Die Hundehaut

Genau wie beim Menschen so erfüllt die Haut auch beim Hund wichtige Funktionen. Sie ist die äußere Barriere zur Umwelt, schützt den Organismus gegen Schädigung von außen und gegen das Eindringen von Krankheitserregern. Sie erfüllt wichtige Aufgaben bei der Regulation von Wärme- und Wasserhaushalt und ist wichtiges Sinnesorgan. Zur Haut gehören auch ihre sogenannten Anhangsgebilde wie Haare, Krallen und Drüsen.

Die Hundehaut

JanDix / Pixabay

Die drei Hautschichten

Die Haut besteht aus drei Schichten: der Oberhaut (Epidermis), der Lederhaut (Korium) und der Unterhaut (Subcutis).

Die Oberhaut ist gefäßfrei und wird von der Lederhaut ernährt. Es werden ständig neue Zellen produziert, die nach oben wandern und dort verhornen. Sie bildet die äußere Grenze und hat gute Schutz- und Isolationseigenschaften. Der pH-Wert der Oberhaut liegt bei 6,0, kann sich durch Stress aber sehr schnell verändern und alkalisch (basisch) werden, was zu einer Bakterienvermehrung führen kann. Einfach ausgedrückt ist dann die Abwehrleistung der Haut reduziert und es besteht ein höheres Krankheitsrisiko.

Die Lederhaut wird von festem Bindegewebe gebildet und verleiht der Haut Stabilität, Festigkeit und Elastizität. Die Lederhaut beim Fleischfresser ist dünner als z.B. die von Pferden.

Die Unterhaut wird aus lockerem Bindegewebe gebildet und verbindet die Haut mit dem darunter liegenden Gewebe. Das eingelagerte Fettgewebe dient als Energiespeicher, Wärmeisolierung und Polsterung. Die Unterhaut ist nur dort ausgeprägt vorhanden, wo eine Verschieblichkeit der Haut erforderlich ist. Sie fehlt z.B. an Lippen, Wangen, Ohrmuscheln, Augenlidern, Anus.

Die Hautanhangsgebilde

Die Hautanhangsgebilde, auch Epidermisgebilde genannt, bilden beim Hund die Haare, Krallen und verschiedene Drüsen

Haare

Beim Hund sind die Haare in Büscheln angeordnet, welche aus einem Primärhaar (Grannenhaar) und mehreren Sekundärhaaren bestehen und aus einer sogenannten Balgmündung wachsen. Für das Sträuben der Haare ist ein Aufrichtmuskel verantwortlich. Man unterscheidet zwischen den Deckhaaren und den Flaumhaaren. Die Deckhaare bilden die “Oberdecke” und sind nach hinten ausgerichtet. So kann Regenwasser nach hinten ablaufen. Die Flaumhaare bilden eine weiche Unterdecke. Hat ein Hund kurzes Deckhaar, hat er auch wenig Flaumhaare, auch Unterwolle genannt.

Die meisten Hunde wechseln ihr Fell zwei Mal im Jahr, im Frühling und im Herbst. Bei einigen Rassen entsteht durch Zuchteinflüsse zunehmend ein kontinuierlicher Haarwechsel. Dies stellt eine in der Intensität zwar niedrigere, dafür jedoch dauerhafte Belastung der Hautbariere dar, wodurch die Haut anfälliger für Krankheiten wird. Der Fellwechsel wird durch die sich ändernden Lichtverhältnisse stimuliert, auch die Temperaturunterschiede haben einen Einfluss. Das Winterfell ist deutlich dicker als das Sommerfell, woraus sich auch ein viel ausgeprägterer Fellwechsel im Frühling ergibt. Der Haarwechsel beginnt hinten und “wandert” dann weiter nach vorne. Im Alter von 3-6 Monaten verlieren Hunde ihr Junghaarkleid.

Außerdem verfügen Hunde noch über sogenannte Tast- und Sinushaare, die sich im Bereich von Maul und Augen befinden und welche mit Nerven verbunden sind. Beim Hund sind diese aber nicht so ausgeprägt in ihrer Funktion wie z.B. bei der Katze.

PfotenKrallen

Die Krallen bestehen aus einer Hornhautplatte, ähnlich dem menschlichen Nagel. Diese ist am Krallenrücken am dicksten und wird zu den Seiten hin dünner.Hunde haben je 4 Krallen plus Daumenkralle an den Vorderpfoten und je 4 Krallen an den Hinterpfoten. Manche Hunderassen haben an den Hinterbeinen noch die sogenannte Wolfskralle. 

Drüsen

1. Talgdrüsen – Diese befinden sich an den Haarfollikeln und kommen in allen Körperregionen vor. Sie bilden ein fettiges Sekret, das Sebum. Dieses schützt und hemmt das Bakterienwachstum und dient außerdem zur Markierung des Territoriums. Sebum enthält sexuelle Lockstoffe, sogenannte Pheromone,

2. Analdrüsen – Diese befinden sich in der Analregion und dienen in erster Linie der Reviermarkierung. Sie bilden ein Sekret, das beim Kotausscheiden vom Kot transportiert wird. Zu weicher Kot führt dazu, dass die Analdrüsen nicht mehr entleert werden.

3. Schweißdrüsen – Diese werden unterteilt in apokrine und exokrine Schweißdrüsen. Nur die exokrinen Drüsen haben für die Wärmeregulierung eine Bedeutung und befinden sich ausschließlich an den Sohlenballen und am Nasenspiegel. Außerdem sondern sie ein Sekret ab, das der Reviermarkierung dient und dessen Abgabe über das vegetative Nervensystem gesteuert wird. Auch die apokrinen Drüsen bilden ein Sekret, das auf der Körperoberfläche individualspezifische Duftstoffe entwickelt. Die Produktion steht im Zusammenhang mit dem Stresshormon Adrenalin. Übersetzt heißt das, Stress kann beim Hund dazu führen, dass er stinkt. Wärmeableitung findet beim Hund übrigens vorrangig über die Zunge statt.

4. Milchdrüsen – Das Gesäuge besteht bei den meisten Hündinnen aus 5 Brustdrüsenkomplexen, was jedoch auch variieren kann. Bei manchen Hündinnen ist sogar links und rechts eine ungleiche Zahl von Komplexen vorhanden. Das Wachstum der Milchdrüsen verhält sich gleich wie das der bedeckenden Haut. Die Milchgänge, welche unter der Haut liegen, verzweigen und verlängern sich mit dem Eintritt der Geschlechtsreife. Eine starke Vergrößerung findet während der Laktionsphase (Milchabsonderung) statt.

Hautveränderungen

Es gibt verschiedene Vorgänge im Körper, die sich über Veränderungen der Haut zeigen können. Solche Veränderungen können u. a. sein:

  • Knoten
  • Blasen
  • Flecken
  • Schuppen
  • Krusten
  • Geschwüre
  • Narben
  • Einrisse
  • Verdickungen
  • Erhebungen

Die Haut ist ein großes Kommunikations- und Informationsorgan und spielt durch die diversen Duftdrüsen eine große Rolle bei der innerartlichen Kommunikation. Veränderungen, z. B. der Sekrete, Gerüche, etc. bilden wichtige Hinweise auf Stoffwechselstörungen und diverse Erkrankungen.

Im nächsten Teil werfen wir einen Blick auf diverse Erkrankungen, die sich über die Haut äußern/zeigen/mitteilen. Möchtest du diesen nicht verpassen? Wir informieren Dich:

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Lucy und Anke


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