Die Gottesfrage trennt uns

In der Causa gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in evgl. Pfarrhäusern meldet sich der evangelische Altbischof Manfred Kock zu Wort. Auf Kath.net ist folgendes zu lesen:"Kock sagte dazu, es helfe nicht, Bibelzitate aneinander zu reihen, wenn es um Sachverhalte gehe, „die zu biblischer Zeit ganz anders gesehen wurden als heute“. Das ethische Urteil über menschliche Beziehungen richte sich nicht nach der geschlechtlichen Orientierung, sondern an Maßstäben wie Verlässlichkeit und Wahrhaftigkeit."
Aha! "Die zu biblischer Zeit ganz anders gesehen wurden als heute"
Heute wird vieles anders gesehen als zur Zeit Jesu!
Was folgt daraus? Überspitzt gesagt: Ich schau mir die heutige Situation an und richte daran die Bibel aus.
Christusnachfolge sieht aber so aus: Ich schau mir an, was Jesus sagt und wie er handelt und richte danach mein Leben in heutiger Zeit aus.
Wie ist dann mit einem Satz Jesu zu verfahren, wie: "Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen." (Mt, 5, 17)  Was damals Sünde war, ist es heute nicht mehr? Und was ist, wenn morgen die Menschheit es wieder anders sieht? Ist es dann wieder Sünde?
Was Kock da so an den Zeitgeist anbiedernd schreibt tangiert letztlich die Gottesfrage. Ist Christus der Sohn Gottes, das menschgewordene Wort? Ist er der Herrscher über die Welt und deren Gesetze oder doch nur ein super Typ? Ist Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben?
Eine Äußerung von Herrn Kock, die die Ökumene weiter belastet. Ein Riß geht durch die evangelische Gemeinschaft, aber auch durch die kath. Kirche.
Um so eindringlicher sind wir gefordert, für die Einheit zu beten; vor allem um den Geist der Erkenntnis und Wahrheit.
Denn sonst trennen uns nicht ein paar theologische Fragen, sondern die Gottesfrage.
Aber all das ist nichts neues unter der Sonne. Schon Cyprian von Karthago (+258) schrieb:
"Mag auch eine Anzahl von Heuchlern und Hochmütige jetzt begonnen haben, sich innerhalb der Kirche zu erheben und den Glauben und die Wahrheit ins Wanken zu bringen: die meisten bewahren ihre aufrichtige Gesinnung, ihre unversehrte Frömmigkeit und eine nur ihrem Herrn und Gott ergebene Seele. Der Glaubensabfall anderer bringt ihren christlichen Glauben nicht zum Sturz, sondern er erweckt und erhebt ihn vielmehr zum Ruhm, wie der Apostel mahnt und sagt: ´Was tut es, wenn einige aus ihnen vom Glauben abgefallen sind? Hat etwa ihr Unglaube Gottes Wahrheit aufgehoben? Keineswegs! Denn Gott ist wahrhaftig, mag auch jeder Mensch ein Lügner sein.`(Röm 3, 3f.)" (Aus einem Brief an spanische Gemeinden)


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