Geburtstagskinder haben mich schon immer dazu bringen können, Dinge zu tun, die ich sonst für niemanden auf der Welt tun würde. Für Karlsson habe ich mit Todesverachtung Leber durch den Fleischwolf gedreht und Sülze zubereitet, Luise hat mich dazu gebracht ihr Barbies zu schenken und mit ihr die wildesten Bahnen des Europa Parks zu testen, dem FeuerwehrRitterRömerPiraten konnte ich den innigen Wunsch, die hausgemachten Knöpfli mit Ketchup zu verspeisen, nicht verwehren und der Zoowärter brachte mich dazu, dem Disney-Konzern sehr viel mehr Geld in den Hintern zu schieben, als mir lieb gewesen wäre. Einzig das Prinzchen sah während der ersten sieben Jahre keinen Grund, mich dazu zu zwingen, über meinen Schatten zu springen. Höchste Zeit also, dass auch er einen Liebesbeweis von mir fordert, der mich Überwindung kostet. Nächsten Mittwoch ist es soweit: Ich soll ihn und seine Geburtstagsgäste ins Fussballmuseum begleiten.
Ich weiss nicht, was ich schlimmer finde: Die Tatsache, dass ich mich einen ganzen Nachmittag lang mit Bällen, Fussballern und Pokalen befassen muss oder der Gedanke, dass die FIFA jetzt auch noch von uns Geld bekommt.