektrogeräte aufgrund der günstigeren Preise lieber online. Solange dieses Denken in unseren Köpfen bleibt, wird sich auch am Paketdienst nicht viel ändern. Ursächlich für den schlechten Service ist sicherlich das schlechte Preisgefüge bei Versandkosten. So lange Zalando drei Euro für die Versandkosten berechnet und Rücklieferungen kostenlos entgegennimmt, wird kein Paketdienst dieser Welt mehr Geld in Mitarbeiter stecken. Wovon auch?
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Joern Petersen
