Widmer im Schnee kurz vor Landquart.
Bei blickdichtem Schneegestöber steigt Widmer in Landquart aus mit dem Vorsatz, via Malans und Maienfeld nach Bad Ragaz und weiter nach Sargans zu wandern, zottelt gleich los, kann aber leider die verschneiten Wegweiser nicht entziffern und verliert im Gewirr der Unterführungen und Brücken von Autobahn und Geleisen schnell die Orientierung, doch sind da immerhin einige Wanderrhomben an Bäumen auszumachen, denen er folgt, um nach zwei Kilometern auf einem Dammpfad zwischen dem idyllisch winterlichen Rhein und der grausam brausenden Autobahn festzustellen, dass er nicht nach Norden geht, sondern nach Süden, also Richtung Chur, worauf er das auch okay findet und weiterläuft, nein weiterstolpert, weil unter dem weichen Neuschnee steinharte alte Gehspuren eine Art Hügellandschaft bilden, was Widmer enorm strapaziert, weswegen er auch froh ist, in Zizers dann doch zurück in der Zivilisation zu sein, worauf er nun spontan nach Norden gen Igis hält, um endlich, nachdem ihn ein irrer Pudel angekläfft hat, als sei er, der Pudel, ein Raubtier und nicht eine Witzfigur von Hund, doch wieder in Landquart anzulangen, wo er, Widmer, bei einem billigen Italiener namens Peppino ein recht anständiges 15-Franken-Menü mit Pasta und Suppe isst, um dann wieder heimzufahren, nicht ohne den mit gut 35 Jahren schon verfetteten Fricktaler Geschäftsmann zu hassen, der durch den ganzen Waggon telefonierend verkündet, dass er die Bahn nicht mag und nur deshalb mit ihr fährt, weil er das Auto nicht den glitschigen Strassen aussetzen wollte, wonach Widmer die Augen schliesst und den Rest der Reise ausblendet, um schliesslich in Zollikerberg müde einzutreffen, wo er nun diesen seltsamen Wandertag und die Drei-Stunden-Route nach einer erfrischenden Dusche in einem Satz zusammengefasst hat.