Die Finanzrettungsboote reichen nicht für alle

Der EURO scheint in den letzten Zügen zu liegen - jedenfalls wenn man den Zustand des Projektes am Kommunikationsverhalten seiner Protagonisten abliest, das inzwischen nicht aus Dementis sondern Leugnen besteht.

Die Finanzrettungsboote reichen nicht für alle

 

Egal, ob es sich um den früheren Porschechef, den gerade aktuellen Trainer von Bayern München oder Parteigrößen handelt: Je heftiger die Dementis ausfallen, desto näher ist der Fall gerückt, der dementiert werden soll. Was einer intensiv dementiert oder gar leugnet, ist oder wird der Fall sein.
Dazu gehört seit dem Wochenende auch Jean-Claude Juncker. Er und die anderen überforderten EURO-Chefs posieren gerne als bedeutende Europaarchitekten. Aber eigentlich sitzen sie zusammen mit den Banken am Spieltisch und lassen sich über den Tisch ziehen. Nein, nicht sich, sondern uns.
An diesem Treffen der EU-FInanzminister, das erst dementiert wurde und für dessen Ergebnisse im selben Atemzug eine Pressekonferenz angekündigt wurde, nahmen auf deutscher Seite der verantwortliche Finanzminister und sein wichtigster (damit meinen viele Finanzpolitiker: einziger) Finanzexperte Jörg Asmussen teil.
Genau genommen kann man Schäuble keinen großen Vorwurf machen. Er muss -ohne Sachverstand- auslöffeln, was ihm sein Vorgänger -auch ohne Sachverstand- eingebrockt hat. Peer Steinbrück hatte schon immer blind auf den Lobbyisten Jörg Asmussen gehört. Die Philosophie deutscher Politiker ist offenbar: Wenn sich der Wolf am besten mit den Schafen auskennt, dann muss der halt die Schafe hüten. Vor den Medien betont der Wolf dann eben, er sei in erster Linie dafür verantwortlich, dass ihn kein Schaf beisst. Ein Peer Steinbrück oder Wolfgang Schäuble verteidigen ihn in Talkshows dann auch gerne mit dem Hinweis, Jörg Asmussen und auch der neue Bundesbankchef Weidmann, das seien Fachleute, also Wölfe, die bislang noch nie von einem Schaf gebissen wurden.
Bei Griechenland, Portugal, Irland, Spanien und Italien geht es doch nur noch darum, wem die Haare geschnitten werden, wenn die Länder sich für zahlungsunfähig erklären. Asmussen passt auf, dass das nicht die deutschen Banken sein werden. Schäuble bietet als Kompromiss dann den deutschen Steuerzahler an. In den Radiointerviews erklären hörbar euphorisierte Bankensprecher dann wieder, dass "hier ja gar kein Geld fließt, denn es handelt sich nur um Bürgschaften".
Und kaum sind die Banken gerettet, man kann das in den USA beobachten, heißt es: Schwamm drüber. Dann wird die Agenda gesetzt, wer die "hohen Staatschulden" tragen soll. In den Budgetverhandlungen zwischen Präsident Obama und den Reps und der Teaparty finden sich etliche Statements, in denen nur von Haushaltskürzungen die Rede ist, aber nie von Banken.
Das schafft man nur mit einem Battaillon von Erregerjournalisten, die Säue durch Dörfer jagen, und peinlich darauf achten, dass kein Mensch die Punkte verbindet und das gesamte Bild zu sehen bekommt.
Das sind übrigens auch die gleichen Leute, die uns stets mit bedeutenden Blicken dozieren, dass wir uns mehr anstrengen müssen, weil China so groß und stark geworden ist. Die von uns unbezahlte Mehrarbeit verlangen und höhere Sozialabgaben und für sich selbst Steuersenkungen.
Und Schiffbrüchige auf See, die können wir uns überhaupt nicht mehr leisten. Rettungsboote halten wir nur für Banken bereit. Denn wir setzen Prioritäten und können uns nicht alles leisten.


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