Die Gewißheit.

Du hast Kinder. Du machst Fehler. Du bist selbst nur ein Mensch, schon klar.
Und als solcher rutscht Dir eben auch mal ab und zu ein böses Wort raus. Oder sogar mehr? Und was tut mehr weh?

Du bist ein Mensch, voller Stärken und Schwächen. Was überwiegt?
Jeder macht mal Fehler und Du versuchst hundert Mal, Dich zu ändern. Schwörst Dir nach jedem Streit, es beim nächsten Mal anders zu machen. Besser. Gelassener zu sein, geduldiger.

Oder sind Deine Schwächen passiverer Natur? Bist Du einer von jenen, die den ganzen Tag “Nein, jetzt nicht, ich habe zu tun!” sagen?
Die es nie schaffen, da zu sein, selbst wenn sie körperlich anwesend sind? Oder einer von jenen, denen immer etwas Wichtiges dazwischen kommt, aber wirklich etwas total Wichtiges, es tut mir ehrlich leid, nächstes Mal schaue ich zu, versprochen?

Bist Du einer von denen, der seinen Kindern sagt, dass sie endlich erwachsen werden müssen?
Redest Du Dich damit heraus, nur das Beste für Deine Kinder zu wollen?
Du willst tatsächlich nur das Beste, ich weiß.
Oder bist Du einfach nur sorglos?

Aber woher weißt Du, ob Du es gut machst – mit kleinen Schwächen zwar, und unschönen Fehlern hier und dort – oder ob Du eine Grenze überschritten hast, mit Taten oder Worten, die genau so wehtun. Mit Strafen. Oder Verweigerungen.
Wie erlangst Du Gewißheit, ob es richtig ist, was Du tust?

Ich kann es Dir verraten. Wenn Du Dich darauf einläßt.
Komm her zu mir. Schließt die Augen, na los. Und dann stell Dir vor, wie es in der Zukunft aussehen mag.
Es wird alles Mögliche geben, nicht wahr?
Jetzt stell Dir vor, dass auch Zeitreisen möglich sein werden. Unter der Berücksichtigung strenger Regeln, versteht sich. So darf sich zum Beispiel kein Zeitreisender den Menschen zeigen, muss sich vorher mit Hilfe einer bestimmten Technik unsichtbar machen. Und könnte dann in der Vergangenheit gehen, wohin er will.

Und jetzt stell Dir heute Morgen vor, gleich hier, am Frühstückstisch. Als Du wieder einmal keine Zeit für Deine Kinder hattest, als Du Deinen kleinen Sohn wegen eines Mißgeschickes angebrüllt hast, als Du Deiner Tochter gebeichtet hast, dass Du heute Nachmittag doch nicht kommen wirst, und sie angeherrscht hast, mit dem Heulen aufzuhören, weil Du das nicht ertragen konntest. Als Du Dein Kind trotz Fieber für den Kindergarten fertig gemacht hast, als Du nicht einmal von Deiner Zeitung oder Deinem Handy aufgesehen hast, als Dir Dein Kind etwas mit leuchtenden Augen erzählt hat. Als Du völlig entnervt Dein Kind angeschrien hast, es solle aufhören zu singen und sich endlich mal beeilen.

Und jetzt stell Dir vor, Du hättest dabei Besuch aus der Zukunft. Für Dich unsichtbar stünde Dein Kind die ganze Zeit dabei, in einer Ecke, als erwachsener Mensch, und würde Euch zuschauen: Seinem jüngeres Ich und Dir.
Würde dieses Kind aus der Zukunft sagen: “Oh Mann, was habe ich nur für ein Glück gehabt! Trotz auch solcher Tage!”
Oder: “Oh Mann, ich verstehe total, dass Mama da mit mir geschimpft haben! Mann, was habe ich die genervt damals, ich war wirklich kein einfaches Kind, habe oft Mist gemacht und die Strafe verdient! Und ich sehe, wie müde Papa ist, der immer so hart gearbeitet hat, dass er erkältet ist und Kopfschmerzen hat – warum habe ich das damals nicht gesehen? Warum war ich nicht nachsichtiger mit meinen Eltern, die auch nur Menschen sind? Aber vor allem sehe ich die Liebe, die grenzenlose Liebe, und die absolute Sicherheit, geliebt zu werden, die mir meine Eltern selbst an ihren schlimmsten Tagen geschenkt haben!”
Oder würden diesem Kind die Tränen über das Gesicht laufen, würde es hinrennen wollen und sein eigenes, jüngeres Ich beschützen wollen, würde es sich verzweifelt fragen: “Wieso?”

Dies ist der Maßstab, an dem Du Dich selbst messen kannst, Dich und Dein Verhalten.
Und wenn Dir nicht gefällt, was Du siehst, wenn Du Dein erwachsenes Kind weinen siehst, dann ändere etwas.
Jetzt.
Du hast es in der Hand.


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