Die Freude mit den Behörden

Eine Hochzeit ist der vermutlich schönste Tag im Leben einer Frau (er sollte es zumindest sein). Und die Hochzeitsplanung ist vermutlich die stressigste Zeit im Leben einer Frau! Neben den schöneren Dingen wie Brautkleid aussuchen, Locations anschauen und sich für eine Live-Band entscheiden, muss das zukünftige Brautpaar den ganzen Tag natürlich auch anmelden. Doch was geschieht da überhaupt genau?Da vermutlich jedes Standesamt ein klein bisschen anders arbeitet, hier mal meine Erfahrungen:

Den Termin reservieren

Nach einem liebevollen Antrag meines Liebsten haben wir uns auch schnell auf einen Termin geeinigt (etwa 2 Stunden nach dem Antrag!). So also suchten wir eine Woche später das Standesamt auf. Eine sehr nette Dame begrüßte uns, bat uns in ihr Büro (welches über und über mit Hochzeitsbildern war) und erklärte uns schon mal, welche Unterlagen wir benötigen würden. Zu dem Zeitpunkt war es viel zu früh für eine Reservierung geschweige denn für das richtige Aufgebot (11 Monate vor der Hochzeit), daher einigten wir uns darauf, dass ich den Wunschtermin nach weiteren 4 Monaten reservieren könnte. Ich fragte mich kurz, ob sie uns vertröstete, weil sie dachte, dass das eh nichts wird!? Naja egal … Übrigens handelte es sich bei dieser Reservierung lediglich um einen Bleistifteintrag, nicht mehr und nicht weniger.

Eine Location und gleichzeitig Caterer war auch schnell gefunden (1 1/2 Woche nach dem Antrag, wenn Frau etwas plant, dann aber richtig!), diese konnte ich ohne den vorhandenen Bleistifteintrag auch nur unter Vorbehalt reservieren. Sicherlich, was sollte schon schief gehen… aber man weiß ja nie.

Und dann, nach genau 4 Monaten der Ungeduld rief ich bei der Standesbeamtin an und holte mir meine lang ersehnte Reservierung!Ha!

Die Anmeldung zur Eheschließung

Wer noch nie verheiratet war, keine Kinder hat, selbst kein Ausländer ist und keine ausländischen Partner hat, der hat es ganz schön gut. So wie wir, ohne jegliche Altlasten, benötigten wir genau zwei Dokumente: Die beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister und eine Kopie des Personalausweises.

Mehr nicht? Nein, wirklich nicht! Wie gesagt, das gilt nur für unsere Konstellation. Sobald Kinder oder andere Nationalitäten dabei sind, sieht die ganze Sache schon ganz anders aus. Die Abschrift aus dem Geburtenregister kann man telefonisch oder schriftlich (macht jeder anders) beim Standesamt seines Geburtsortes beantragen. Dieser kostet im Schnitt 10,00 € bis 20,00 € und darf zum Aufgebot nicht älter als ein halbes Jahr alt sein.

Die Formalitäten waren also schnell aufgenommen, genau so die Bezahlung, die sich bei uns inklusive schickem Stammbuch auf knapp 150,00 € belief. Dazu sollte gesagt werden, dass eine Trauung am Samstag 70,00 € zusätzlich kosten (so wie es bei uns der Fall ist).

Im Anschluss wurden wir ins Trauzimmer gebeten, wo der große Ablauf erklärt wurde. Außerdem wird man nach den Trauzeugen gefragt, nach der Kennenlerngeschichte und nach dem Grund warum man sich denn eigentlich liebt. An dem Punkt war ich schon sehr perplex. Liebeserklärungen gebe ich meist nur von mir, wenn die Stimmung passt und nicht, wenn man von einer relativ fremden Frau nach dem Hinweis, dass bitte kein Reis geworfen werden soll, danach gefragt wird. Aber keine Sorge für alle Heiratswilligen, das kann man ruhig später per E-Mail zuschicken, nach dem man sich genaue Gedanken darüber gemacht hat, was die Standesbeamtin genau vor der ganzen Familie erzählen soll.

Flitterwochen

Wir wären ja nicht Mr. & Mrs. Awesome, wenn wir wie alle anderen Strandurlaub machen würden. Nee, wir sausen mit einem Wohnmobil quer durch Neuseeland. Und weil ich meinen Namen nicht behalten werde, machte ich gleich noch einen Anruf beim Rathaus bezüglich des Reisepasses.

In dem Punkt gehen die Meinungen wahrscheinlich auseinander, denn man könnte ja sagen “Wer weiß denn schon in Neuseeland, dass Ihr geheiratet habt?”, aber auf der anderen Seite will ich einfach, dass alles seine Richtigkeit hat. Und die nette Dame am Telefon bestätigte mir zum Glück, dass ich schon vor der Hochzeit den Reisepass beantragen kann (da ich bis jetzt gar keinen habe) und dieser quasi zusätzlich zur Eheurkunde übergeben wird. So haben wir also bereits kurz nach der Reservierung des Termins die Flüge nach Neuseeland auf meinen neuen Namen gebucht. Gott, ich hoffe das klappt auch so…

Diese Taktik funktioniert allerdings nicht überall. Zum Beispiel bei der Führerscheinstelle, als ich eine internationalen Führerschein wollte, um in Neuseeland auch mal den Linksverkehr auszuprobieren. Jedoch gibt’s den tatsächlich erst mit neu ausgestelltem Führerschein… und dessen Ausstellung dauert ca. 6 Wochen.

Im Normalfall sollte auch eine englische Übersetzung des Führerscheins ausreichen, doch ich bin auch nicht sehr traurig, wenn ich am anderen Ende der Welt nur die Landschaft bestaunen darf, anstatt die Straße :-P .

 

Bildnachweis:        © LaCatrina – Fotolia.com


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