In Die Geschichte der Bienen lädt uns die Autorin in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ein. Dabei verfolgen wir drei ganz unterschiedliche Menschen und ihre Familien, zu ganz unterschiedlichen Zeiten. Was sie jedoch alle drei verbindet, ist die ausschlaggebende Rolle, die Bienen in ihren Leben spielen. Ob sie nun selbst Imker sind, Bienen erforschen oder in der Zukunft ihre Bestäubungsarbeit übernehmen, der Leser erhält durch sie einen Einblick in das Leben der Bienen und wird immer wieder darauf aufmerksam gemacht, wie essenziell sie für das menschliche Dasein sind. Das war für mich zwar grundsätzlich nichts Neues, aber die Faszination, die jede der drei Figuren gegenüber den Bienen ausstrahlte, war so ansteckend, dass man sich noch viel tiefgehender mit der Thematik auseinandersetzen wollte.
Vielleicht war es gerade diese neu aufkommende Bienenliebe, die mich davon abhielt, dass ich die drei Protagonisten, deren Geschichten sich schlussendlich auf gewisse Wege kreuzten, so richtig ins Herz schloss. Es gab zwar immer wieder gefühlvolle Kapitel, die auch mich nicht kalt ließen, doch im Großen und Ganzen war ich von den thematisierten Insekten mehr angetan als von ihren menschlichen Gefährten. Das kann einerseits daran liegen, dass mir einige Dinge bereits klar waren noch bevor die Protagonisten selbst darauf kamen. Ich weiß nicht, ob die Autorin diese "Erkenntnisse" als Handlungstwist oder Überraschung geplant hat. Falls ja, dann waren sie (in meinen Augen) sehr offensichtlich, falls nicht, wurde die Handlung nur künstlich in die Länge gezogen. Andererseits muss ich sagen, dass mir auch die Sprache des Buches zu simpel war und sich die drei Figuren, wie unterschiedlich sie charakterlich doch waren, stimmlich kaum unterschieden. Mag sein, dass dies mit der immer wiederkehrenden Thematik der Eltern-Kind-Beziehung zusammenhing, ich weiß es nicht genau, aber so wirklich überzeugen wollten sie mich alle drei nicht.
Die Geschichte der Bienen ist zugleich auch die Geschichte der Menschheit, denn gäbe es die fleißigen kleinen Insekten nicht, so würden auch wir nicht existieren. Lundes Roman macht diese bedeutsame Beziehung zwischen Bienen und Menschen sehr deutlich und sollte wohl auch den bisher Uninteressiertesten dazu verleiten, sich ein bisschen mehr mit unseren summenden Freunden und deren wichtigen Aufgaben zu befassen. Damit bleibt dieses Buch, trotz kleiner Schwächen, ein lesenswertes Werk, was mit seiner Aktualität und folgeschweren Thematik glänzen kann.
Lange Rezi, kurzer Sinn...
+Bienen. Ich mochte sie bereits vor dem Lesen, waren sie doch der Grund, dass ich überhaupt zu dem Roman griff, aber nach Beenden der Lektüre haben sie noch einen größeren Teil meiner Aufmerksamkeit gewonnen. Es ist schön, wie sich alle drei Handlungsstränge auf verschiedene Wege mit ihnen auseinandersetzen, um schlussendlich ineinander überzugehen.
-Sprachlich war das Buch keinesfalls schlecht, aber es stach auch nicht positiv hervor. Weiterhin waren mir ein paar Wendungen in der Geschichte einfach zu offensichtlich und nahmen mir die Spannung.