Sie haben viele Namen: leichte Mädchen, Prostituierte, Huren, Sexarbeiterinnen. Heute nehme ich euch mit auf eine Reise durch ihre Geschichte.
Heute ist Welthurentag. Korrekterweise müsste ich sagen Welt-Sexarbeiterinnen-Tag. Aber so kleinlich möchte ich nicht sein. Die Prostitution blickt auf eine lange Tradition zurück. So schmutzig, wie wir heute über bezahlten Sex denken, war das Geschäft nicht immer.
Die erste Form der Prostitution
Die erste Form der Prostitution fand wahrscheinlich in Tempeln statt. Frauen verbrachten - vor ihrer Ehe - die Nacht mit einem Fremden. Dieser schenkten ihnen anschließend eine Münze, die dem zukünftigen Paar Glück bringen sollte.
Im Griechenland gab es später die ersten Bordelle. Wahre Goldgruben! Und auch die Hetären - bezahlte Geliebte bedeutender Männer in der Antike - hatten einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Sie waren gebildet und versuchten ihre Anliegen durch die Beziehung zu dem Mann durchzusetzen.
Mit dem Aufkommen der Kirche wird das Image der Prostitution immer schlechter. Schmutzig, sittenwidrig und das Tor zur Hölle! Dabei wird auch im Testament von Prostituierten gesprochen. Aber die Kirche ist ja für ihre hin und wieder auftretende Doppelmoral bekannt.
Die industrielle Revolution lockt die Menschen in die Städte und feuert das Geschäft mit dem bezahlten Sex immer mehr an. Zu Höchstzeiten kommen auf 800.000 Londoner ganze 80.000 leichte Mädchen. Aber die plötzliche Nähe in den Städten hat ein übles Nachspiel: Es kommt zur Kriminalisierung und auch Geschlechtskrankheiten kommen in Umlauf.
Sexarbeit heute
Prostitution ein Randphänomen? Gar nicht! 1,2 Millionen Männer wollen täglich alleine in Deutschland vergnügt werden. Die Sexarbeit fährt jährlich ungefähr 15 Milliarden Euro ein. Und obwohl das Geschäft boomt, werden Sexarbeiterinnen bis heute diskriminiert und als Aussätzige behandelt.