Das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hat letzten Monat seine jüngsten Forschungsergebnisse präsentiert:
Allem voran zeichne sich ab, dass der Einstieg in den Arbeitsmarkt, die ersten drei Jahre nach der Ausbildung, den weiteren Verlauf des Berufslebens massgeblich beeinflusst. Um Arbeitslosigkeit möglichst dauerhaft zu vermeiden, muss in den ersten drei Jahren des Berufslebens eine qualitativ gute Beschäftigung angestrebt werden. Qualitativ gut meint eine Beschäftigung, deren Niveau und fachliche Ausrichtung der Ausbildung entspricht. Ob dies gelingt hängt nicht nur damit zusammen, ob die Ausbildung in diesen ersten Jahren des Berufslebens gerade nachgefragt wird, sondern auch wie die allgemeine Konjunkturlage ist. Geschieht der Berufseinstieg während einer Rezension, wird diese Person auch Jahre später weniger verdienen als jemand, der in einer besseren Konjunkturlage ins Berufsleben eintrat.
Berufseinsteiger, so die IAB, sind immer häufiger nur befristet angestellt. Nur 50 Prozent aller Berufseinsteiger gelingt es heute im ersten Jahr eine Festanstellung zu erlangen. Arbeitnehmer über 30 sind deutlich häufiger festangestellt. Je nach Ausbildung kann dieser “Zustand” der befristeten Stellen länger oder kürzer dauern. Mindestvoraussetzung für ein “Normalarbeitsverhältnis”, sprich eine Festanstellung mit Vollzeitbeschäftigung und Sozialversicherungspflicht , scheint immer mehr eine abgeschlossene Ausbildung zu sein.
Gelingt ein passender Einstieg in den Arbeitsmarkt nicht, kann eine deutlich höhere Lebensarbeitslosigkeit folgen als bei Personen, denen der Einsteig gelingt. Chancen und Risiken sind im späteren Erwebslauf nur mehr schwer zu korrigieren, so die Forschungsergebnisse.
Quelle: iab.de