Die Freundin im Monat August: Louise Bourbon

Freunde

In meinem Leben habe ich viele wundervolle Freunde kennen gelernt. Manche begleiten mich schon ein Leben lang, andere sind erst seit kurzem Teil meines Lebens und wieder andere haben meinen Weg verlassen, um ihren eigenen zu folgen. Ich kenne manche Freunde nur vom Schreiben, oder vom Telefon, aber mit vielen habe ich schon gemeinsam gelacht und geweint. Viele meiner Freunde unterstuetzen meine SpielWelt und eroeffnen mir neue Moeglichkeiten.

Diesen Freunden und ihren Projekten moechte ich danken.

Einmal im Monat moechte ich hier auf meinem Blog einem Freund Platz und Wertschaetzung geben, fuer sein Licht, dass er/sie in unsere Welt erstrahlen laesst.

Im August 2016 stelle ich Euch vor:

Louise Bourbon

Autorin und Bloggerin

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Wer bin ich…

Mein Name ist Louise Bourbon, und ich habe französische Wurzeln. Frankreich ist das Land, das die Geschichte beherbergt, die für mich zur Faszination und Leidenschaft wurde und meinen Lebenslauf bis heute bestimmt.

Mein Leben orientiert sich weniger an Daten, sondern an dieser besonderen Lebensweise, die in eine dunkle Zeit führt. Es ist das Gefühl der Wahrheit und Echtheit, das mich inspiriert und antreibt.

Aus diesem Grund habe ich schon mit jungen Jahren gerne gelesen. Es war der Hunger nach der Welt. Speziell der Geschichtsunterricht hätte es mir angetan, wenn er denn nicht trockener gewesen wäre als manche Staubschicht in Versailles. Das war übrigens in Deutschland und Frankreich das gleiche.

Die Geschichte hat so viel mehr zu bieten als nur Daten auswendig zu lernen. Aber wie ich in meinem Buch im Vorwort schon bemerkte, hat alles seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit. Daran glaube ich nicht nur, das erlebte ich schon in der Jugend.

Geschichte hat mich seit jeher fasziniert. Als Kind verschlang ich die Was-ist-Was Bücher zum Thema Burgen und Schlösser und liebte die historischen Weltatlanten meiner Großmutter. Dank eines fantastischen und lebendigen Unterrichts   in der siebten und achten Gymnasialklasse wurde mein Interesse gefördert – so sehr, dass die Katastrophe von Lehrer in Klasse neun und zehn mein Interesse nicht mehr zerstören konnte.

Stets kam ich aus dem Geschichtsunterricht nach Hause mit dem Gedankengang „Wie geht es weiter?“  Meine Großmutter gab mir zu lesen, was mich interessierte.  Caesar. Augustus. Attila. Karl der Große, passend zur Thematik des Schulunterrichts. Alles gute Typen – ja, bis auf Attila vielleicht, aber man muss ihm durchaus seine Qualitäten zugestehen.

Eines verregneten Nachmittags, der Gedanke an Schule war noch fern, ich war fünf, vielleicht sechs Jahre alt, blätterte ich in einer Übersicht zur Weltgeschichte, das ich der umfangreichen Bibliothek meiner Großmutter entnommen. Bei ihr habe ich viele Nachmittage verbracht, und ihr war es auch wichtig, dass ich die  Sprache unserer Vorfahren, französisch, erlerne, so dass sie sie mir von früher Kindheit an beigebracht hat. Die Liebe zu Sprache,  Land und Leuten habe ich behalten.

Ich saß gerne bei ihr, auch, wenn sie anderes zu tun hatte, und blätterte durch ihre Schätze. So auch am besagten Tag. Ich muss dazu noch sagen: meine Großmutter hat mich nie eingeschränkt. Sie hat nie gesagt: das kannst oder darfst du nicht lesen. Sie war immer der Meinung, wenn sich ein Buch nicht eignet, das man es dann schon nicht weiterlesen oder weiter ansehen wird.

