Die Geschichte und Prinzipien einer Collage

Hallo Leute,
die Collage – eine Zusammensetzung verschiedenster Materialien, sei es Papier, Tapete, Textilien oder sogar Gegenstände. Diese Mischung ergibt eine bildhafte Komposition und wurde als »Papiers Collés« von Georg Braque und Pablo Picasso eingeführt. Wie sieht die Geschichte aus und welche Formen gibt es?
Am Anfang des 20. Jahrhundert wird die Collage zum Ausdrucksmittel in allen künstlerischen Entwicklungen – beispielsweise im Film, Theater, Bühnenbild, Dichtung, Literatur aber auch in der Musik.
Die Gründe der Entstehung kann man an der Stilrichtung der modernen Kunst ausmachen:

• im Kubismus: Die Befreiung der illusionistischen Raumperspektive zu einer neuen Bildrealität.
• im Futurismus: Spiegelbild einer anarchistischen Explosion
• im Dadaismus: politische Intention: Befreiung von gesellschaftlichen Zwängen. Die physischen und psychischen Zerstörungen des 1. Weltkriegs sind Grundlage dieser Kunstrichtung.
• im Surrealismus: Mobilisierung der schöpferischen Kräfte des Unterbewusstseins. Die Grundlage sind die Erkenntnisse aus der Psychoanalyse von Siegmund Freud.
Kommen wir nun zu den verschiedenen Prinzipien, zu den Erscheinungsformen der Collage:

• 1. Prinzip: Hier wird gemalte Farbe durch verschiedenes Material ersetzt und die Raumsprache wird durch diverse Papierelemente beschrieben. Welche Wirkung die Collage am Ende hat, entscheidet die Materialsprache, also ob die Materialien rau, glatt, edel, … sind. Hier kann man den Kubismus hinzufügen.
• 2. Prinzip: Hier werden symbolische Bildelemente verwendet um eine neue Ordnung in der Komposition zu bekommen. Meist entstehen solche Collagen aus Zufall und wenn man will kann man sie sogar als verzauberte Traumweltcollagen bezeichnen. Hier passen Dadaismus und Surrealismus perfekt dazu.
• 3, Prinzip: Hier werden aus Texten, Titeln und Headlines eine konstruktive Informationsmontage zusammengebaut und ist für den Betrachter meist, eben durch diese Texte, verständlicher. Gedanken werden hier auch meist aufbereitet, zum Beispiel aus der Werbung, politische Auseinandersetzung oder Satire.
»Was will ich mit meinem Bild ausdrücken und wie setze ich die Sprache des Materials ein« Das ist eine wichtige Frage, die auch stark mit Grafik Design zusammenhängt. Auch hier fragen wir uns immer, was wir mit unserer Gestaltung erreichen wollen. Wollen wir den Betrachter zum Nachdenken bringen oder vielmehr mit seinen Emotionen spielen? Viel wichtiger ist es aber, ob das überhaupt damit erreicht wird. Vielleicht muss hier mal die Schrift oder da mal die Farbe geändert werden. Grafik Design ist also wie eine kunterbunte Collage, mit der man den Betrachter in den Bann ziehen muss.
Wer sich etwas intensiver mit Collagen beschäftigen möchte, sollte sich einfach direkt mal Werke von bekannten Künstlern wie Pablo Picasso, Josef Beuys, Kurt Schwitters, Max Ernst und vielen weiteren Meistern, beschäftigen.
Zieht euren persönlichen Nutzen daraus, vielleicht kommen euch Ideen, die ihr vielleicht nicht jetzt, aber mit Sicherheit später einmal anwenden könnt?!


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