Viele tolle weitere Rezepte auf: happy plate - Ein Foodblog von Björn Buresch aus München
Ich weiß noch ganz genau, wie aufgeregt ich war, als ich das erste Mal zu einem Blogger-Event gegangen bin. Ähnliche Aufregung hatte ich als es mich am letzten Wochenende zu Maisels zog. Hier war ich nämlich das erste Mal auf auf einem Homebrewer – Event, der Home Brew Bayreuth.
Veranstaltungen nur für Heimbrauer
Das Thema ist ganz spannend, es gibt zahlreiche Treffen, wo man sich als Heimbrauer mit Gleichgesinnten zum Austausch, aber auch zum Wettbewerb treffen kann. Dabei geht es natürlich um unser aller Lieblingshobby. Das Bierbrauen und nachhaltige konsumieren. Es ist schon superspannend zu sehen wie viele spannende Biere beim Brauen zu Hause entstehen können.
Hier in München gibt es sogar monatlich einen Stammtisch. Aufgrund des fixierten Datums, jeden ersten Donnerstag des Monats, an dem ich komischerweise grundsätzlich immer keine Zeit habe, konnte ich hier noch nie vorbeigehen. Ich werde mal ein wenig mehr in der Münchner Hobbybrauergruppe pushen müssen, dass wir uns auf ein Bierchen treffen. Diesmal hat aber Maisels am Wochenende zu seinem Heimbrauer – Event gerufen. Es fand die 1. Home Brew in Bayreuth statt.
Das Prinzip der Home Brew Bayreuth 2019
Generell war die Home Brew Bayreuth eine kleine Messe in der neben Ausstellern für Heimbrau – Utensilien auch Bier von Heimbrauern verkostet werden konnte. Das Ganze fand auf 2 Etagen der Maisel’s Bier-Erlebniswelt statt. Insgesamt waren 26 Hobbybrauer bei dem Event, die in 2 Wettbewerben angetreten sind. Es ging absolut Kameradschaftlich zu und man konnte sich optimal mit seinen Leidensgenossen austauschen. An einem der Wettbewerbe habe ich auch teilgenommen.
Es ging im ersten Wettbewerb darum ein Kellerbier abzugeben, dass von einer Expertenjury aus Profis und Bloggern gekürt wurde. Dabei wurden die Biere wohl mehr oder weniger im K.O.-System gegeneinader vor Publikumseintreffen proffesionell analysiert. Hier habe ich im Vorfeld auch ein Bier eingereicht. Mein großes Ziel war es ins obere Drittel zu kommen. Dafür hat es dann leider nicht gereicht. Beim zweiten Wettbewerb, dem Publikumspreis haben sich viele Hobbybrauer auf einem Stand mit ihrem Bier vorgestellt und liessen die zahlreichen Gäste ihre Biere versuchen. Hier haben auch viele ihr Kellerbier dem Publikum präsentiert und zum verkosten angeboten. Dabei hatte man bei manchen immer die Möglichkeit einen Spende als Umkostenbeitrag mit in den Pott zu werfen. Da ich das gleiche Prinzip auch mit meinen Jungs ausübe, habe ich immer großzügig reingeworfen.
Wenn man von den Kellernbieren ein paar probiert hatte, weiß man auch, warum meines nicht ganz so weit vorne war. Die Biere der anderen waren schon extrem gut. Aber es gab auch andere Stile dabei. Meine Hobbybrauerkollegin Hopfenmädchen hatte z.B. auch ihr Mojito Ale und ein Porter dabei. Letzteres war übrigens mein Favorit auf dem Event.
Zu besagtem Ausstellern und Wettbewerb gab es noch zahlreiche Vorträge, Show-Brauen und eine Maisel’s Lounge. Ich selber bin in einen Vortrag über Fehlaromen gegangen. Zielgruppe war der erfahrenere Hobbybrauer, wodurch der Vortrag (der im übrigen hervorragend vorgetragen wurde) alles andere als zäh war. Hier konnte man einiges bei lernen.
Und so sehen Sieger aus
Am Schluss gab es dann noch eine öffentliche Siegerehrung, moderiert vom Maisel and Friends – Sommelier Michael König, in der alle die ersten drei auf der Bühne ihren Preis abholen durften. Teilweise wurde dieser direkt von den Sponsoren der Preise überreicht. Bei den Preisen ging es über Gutscheine, Malz bis hin zu einem Grainfather. Der Hauptpreis des Kellerbier-Wettbewerbs war aber was besonders spannendes: Der Gewinner, Heiko Müller, darf sein Bier auf eine 25 Hektoliteranlage einbrauen und erhält davon sogar eine Palette. Das ist für jeden Hobbybrauer sicher ein Traum, der für Heiko in der kommenden Zeit in Erfüllung geht.
