Erst vor wenigen Tagen wurde die neue Eurobarometer-Umfrage veröffentlicht, bei der die Zufriedenheit der Bevölkerung mit dem kulturellen Angebot in den europäischen Städten eruiert wurde. Wien schnitt dabei mit der Bestnote ab, was kein wirkliches Wunder ist. Denn neben dem „alltäglichen“ Angebot an Konzerten, Theater-, Tanz- und Literaturvorstellungen, sowie der breit gefächerten Ausstellungspalette, gibt es in Wien auch eine ganze Reihe von Festivals übers Jahr verteilt. Angefangen vom allergrößten, den Wiener Festwochen, bis hin zu kleineren Spartenfestivals werden diese meist als kultureller Fixpunkt im Jahr für unterschiedlichste Publikumsschichten angesehen.
Heuer kommen zwei kleine, aber erwähnenswerte Festivals hinzu. In wenigen Tagen schon startet eine Miniatur-Ausgabe von Impulstanz. Vom 6. bis zum 14. Februar kann man bei (Trans)Asia Portraits einen Hauch das Flairs der großen sommerlichen Veranstaltungsreihe spüren. In einer Kooperation mit dem 21er Haus findet dort eine Reihe von Veranstaltungen statt, die zum Teil auch an Events aus dem letzten Jahr anknüpfen. So kommt Choy Ka Fai mit Xiao Ke und Zi Han, einem chinesischen Tänzer und einer Tänzerin, nach Wien, um uns Europäern wieder ein Stück originären, zeitgenössischen, asiatischen Tanzes nahezubringen. Preethi Athreya und Vikram Iyengar aus Indien wurden ebenfalls zum Festival eingeladen und zeigen eine Performance, in der eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart im indischen Tanz geschlagen wird. Mit einer Video-Installation, zwei Filmabenden und zwei großen, tönernen Prozessionsfiguren der indischen Göttinnen Kali und Durga, die vor wenigen Jahren in Kolkata hergestellt wurden und bald für lange Zeit im Depot des Weltmuseums verschwinden werden, offeriert das Mini-Festival weitere Fernweh-Zuckerl.
Das zweite, neue Festival nennt sich Festliche Tage Alter Musik. Vielleicht ein wenig irreführend, wie man gleich hinzufügen muss. Denn in den insgesamt 5 Konzerten, die im Zeitraum zwischen dem 18. März bis 3. April im Konzerthaus zu hören sein werden, erklingt weder Barockes noch Musik aus der Renaissance. Vielmehr widmet sich das Klangforum Wien Werken, die zwischen 1900 und 1950 entstanden sind. Und zwar solchen, die selten oder gar nie aufgeführt werden. Dazu gibt´s von Dörte Lyssewski und Michael Dangl gelesene Textdokumente und ein moderiertes Konzert vom Grandseigneur der zeitgenössishen Musik, Lothar Knessl. Schmankerln, die nicht nur Freunde zeitgenössischer Musik erfreuen werden. Denn, wie es in der Vorankündigung vielversprechend heißt, wird damit ein idealer Einstieg für Musikfreunde, die sich im Zeitgenössischen noch nicht ganz zuhause fühlen, angeboten.