25 Years – die Legende ist hier, endlich! Denn bereits im Dezember 2014 hätte die Rekord-Tour der Fantastischen Vier die deutschen Rapper nach Wien bringen sollen.
Wenn aber Fanta-Fans mit so einer Show, wie sie am 9. Jänner in der Stadthalle über die Bühne ging, entschädigt wird, ist auch ein wegen einem Nebenjob in einer Castingshow verschobenes Konzert entschuldbar (Smudo und Michi Beck haben sich vorübergehend in die Jury von The Voice of Germany verirrt, „uns den Schaß gewonnen“ und sind jetzt wieder voll bei der Sache).
Eröffnet haben die Fantas quasi mit dem Tourmotto- Song 25 – und zwar nicht da, wo die ungeduldige Fanmenge gebannt hinstarren und And.Ypsilon und die, wie sich zeigen wird, großartige Liveband bereits die Plätze einnehmen – nein, die drei Herren an den Mikros starten ihre zweistündige Show mit Knalleffekt und Konfetti von einer kleinen Extrabühne, am hinteren Ende der Halle – spät kommen und hinten stehen zahlt sich also bei den Fantas, zumindest für eine Nummer, mit Sicherheit aus.
Nachdem Smudo, Michi Beck und Thomas D sich ihren Weg durchs Publikum (sehr zu dessen Freude) gebahnt haben geht der Spaß auf der großen Bühne mit ordentlichen Visuals, Lichtshow und beweglichen Leinwänden erst so richtig los. Und wie von einer Jubiläumstour zur musikalischen Silberhochzeit nicht anders zu erwarten, beeindrucken die vier Stuttgarter mit einem Querschnitt durch unfassbare 25 Jahre Bandgeschichte und neun Studioalben, mischen Meilensteine des deutschen HipHop wie Tag am Meer oder Buenos Dias Messias mit neuen Hits des aktuellen Albums Rekord. Und es klappt und zwar generationsübergreifend; Anhänger der ersten Stunde rappen gemeinsam mit textsicheren Fans, die noch nicht einmal annähernd auf der Welt waren, als die Fantas an ihren ersten Charterfolgen bastelten.
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Fanta 4
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Woran’s liegt? Eingängige Melodien zum Mitwippen, starke Texte, Songs für den großen Herzschmerz wie Sie ist Weg oder Thomas D’s Liebesbrief und Partylaune mit den Oldschool-Klassikern Dicker Pulli und Der Picknicker und wahrscheinlich nicht zuletzt auch an der sympathischen, nahbaren Art der Band.
“Und jetzt die Hände in die Luft und springen” und “jetzt alle Smartphones raus und Display an” (das Feuerzeug des rauchfreien 21. Jahrhunderts) – ja es funktioniert und macht beste Laune auch beim allgemein so zurückhaltenden Wiener Publikum. Da freuen sich auch die Fantas selbst, die weder des sich bei allen Anwesenden Bedankens noch des Rampensau-Daseins müde werden. Mitte 40, ruhiges Leben daheim kann ja schließlich jeder. Und so gibt es auch als Zugabe noch mehr „Danke Wien“ und „unfassbar“ und „das ist für uns auch keine Selbstverständlichkeit“, gefolgt von MfG und Populär und keinem Halten mehr in der Stadthalle. Denn 25 Jahre voll Enthusiasmus, Freude und Leidenschaft in – nun gut, fast – alter Frische sind auch für das Publikum ebenso wenig selbstverständlich.
Das Konzert-Jahr fängt für Die Fantastischen Vier (Wien war ihr erster Auftritt 2015) und die Hauptstadt schon mal sauber an und der Abend endet mit Troy – einem Versprechen für die nächsten 25 Jahre, denn wir sind für euch da, nein wir sind wegen euch hier – täglich 25 Stunden. Übrigens: wer nicht dabei war ist ersten selber schuld und wird aber zweitens entschädigt: Puls4 zeigt das Konzert am 17. Jänner um 22:45 im TV.