Die horizontalen Striche in der richtigen Anwendung

Die horizontalen Striche in der Typografie

Der Strich muss richtig gewählt sein!

Es gibt insgesamt drei verschiedene Arten von horizontalen Strichen. In der Typografie ist es wichtig, je nach Einsatz auch den richtigen Strich zu verwenden, um den exakten Sinn wiederzugeben. Die Frage ist nur noch, in welchen Text-Passagen ich welchen horizontalen Strich verwende…? Hier einige Beispiele…

Die meisten Menschen, die einen Text setzen, verwenden oftmals nur den einfachen Bindestrich. Zwar ist der Grundgedanke der Richtige, jedoch ist dieser horizontale Strich einfach viel zu kurz und somit falsch. Die Frage die ich mir hierbei immer stelle ist, warum es so viele Arten eines Striches gibt, wenn ein normaler Strich sowieso von jedem verstanden wird. Natürlich beißen sich die Typografen und Gestalter in den Arm, wenn sie so etwas sehen, aber letztendlich ist es für jeden gleich. Aber das sei mal da hin gestellt…

Wie eingangs erwähnt gibt es drei verschiedene Striche, die horizontal verlaufen. Der erste Strich wäre der kurze Strich »-«, der sowohl als Trennstrich (Divis) sowie Bindestrich eingesetzt wird. Satzprogramme wie InDesign setzen bei Trennungen im Text automatisch diese kurzen Striche. Der zweite Vertreter unter den Strichen ist der Halbgeviert-Strich »–«, der nicht nur ein ticken länger als der Bindestrich ist, sondern auch noch viel mehr Bedeutungen hat. So wird dieser als Gedankenstrich, Streckenstrich, Bis-Strich, Auslassungsstrich, Aufzählungsstrich sowie Minusstrich verwendet. Vor allem beim Minus wird das eindeutig: Das Pluszeichen »+« hat einen relativ weiten horizontalen sowie vertikalen Strich. Der horizontale Strich sollte daher beim Minusstrich nicht kürzer sein und sollte im Endeffekt ein Halbgeviert-Strich sein.
Der Letzte im Bunde ist der Geviert-Strich »—«. Dies ist der längste Strich, der horizontal verläuft und hat exakt die selben Funktionen wie der Halbgeviert-Strich. Wenn er die gleichen Funktionen hat… warum gibt es dann den Geviert-Strich? Im englischen Satz wird traditionell nicht mit dem Halbgeviert-Strich gearbeitet, da dieser zwischen Wortzwischenräumen (zum Beispiel beim Gedankenstrich), einfach zu kurz wirkt. Da der Bindestrich noch kürzer ist, wird stattdessen der Geviert-Strich verwendet. Wer also etwas mehr Ästhetik in seinen Text packen möchte, verwendet den langen Strich.
Im übrigen gibt es da noch den Unterstrich »_«, der jedoch nur im Internet seine Verwendung findet, beispielsweise in E-Mail Adressen. Andererseits, was jedoch so gut wie nie der Fall ist, lässt sich der Unterstrich auch als Zwischenraum- oder Spiegelstrich-Element verwenden!

Gehen wir nun etwas weiter ins Detail und schauen uns den kurzen Bindestrich mal genauer an. Hier ist es wichtig zu wissen, dass diese Art von Strich nicht spationiert wird. Direkt bei den Trennstrichen sollte man darauf achten, nicht manuell im Text zu trennen, um beispielsweise einen Flattersatz zu »verschönern«. Der Grund ist der, dass beim späterem Umbruch oder anderen Änderungen, sich der Text verschieben kann, wodurch der Trennstrich nach wie vor zu sehen ist und oftmals keinen Sinn mehr ergibt.
Man spricht von einer Digression, wenn ein Gedankenstrich nach einem Schlusspunkt steht. Eine Digression ist dabei nichts anderes wie eine »Abschweifung« und wird gerne anstelle von Absätzen eingesetzt. Wird in einem Satz ein Gedankenstrich verwendet, kann es zu verwirrenden Absätzen führen: Steht der Gedankenstrich nun am Ende der Zeile oder doch eher am Anfang der Nächsten? Prinzipiell ist es angenehmer, den Gedankenstrich noch am Ende der Zeile zu setzen. Eine Ausnahme sind Einschübe, in denen am Anfang sowie am Ende der Zeile ein Gedankenstrich steht.
Bleiben wir beim Halbgeviert-Strich und blicken auf den Streckenstrich. Dieser wird dazu verwendet, Begegnungen im Sport oder Politik zu verstehen. Kämpfer X – Kämpfer Y wäre hier ein Beispiel. Unter keinen Umständen sollten Bindestriche für diese Zwecke verwendet werden. Besser sind flexible Leerzeichen, die das Ganze nicht zu weit und zu eng halten.

Bei Jahreszahlen kann man mit dem Bis-Strich wunderbar Jahreszahlen abkürzen. So ist es möglich, bei der zweiten Jahreszahl nur die letzte Ziffer anzugeben, zum Beispiel »1983–8«. Natürlich lässt sich auch auf die letzten zwei Ziffern kürzen, jedoch ist das nur möglich, wenn weder Jahrzehnt noch Jahrhundert ändern. Beim Datum, stehen Bis-Striche immer zwischen flexiblen Leerzeichen – einfach zu merken. Wenn ein Halbgeviert-Strich vor einer zahl steht, zum Beispiel das Minuszeichen für die Temperatur, so steht diese direkt an der Zahl und wird nicht spationiert. Beim Spiegelstrich für Aufzählungen wird dagegen mit einem Wortzwischenraum gegliedert.


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