Kürzlich war im Flughafen Zürich. Im Check-in eins gibt es im ersten Stock, über den Passagieren, eine Galerie mit Büros. Und es gibt, gleich beim Andachtsraum für Menschen aller Religionen, eine Glocke. 40 Kilo schwer ist sie und wurde einst für die Expo 1964 in Lausanne gegossen, wo sie Teil eines Glockenspiels war. Als die Landesausstellung schloss, kam die Glocke nach Zürich; die Flughafen-Leitung hatte sie gekauft. Damals wurde die V-Piste gebaut, die - mehrheitlich - katholischen Arbeiter wohnten in Baracken und wurden durch die Glocke zum Gottesdienst gerufen. Hernach schlummerte diese über drei Jahrzehnte im Werkhof des Flughafens. Dann kam 1998 die Einweihung des neuen Andachtsraums, die Glocke wurde erweckt. Ihre Inschrift passt zum Gewusel von Reisenden: ut omnes unum sint - auf dass alle eins seien.