An eben diesem Nachmittag hatte ich mir diese Chronik der Weltgeschichte ausgesucht, das Buch besitze ich übrigens heute noch. Ich blätterte also durch, mehr zufällig, wenn man an einen Zufall glauben will, und blieb bei einer ganz bestimmten Seite hängen. Auf dieser Seite gab es lediglich ein Portrait zu sehen, man ahnt es, es war das des Königs. Dieses Bild schlug mich in den Bann. Es fesselte mich so sehr, dass ich nicht wegsehen konnte. Ich saß wirklich einfach da und starrte es an. Irgendwann fragte ich dann meine Großmutter: wer ist das? Und meine Großmutter sprach die ersten Worte über den großen König Louis XIV, den man in späteren Jahrhunderten auch den Sonnenkönig genannt hat.

So hat es angefangen.

In Zeiten ohne Internet und Multimedia war dieses Bild lange Zeit das einzige mir bekannte Bild des Königs  – was schade ist, denn es gibt wundervolle Bilder von ihm, die man aber aus irgend einem Grund nicht in Büchern verwendet.

Wie dem auch sei, dieses Bild ließ mich nicht mehr los, viele Jahre lang nicht. Im Alter von zwölf oder 13 Jahren war mein Interesse soweit erwacht, dass ich auch die Geschichte hinter dem Bild erfahren wollte.

Denn bei  genauerer Betrachtung dieses Bildes fiel mir seine  Widersprüchlichkeit  auf. Die Großartigkeit der Pose, die Darstellung des Herrschers im Krönungsornat mitsamt Insignien wie Krone, Zepter, Schwert sind häufig besprochen worden. Louis XIV war, als Rigaud das Portrait erstellte, 63 Jahre alt – ein Alter, in dem heutzutage viele entweder an die Rente denken oder in Rente sind.

Auffällig ist, dass Rigaud dem Alter Rechnung getragen hat, indem er auf den erstaunlich jugendlich anmutenden Körper ein altes Gesicht gesetzt hat. Die eingefallenen Wangen, Folge der Zahnentfernungen und des zertrümmerten Gaumens, Beweis des Könnens der königlichen Leibärzte, die leichten Pockennarben, die müden Augen, der resignierte, fast Trauer ausstrahlende Blick passen nicht zur Vorstellung von einem Herrscherbildnis. Eine Merkwürdigkeit gesellte sich hinzu, als ich eine Version dieses Bildes in Herrenchiemsee sah.

Meine Großmutter  gab  mir also ein Buch in die Hände, das vom Sonnenkönig, Louis le Grand, erzählte. Nun packte mich auch die Geschichte. Dieser Mann faszinierte mich sofort unendlich. Ich begann, weitere Texte und Bilder zu diesem großen Herrscher zu suchen, was sich zu dieser Zeit als nicht ganz einfach erwies. Aber als ich dann endlich  weitere Bilder in den Händen hielt und direkt in das Gesicht aus der Geschichte blickte, war meine Faszination endgültig erwacht.

Da es noch kein Internet gab, hätte ich  in meinem jugendlichen Alter  gern mehr Geld zur Verfügung gehabt, um wesentlich mehr Bücher kaufen zu können. Schon immer habe ich den größten Teil meines Taschengeldes in Bücher investiert. Oder in Kunst. Oder Musik.

Ich war immer auf der Suche – nach Bildern und nach Literatur.

Als ich mich entschloss,

nicht nur über Geschichte zu lesen, sondern auch zu schreiben, habe ich bereits einige Jahre der Recherche über den großen König zugebracht. Dazu gehörte, dass ich jede Biographie verschlang, die ich in die Finger bekam, daneben diverse Quellen und die sogenannte Sekundärliteratur.

