Ein, wie ich finde, wirklich schöner Hochzeitsbrauch ist eine Hochzeitszeitung. Meist sind die Trauzeugen oder Brautjungfern für die Erstellung einer Hochzeitszeitung zuständig. Doch die sind oft etwas überfragt bei der Frage, was überhaupt in so eine Zeitung gehört. Und das weiß aus eigener Erfahrung sehr gut! Für meine allerliebste Schwester habe ich vor 2 Jahren (herrje, so lange ist das schon wieder her) so ziemlich im Alleingang eine Hochzeitszeitung entworfen. Ganz im Alleingang natürlich nicht, von einer guten Freundin der Braut bekam ich einige Vorschläge und von so manch anderen angeblich gut gemeinte Ratschläge …
Der Zeitfaktor
Eine solche Zeitung braucht Zeit. Viele nehmen das auf die leichte Schulter, ist ja auch eigentlich nichts Schweres, oder? Nein, eigentlich nicht. Aber das Schreiben der Artikel kann viel Zeit in Anspruch nehmen, außerdem braucht man auch Kinderfotos, die man sich meist erst von den Eltern des Brautpaares besorgen muss. Und das kann man sich dann so vorstellen: “Och, gucke mal, da war die kleine Andrea grad in der Badewanne und aaach… hier hat sie grad das erste Mal ins Töpfchen gemacht!” Und dann kann so etwas schon mal länger dauern. Das Ganze muss man dann irgendwie hübsch zusammen bekommen. Und wer das nicht jeden Tag macht, kann schnell verzweifeln (und wieder: ich spreche aus eigener Erfahrung…)
Der Inhalt
In dem Falle kann ich natürlich nur von der Zeitung berichten, die ich selbst für meine Schwester gemacht. Glücklicherweise ist diese Zeitung ungeheuer gelungen . Daher werde ich hier einige Ideen auflisten.
Die Kennenlerngeschichte Einige Leute, die die Zeitung am Ende lesen werden, kennen vielleicht gar nicht die Kennenlerngeschichte vom Brautpaar. Daher ist es immer schön, diese mit einzubringen. Und noch schöner ist es, diese etwas zu verpacken. In meinem Fall war das z. B. ein Märchen. Da war die schöne Prinzessin und der Ritter (Feuerwehrmann), der die Feuer spuckenden Drachen tötet. Sie lernten sich kennen und auf einem hohen Turm verliebten sie sich unsterblich in sich. So oder so ähnlich .
Das Hochzeitshoroskop Es gibt im Internet genug Anbieter, die zeigen, wie die verschiedenen Sternzeichen zusammen harmonieren bzw. ob sie das überhaupt tun. Sollten die Sternzeichen des Brautpaares partout nicht zusammenpassen: Horoskop weglassen oder wenn man abergläubisch ist, den Umstand dem Brautpaar mitteilen. Aber ob man dann immer noch für die Hochzeitszeitung zuständig ist, ist fraglich.
Hübsche Kinderfotos Peinliche Badewannenbilder, verschiedene Stufen der Entwicklung und andere Eskapaden sollten unbedingt preisgegeben werden! Natürlich dürfen auch ein, zwei gute Bilder dabei sein, man soll ja keinen schlechten Eindruck bekommen. Dafür einfach bei Eltern, Großeltern und Freunden anfragen.
Hochzeitsjahre Eigentlich bin ich kein Fan davon, einfach nur irgendwelche Vorlagen in eine Hochzeitszeitung zu pressen, nur um Lücken zu füllen. Aber diese Aufstellung ist eigentlich ganz schön, weil auch Verheiratete Gäste nachsehen können, in welchem Ehejahr sie sich gerade befinden.
Hochzeitsquiz Egal, ob Quizfragen, Buchstaben- oder Bilderrätsel, solange es einen persönlichen Bezug zum Hochzeitspaar gibt, ist das eine schöne Beschäftigung (vielleicht nicht unbedingt direkt für die Hochzeitsfeier).
Der Ehe-TÜV Bei dem Ehe-TÜV wird eine Art Steckbrief der Braut erstellt mit Fakten wie Körpergröße, BH-Größe, Lieblingsfilm und solchen Sachen, das ist dann die Sparte “Die Braut über sich selbst”. Dem wird dann eine Sparte “Was der Bräutigam denkt” gegenüber gestellt. Kann schon interessant werden, wenn der Bräutigam bei der Frage nach der Augenfarbe der Frau ins Grübeln kommt . Das gleiche wird dann natürlich auch anders herum gemacht.
Das Interview Braut und Bräutigam werden mit vielen Fragen gelöchert in der Hoffnung, dass etwas Lustiges dabei rumkommt. Fragen wie “Wie viele Kinder wollt Ihr?”, “War es Liebe auf den ersten Blick?” oder “Wer hat in der Ehe die Hosen an?”.
Zu guter Letzt: Male deinen Partner Etwas gemein, aber für alle Leser unheimlich lustig! Lasst das Paar sich gegenseitig malen, Stimmung garantiert .
Fazit
Eine Hochzeitszeitung macht in jedem Fall viel Arbeit. Aber wenn man sich ein wenig Zeit dafür nimmt, ist es eine wirklich tolle Erinnerung für das Brautpaar und auch für alle Gäste. Die Zeitung wird sich das Brautpaar noch nach vielen Jahren anschauen und dabei schmunzeln. Und wie bringt man die Zeitung unter die Leute?
Wer viel Geld hat, kann natürlich für alle Anwesenden ein Exemplar drucken und schenken. Bei der Hochzeit meiner Schwester gab es ein Exemplar für das Brautpaar und die Brauteltern sowie ein Musterexemplar. Diese Musterzeitung wurde bei allen Gästen angepriesen, Geld abgeknöpft, Email-Adressen aufgenommen und später nachgesandt. Das eingenommene Geld wurde dem Brautpaar als kleines Extra für die Flitterwochen gespendet.
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