Die Geheimnisse des Boudoirs

Früher besaß jede Dame von Rang und Namen dieses sogenannte "Ankleidezimmer". Hierhin zog sie sich zurück, wenn sie einmal ohne Herrenbegleitung sein wollte und manchmal durfte nicht einmal ihre Zofe es betreten. Den Zutritt gestatte nur sie - das war oft das einzige Privileg, welches Damen besaßen, galten sie früher doch oft als "Schmuck" ihres Mannes und durften nur reden, wenn das Wort an sie gerichtet wurde.
Übersetzen könnte man den französischen Begriff als "Schmollecke" - war die Dame unpässlich oder schlecht gelaunt oder hatte Migräne, so zog sie sich hierhin zurück. Aber auch manche "blaue Stunde" (die Zeit zwischen Dämmerung und nächtlicher Dunkelheit) wurde hier träumend verbracht. Hier machte die Dame sich bereit für die Nacht und schön für ihren Ehemann oder Liebhaber.
Was gehörte nun in ein sogenanntes Boudoir?

Die Geheimnisse des Boudoirs

Foto: Pixabay

Dieser Raum war ganz der Schönheit gewidmet und so durfte ein Schminkplatz natürlich nicht fehlen - ein kleines Tischchen mit großem Spiegel dahinter beherbergte alle Utensilien für die Schönheit. Dazu gehörten Tiegel mit Cremes und Puder. Die Puderquaste bestand noch aus echten Schwanendaunen! Das Schmuckkästchen war stets griffbereit, ebenso wie die edlen kleinen Kristallflakons mit Parfüms.
Das zweitwichtigste Möbelstück war der Sekretär - ein kleiner Schreibtisch, oft mit Geheimfächern - an welchem die Dame ihre Korrespondenz erledigte, die höchstens ihre verschwiegene Zofe zu Gesicht bekam! Hier wurden poetische Liebesbriefe geschrieben oder insgeheim Kontakt zu verstoßenen Verwandten oder Freunden gehalten. Der Sekretär beinhaltete Feder, Tintenfaß, eine Petschaft und oft handgeschöpftes Briefpapier mit dem Wappen oder Emblem des Hauses. Hier orderte die Dame die Dinge, die ihr persönlich am Herzen lagen, und verwaltete ihr Haushaltsgeld.
Ein Liegeplatz - oft eine Chaiselongue - auf der die Dame ungezwungen ruhen konnte (ohne das störende Korsett). Dieser Platz diente zum Entspannen, zum Lesen (manchmal frivoler Lektüre oder der Briefe von Verehrern).
Ein kleiner Beistelltisch oder Teewagen befand sich oft an dessen Seite. Hier nahm die Dame des Hauses ihren Tee, Kaffee, Likör, aber auch ihre vom Arzt verordneten Medikamente ein. Einige Naschereien wie Pralinen und Backwerk versüßten die stillen Stunden der Zurückgezogenheit.
Ein oder zwei Sessel standen meist bereit für eventuellen Besuch von Freundinnen oder Verwandten. Im Boudoir wurden so manche Ränke und Intrigen aber auch Heiratspläne geschmiedet!
Der Kleiderschrank durfte natürlich nicht fehlen. In dessen Schubladen und Geheimfächern fand sich die reizvolle Unterwäsche, die so mancher Gemahl gar nicht erst zu Gesicht bekam!
Natürlich bieten heute die wenigsten Wohnungen die Möglichkeit, ein solches Ankleidezimmer einzurichten, aber es bleibt bestimmt der Traum einer jeden Frau :-).

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