Durch den großartigen Unterricht in Französisch, den ich in beiden Ländern erleben durfte, hatte ich auch das Vergnügen, etliche Quellen im Original lesen zu können. Doch während dieser Lesejahre fiel mir eines auf: Während Louis XIV im 17. und auch im 18. Jahrhundert durchaus positiv bewertet wurde, änderte sich dies in den Quellen des 19., 20. und zum Teil auch des 21. Jahrhunderts. Die häufigen Widersprüche, die ich fand, weckten meine Neugier.

Im nun täglichen Umgang mit dem großen König bemerkte ich mit der Zeit, dass einige Fakten nicht stimmen konnten, wenn man die Texte und die Bilder verglich. Damit wuchs mein Interesse, das Geheimnis zu lüften. Ich wollte seine wahre Geschichte, außerhalb der offiziellen Geschichtsschreibung, erfahren. Von diesem Zeitpunkt an war der König meine Inspiration und die Quelle täglicher Neugier, die mich neben meinem Beruf begleitete. Ich machte mich auf den langen Weg, das Leben dieses Mannes aufzuzeichnen. Damit begannen meine Recherchereisen nach und Aufenthalte Frankreich. Ich besuchte Versailles, den Louvre – so oft, dass man glauben könnte, ich wohnte da –  und viele andere Orte wie das großartige Paris. Ich fand dabei immer mehr Belege und Fakten, die die aktuelle Geschichtsschreibung Lügen straften. Meine Neugier und auch der Wunsch, die Wahrheit zu kennen, führten mich immer tiefer ins Frankreich von Louis XIV, dem Sonnenkönig.

Geschichtsschreibung ist leider immer auch politisches Mittel, zu Gunsten der Politik wird sie auch gerne verfälscht. Gerade im Hinblick auf die unrühmliche deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts findet man unschöne Beispiele im Leugnen des Holocausts. Solchen Geschichtsverfälschungen liegen meist ideologische oder nationalistische Motive zugrunde. So erklärt sich vielleicht auch, warum in Frankreich von Louis le Grand gesprochen wird, während man dem König in Deutschland diese Ehre konsequent entzieht und es beim schlichten Louis XIV belässt.

Und dann stieß ich einen Eintrag in einem folgendes Dokument von 1685:  Le Roy prit la décision […] parce que la Dame de La Vallière le voulut. Der König  traf die Entscheidung, […], weil die Dame de La Vallière es so wollte.

Die Dame de La Vallière. Dame? Nicht Mademoiselle? Die Jahreszahl irritierte mich noch mehr. Die offizielle Geschichte hat Mademoiselle de La Vallière zu dieser Zeit nämlich längst ins Kloster verbarrikadiert – und auch nie wieder heraus gelassen. Als ich dann weiter recherchierte, machte ich wirklich große Augen.

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Roman von Louise Bourbon

Denn:  Louise de la Vallière ist Frankreichs vergessene Königin, die von ihren Gegnern aus der Geschichte gelöscht und diffamiert wurde. Die Ergebnisse der Recherchen und mein Gespür führten mir dabei sowohl die Täter, wie auch die Opfer eindeutig vor Augen. Am Ende der Arbeit zu meinem Buch «Die Sonnenkönigin – Frankreichs vergessene Königin» war klar, dass die offizielle Geschichtsschreibung mehr als versagt hatte. Interessanterweise sind die heutigen Historiker scheinbar auch nicht an einer Klärung interessiert. Zumindest nicht, was die Geschichtsbücher betrifft. Dafür hege ich in dieser modernen Zeit keinerlei Verständnis, und mein Bedürfnis, dies öffentlich zu machen, wurde immer grösser. Aus diesem Grund forsche ich nun schon seit über zwanzig Jahren in der französischen Geschichte. Dabei kommt immer mehr zutage, dass diese Geheimnisse auch auf Herrscher anderer Länder übergreifen.

