Die Gefühlswelt oder Warum die Schwangerschaft manchmal gehörig nervt – Teil 2

33+3 Wochen ist meine Bauchregion nun schon das zu Hause eines kleinen Menschen 2 be. Sie entwickelt sich prächtig, laut Pränataldiagnostiker ein wohl ernährtes und überdurchschnittliches kleines Wesen. Kein Wunder, dass meine Bauchregion ihr immer mehr zu eng wird und sie sich in alle Richtungen räkel und streckt. Ganz zu schweigen von den mehr als gelegentlichen Boxern und Tritten, wenn die Mama mal wieder so liegt, wie es der kleinen „Diva" gar nicht genehm ist. Seit ein paar Tagen habe ich auch noch das Gefühl, dass sie ein bisschen tiefer liegt und frage mich, ob es nicht schlau wäre aus dem praktischen Badezimmer eine mehr oder weniger freizeitaugliche Wellness-und-Wohlfühl-Oase samt möglicher Schlafoption zu machen...

Aber Spaß beiseite - wenn ich morgens aufwache und die kleine mal wieder ihre Gymnastikübungen absolviert, bin ich trotz der schmerzhaften Tritte und Rippenbogen-Verschiebe-Versuche ihrerseits unheimlich froh, dass es sie gibt und es ihr anscheinend gut genug geht, solch ein Rambazamba zu veranstalten. Wenn da nicht dieser eine Tag gewesen wäre vor 3 Tagen - ich hatte mich schon so gefreut: Über 9 Monate ohne schwerwiegendes hormonelles Gefühlschaos... Und dann kommt der eine Tag, der grauer ist als die anderen, der eine Tag an dem die Tränenflüssigkeit etwas lockerer sitzt und der Strom nicht ganz so gerne versiegen möchte. Ein Tag an dem trotz Brunch mit Freundinnen, trotz Shoppingspree inklusive neuer Kleidungsstücke für die kleine Prinzessin die Gefühle einfach mal nicht Achterbahn fuhren, sondern einfach tief, tief im Keller versanken.

Wir schreiben den 30. Mai 2015 und ich entdeckte sie. Die ersten kleinen Schwangerschaftsstreifen. Tigerstreifen nennen manche Frauen sie gerne, stolz sind einige darauf, denn überleg mal was dein Körper geschafft hat. Und Recht haben sie ja. Aber ist es nicht auch so: Ich bin und bleibe auch noch Frau und ich, wenn die kleine Mal ihr provisorisches Zuhause verlässt und Teil der großen weiten Welt wird, wenn sie irgendwann erwachsen wird, aus dem Haus ist und ihr eigenes Leben lebt. Und ich bleibe immer noch ich. Ich werde im Spiegel diese Zeichen sehen. Ich werde mir bis zum Ende immer wieder sagen müssen: Sei stolz drauf, überleg mal was dein Körper da geschaffen hat. Ich möchte aber auch die Freiheit haben zu sagen: So ein Mist! Das ganze Cremen, das ganze Ölen, das ganze Massieren und nicht zu viel Zunehmen. Nichts hat was gebracht. Klar, das gehört dazu. Klar, mein Mann wird mich auch so noch lieben. Klar, klar, klar. Aber dieser eine Samstag war erst einmal ein dunkler Tag. Ein Tag an dem ich erst einmal in ein Loch fiel und zwei weitere Tage brauchte um mich aus diesem wieder hochzuziehen.

Warum schreibe ich diesen Post eigentlich, geht mir gerade durch den Kopf... Ich denke, weil ich einfach auch die Position vertrete: Die Schwangerschaft nervt manchmal gehörig und sie darf das auch und wir dürfen uns ärgern und uns schlecht fühlen und unseren vorher streifenfreien Körpern nachtrauern, wir dürfen auch mal sagen: „Tigerstreifen am Ar***. Ich kann da gerade nicht stolz drauf sein". Wir dürfen uns einfach die Zeit nehmen traurig zu sein, über Schwangerschaftsstreifen oder auch andere Wehwehchen. Ja, unsere Körper schaffen ein kleines Wunder, aber ja wir bleiben immer noch Frau, immer noch wir, wir werden nicht mit Knopfdruck zu einer Art neuer Spezies, der Mama. Die sind wir zwar auch, aber nicht ausschließlich. Deshalb bin ich für mehr Ehrlichkeit - mehr Ehrlichkeit unter Schwangeren, unter Müttern, unter Eltern... Manchmal nervt es einfach und das ist vollkommen ok so!

Mein Schwangerschaftsrückblick der letzten Monate:

Meine Schwangerschaft - Rückblick: Der achte Monat Meine Schwangerschaft - Rückblick: Der siebte Monat Meine Schwangerschaft - Rückblick: Der sechste Monat Meine Schwangerschaft - Rückblick: Der fünfte Monat Meine Schwangerschaft - Rückblick: Der vierte Monat Mein erstes Trimester - 1.-12. SSW

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