Alternative Medizin hat in Deutschland einen zweifelhaften Ruf. Können Reika, Schüsslersalze oder Kinesiologie Krankheiten oder Verletzungen wirklich effektiv bekämpfen? Wissenschaftler zweifeln an der Wirksamkeit und bezeichnen das Ganze gern als Humbug.
Wenn Menschen krank sind und Ärzte nicht zuhören, klammern sich die Betroffenen gerne an die alternative Medizin. Jeder zweite Deutsche hat dies schon probiert und viele fragten sich später, welcher Teufel sie da geritten hat. Eine Patientin in den Dreißigern plagte sich wochenlang mit schweren Magenschmerzen durchs Leben. Da ihre Ärzte dies auf die Psyche schoben und ihr keine Hilfe waren, wandte sie sich in ihrer Verzweifelung an eine Heilpraktikerin. Diese hatte sofort eine Diagnose, die Darmflora sei zerstört und sie leidet zusätzlich an Eisenmangel und einer Schilddrüsenüberfunktion. Die Heilpraktikerin verschrieb Tropfen und eine Energiecreme, die gegen alles helfen soll. Als sie schließlich erklärte, man müsse ein orangefarbenes Bild in die eine Hand und ein Wasserglas in die andere Hand nehmen, um Energien auszugleichen, bekam auch die Patientin erste Zweifel. Dies ist leider kein Einzelfall.
Der Markt an Alternativmedizin ist nicht übersichtlich. Viele Heilmethoden suchen nach verunsicherten Patienten, die in der Schulmedizin keine Hilfe fanden. Etliche Studien sind bislang zu alternativen Heilverfahren gemacht worden. Die Direktorin des Instituts für Immunologie in Bern erklärt dazu: “Da wird eine Menge Geld verbrannt und bislang ist nie ein Beweis für die Wirksamkeit nachgewiesen worden.” Hier redet sie über Homöopathie, die Scharlatane, die mit Hand ihr Geld verdienen, ignoriert sie ganz. Natürlich wehren sich die Alternativmediziner. Sie beklagen die blinden und undeutlichen Studien der Wissenschaftler, deren Kernargument: Man kann nicht immer an Standardmethoden feststellen, ob der Patient gesund wird.
Eines ist aber klar: Durch den Ärztemangel und lange Wartezeiten bekommen Patienten bei den Heilpraktikern ein gutes Gefühl. Dort nimmt sich jeder gerne Zeit und gibt dem Patienten den Glauben helfen zu können. Ob das wirklich reicht, muss bezweifelt werden.
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Joern Petersen