Im Übrigen habe ich alle im Buch genannten Orte besucht. Teilweise sind sogar ganze Kapitel dort entstanden: im Spiegelsaal, in der Galérie d’Apollon, auf der Place des Victoires…

Und ich probiere alles aus. So hat mich – eine weitere blödsinnige – Behauptung gestört, nämlich, dass man sich nicht gewaschen hätte. Nach einiger Recherche war ich dann informiert über barocke Waschriten und probierte das aus: ich stellte also einen Zuber ins Bad, füllte den jeden Morgen mit warmem Wasser, nahm die selbst gekochte Seife und die große Serviette und begann – zum Amusement des Gatten – mit der Waschung. Was soll ich sagen: man stinkt nicht, nur weil man sich in/an einem Zuber wäscht.

So wird aus meinem Buch eine Reihe, Band zwei ist in Bearbeitung, zudem ein Märchenbuch mit den historischen Märchen Perraults. Natürlich soll das Buch auch auf Französisch erscheinen. Parallel übertrage ich gerade barocke Kochkrezepte hinsichtlich Mengen und Zutaten in die heutige Zeit.

Diese Arbeit ist mir eine Passion und Freude geworden, die schon lange mehr als nur ein Bedürfnis ist. Deshalb betreibe ich auch meine Blogs.

Außerdem lebe ich, was ich schreibe. Ich mache beispielsweise barocken Tanz, nenne eine Menge Kostüme mein eigen und spiele Cembalo. Die Tragödien Racines rühren mich noch immer zu Tränen, und meine Nachbarn können mit Sicherheit die französischen Opern mitsingen.

Dazu habe ich das außerordentliche Glück, einen Mann an meiner Seite zu haben, der meine Interessen und Leidenschaften teilt. Mein Mann ist meine Lebensquelle, die mich stützt und schöpferisch wirken lässt. Ich möchte mein Leben lang schreiben und Geheimnisse aufdecken, natürlich mit meinem Mann an meiner Seite. Deshalb sei mir zum Schluss die Bemerkung erlaubt, dass der Lebenslauf eines Autors aus Buchstaben besteht, die den Weg, wie Lichter in der Dunkelheit, weisen. Auf diesen Pfad möchte ich auch meine Leser mitnehmen, um ihnen ein Erlebnis zu schenken, wie es nur Bücher können.

Dies war die erste Version. Die zweite?

Ich bin 300 n. Chr geboren, mehrfach wiedergekehrt und war in einem meiner Leben Louise. Und da mir die mir widerfahrene Ungerechtigkeit nicht passt, bin ich wieder hier und erzähle, wie es wirklich war. So, nun könnt Ihr entscheiden.

Versailles @Louise Borbone

Versailles @Louise Borbone

Wer mehr über mich wissen möchte, schaut hier – meine Facebook Seiten freuen sich über  Likes.

https://www.facebook.com/ReyneSoleil/

https://www.facebook.com/Louise-Bourbon-Author-428554267355272/

Wer meine Blogs besuchen möchte:

Der recht neue Blog zum Lesen, in dem ich auch Bücher und Autoren vorstelle – wenn das mit der Beststeller-Autorin nichts wird, werde ich Mäzenin. Oder einfach beides.

https://louiseliest.wordpress.com

Unser Frankreich-Deutschland Blog mit Reiseberichten, historischen Informationen, Bildern, Kochrezepten

https://louisetlouisedefrance.com

Der Blog zum Buch:

https://lareynesoleil.com

Und der zu den Versailler Geheimnissen:

https://versaillessecret.com


Louise kenne ich erst seit ein paar Monaten ueber Facebook. Seither kann unsere Kommunikation vermutlich schon eine Romanreihe fuellen. Sie ist ein herzerfrischender und liebevoller Mensch, die interessante Denkanstoeße in die Welt vermittelt. Und allein die Geschichte hinter ihrem grandiosen Roman „Die Sonnenkönigin“ ist schon einen Roman wert. 

Vielen Dank, dass ich Dich kennen darf und die vielen Lachabende in unserem Austausch:-)


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