Fazit aus dem Hobbybrauer Event
Man fängt ja imemr mit den Punkten an, die man am besten verbessern würde, die Kritik oder das ehrliche Feedback sozusagen. Ein wenig geärgert hat es mich, dass man auf dem Event weder Essen noch alkoholfreie Getränke kaufen konnte. Ich hätte schon gern zwischendurch mal was Wasser getrunken. Die einzige Alternative war das Liebesbier, welches meiner Meminung nach an Qualität so stark abgenommen hat, dass ich es eher meide. Beim Versuch einen Burger zu bestellen, wurde mir auch diesmal gleich mitgeteilt, dass ich eine Stunde warten müsste. Da war wohl jemand überrascht, dass Gäste zu dem Event im Haus gekommen sind. Mir fiel sonst noch auf, dass bei der Location eine Ebene relativ lichtstark, optimal beschallt, geräumig und gut durchlüftet war und die andere eher das komplette Gegenteil. Interessanterweise haben den Zuschauerpreis nur Hobbybrauer aus dem ersterem Stockwerk abgestaubt. Da ich nach 2-3 Ständen keine Lust mehr auf das untere Stockwerk hatte, habe ich aber hier auch nicht alle Biere verkostet und kann dies nicht wirklich beurteilen. Vielleicht war es ja auch einfach nur Zufall. Ich kann mir vorstellen, dass es anderen genau so ging. Auch wenn das jetzt ziemlich negativ klingt, war das Event für mich persönlich schon jetzt eines meiner Jahreshighlights. Ich hatte im Austausch mit den Brauern, den Treffen mit alten Freunden (Jörg, dem Brauonkel und Katharina, der Schlemmerkatze) und natürlich mit dem Probieren der Biere eine Menge Spaß. Ich glaube das Event eine Menge Potential ein richtig gutes Event zu werden und hat defintiv Ansteckungsgefahr. Nächstes Jahr will ich auf jeden Fall auf der anderen Seite des Tisches stehen und den Gästen der 2. Home Brew Bayreuth meine selbstgebrauten Biere präsentieren.
Mein Kellerbier Rezept
Bis es soweit ist, kann ich dir erstmal leider nur zeigen, wie ich mein selbstgebrautes Bier gemacht habe. Vielleicht macht es ja der ein oder andere gerne nach. Mein Kellerbier hatte meiner Meinung nach etwas zu wenig Körper. Ich hatte hier wohl nicht zu sehr mein Bier mit Wasser verdünnen sollen. Generell hatte das Bier allerdings einen schönen Schaum, eine tolle Kohlensäure und eine tolle rote Farbe. Das ist schon mal eine gute Basis für weitere Justierungen.
Als Basis habe ich für das Bier Red X Malz genommen, der ein einfaches rotes Arma macht. Das Aroma ins Bier hatte ich durch den Hopfen Nelson Sauvin bekommen. Hier habe ich mit 2g/l gestopft. Der Hopfen bringt ein leichtes Traubenaroma noch mit ins Bier.
In der nächsten Zeit werde ich noch den Auswertungsbogen zu meinem Bier erhalten. Darauf bin ich echt schon gespannt.
Ziel war es ein schönes leichtes Kellerbier zu brauen, dass man im Sommer mal schön zu Grillen auf den Tisch stellen kann und dazu ein paar Bratwürste kredenzen kann. Generell war die Zielsetzung ein Bier zu schaffen, dass im Sommer ein gutes Bierpairing zu leicht deftigen Speisen ist. Ich glaube, dass ich den Punkt ganz gut getroffen habe.
Selbstgebrautes Kellerbier
Stammwürze 11,9%
Gebraut mit Speidels Braumeister 20 Plus
Malz
- 3800 g Best Red X MAlz
- 600 g Pilsener Malz
- 180 g Cara Red
- 200 g Melanoidinmalz
Hopfen
- 36 g Hallertauer Mittelfrüh
- 13 g Magnum US
- 40 g Nelson Sauvin
Hefe
- 2 Päckchen Mangrove Jacks M84 – Bohemian Lager
Zucker/Speise
- Mit Speise gebraut
Maische
- Die Schüttung einmaischen in 18 Liter Wasser.
- Aufheizen auf 52 °C. 15 Minuten Rast.
- Aufheizen auf 63 °C. 20 Minuten Rast.
- Aufheizen auf 67 °C. 40 Minuten Rast.
- Aufheizen auf 78°C. 10 Minuten Rast.
- Abmaischen wenn Jod normal.
- Den Malzkrob anheben.
- Nachguss mit 7 Liter Wasser.
- Alles läutern.
Würze kochen
- Die Würze 60 Minuten kochen lassen. Von Anfang an den Saazer zugeben.
- 30 Minuten vor Ende den Cascade hinzufügen.
- 10 Minuten vor Ende 7 g Citra hinzugeben
- Einen Whirlpool machen, um den Hopfen zu sammeln.
- Das Bier ablaufen lassen und runterkühlen.
- Von der Würze ca. 1,9l abnehmen und diese in den Kühlschrank stellen.
Gärung
- Die Hefe nach Packungsanweisung aktivieren
- Die Hefe hinzufügen.
- Bei 10 °C 14 Tage gären lassen
- Nach der Hauptgärung (ca. 10 Tage) mit 30 g Citra (1,5g/Liter) das Bier kaltstopfen.
- Bei 14 °C weitere 10 Tage gären lassen
- 1 Tag auf Raumtemperatur gären lassen (Diacetyl-Rast)
- 48 Stunden auf 0° bringen (Cold Crash)
Abfüllung
- Das gegorenen Jungbier mit der Speise abfüllen & in Flaschen abfüllen.
- Das Bier für 14 Tage bei Raumtemperatur karbonisieren lassen.
- Das Bier bei ca. 1-3 °C in den Kühlschrank geben und dort vor dem Verzehr lagern.
Die Werbemarkierung folgt aus dem Grund, dass doch die ein oder andere Marke (oder zukünftige Marke) auf den Bildern zu sehen ist. Zudem habe ich natürlich im Text ein wenig verlinkt. Ich habe ganz normal meine Gebühren für Teilnahme, Eintritt und Umkostenumtrunk bezahlt wie jeder andere.
Das Rezept Die Home Brew Bayreuth 2019 und mein Rezept für ein Kellerbier und viele weitere findet ihr auf happy plate.