Die Glocke - eine Adventsgeschichte

So manche Adventsfeier liegt hinter mir. Und bei jeder wird vom Pfarrer erwartet, daß er einen kleinen Beitrag leistet. Heuer in der Adventszeit war folgende Geschichte der Renner:
"Vor vielen, vielen Jahren, da war einst im heiligen Rußland ein Bauer vor der Weihnacht traurig und trostlos. Er hätte gern seiner Frau, seinem Kind und allen Nachbarn etwas Gutes getan, aber was sollte es da in dieser Zeit schon geben; es fiel ihm beim besten Willen nichts ein. Wie er so überlegte, während er auf dem Feld arbeitete, da stieß er im Boden auf einen eisernen Ring. Er wunderte sich, holte ein Seil, zog es durch den Ring, spannte seinen Ochsen davor und staunte nicht schlecht; der Ochse zog eine riesengroße Glocke aus dem Boden, so einfach, als wäre es eine Rübe gewesen! Niemand wußte, wie die Glocke in den Acker gekommen war. „Es muß ein Wunder gewesen sein“, meinten die Leute aus dem Dorf. In den nächsten Tagen bauten alle Leute aus der Gegend für die große Glocke einen Turm aus Holz und die Zeit dazu langte gerade so bis zum Heiligen Abend. Zum ersten Mal läutete sie an Weihnachten. Allen Menschen, die sie hörten, wurde ganz merkwürdig. Der traurig war, den überkam Mut. Der Kummer hatte, konnte ihn vergessen; der einsam war, bekam Besuch. Die Kranken vergaßen ihre Schmerzen, und die Armen fanden plötzlich noch etwas zu essen. Von da an läutete die Glocke an jedem Feiertag und immer – wie das erste Mal – schöpften die Menschen Hoffnung. Von dem Gerücht von der wunderbaren Glocke hörte übers Jahr der Zar in Moskau. „Die Glocke kommt auf mein Schloß“, befahl er und brach mit seinen Rittern zu dem Dorf auf. Alles Bitten der Bauern half nichts. „Ich will es so, ich bin der Zar, die Glocke ist für euch viel zu gut“, befahl der Zar. Vom Turm herunter holte man sie mit einem Seil. Nachdem sie sie aber aufgeladen hatten, rührte sich der Wagen nicht mehr von der Stelle. Alle Ochsen und Rösser ließ der Zar anspannen; sogar die Soldaten ließ er ziehen – es nutzte alles nichts. Aus lauter Wut, weil er die Glocke nicht mitnehmen konnte, zerschlugen die Soldaten die Glocke mit großen Hämmern – in viele tausend Stücke. Sie fuhren davon und ließen die traurigen Dorfbewohner zurück. Als wieder Weihnachten wurde, stand der Bauer morgens auf und wollte zuerst einmal wieder zum Glockenscherbenhaufen gehen. Da sah er, schon wenig vom Schnee zugedeckt, statt der Scherben viele tausend wunderschöne kleine, glänzende Glöckchen. Die Nachbarn halfen ihm, sie aufzulesen und sie alle zu verteilen.
Für dich ist auch eine dabei. Hänge sie dort auf, wo du sie am nötigsten hast; über´s Bett, am Schreibtisch … Und immer, wenn du´s brauchst, läute daran!"
Wer will, kann den Zuhörenden ein kleines Glöckchen mit nach Hause geben. Vielleicht mit der abgezogenen Geschichte in einer selbstgebastelten Adventsbastelei.  Das habe ich aber nicht gemacht, da ich dafür nicht die Zeit hatte.

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