Herr Wehrli, Chef des Abzocker-Vereins Economie Suisse, hat in den Trotz-Modus geschaltet. Jetzt würden viele Firmen aus der Schweiz wegziehen, plärrt er in den Medien. Und wie im Kindergarten stampft Klein-Wehrli: Er wisse zwar wer das sei, aber er sage es nicht. Die Abzugspläne seien aber schon ausgearbeitet und lägen in den Schubladen.
Wehrlis Märchenstunde passt zum bisherigen Verhalten dieses chaotischen Vereins, der kaum mehr etwas mit „Suisse“ zu tun hat. Im Vorfeld der Initiative wurden Schreiberlinge bezahlt um gegen die Initiative anzuschreiben. Man konnte sie leicht daran erkennen, dass sie immer die Neid-Schiene fuhren und fehlerfreies Deutsch schrieben. Dann hat man dem Regisseur Steiner Zucker in den Arsch geblasen, damit er einen Katastrophenfilm gegen die Initiative dreht. Das ist natürlich prompt in die Hosen gegangen. Die Economiesuisse hat nun einen Film im Giftschrank und muss aufpassen, dass der nicht „entweicht“ und der Regisseur sitzt jetzt auf seinem angeschlagenen Ruf.
In der Schweiz werden 85% des BIP von KMU’s generiert. Bleiben also noch 15% vom BIP für potentielle Wegzugkandidaten. Davon kann man Nick Hayek und andere seriöse und mit der Schweiz verbundene Grossunternehmen mal abzählen.
Bleiben also ein paar Konzerne mit geldgeilen Säcken, so genannten „Top-Managern“, die mit „ihren “ Firmen vielleicht wegziehen, weil sie hierzulande nicht mehr unbeschränkt abzocken dürfen, beziehungsweise weil ihnen die Besitzer ihrer Firma, die Aktionäre, dann dreinreden könnten. Das werden wir verkraften. Vielleicht wird’s dann hierzulande ein bisschen weniger eng.
Dieses Pack ist also Wehrlis Klientel. Was für eine armselige Bande. Ich kann Wehrli nur raten, mitsamt diesen sogenannten “Managern” nach Taka-Tuka Land zu ziehen. Allerdings würde ich an ihrer Stelle Taka-Tuka vorher nochmals genau analysieren – nicht nur aus finanztechnischer Sicht. Unsere Welt steht vor grossen Veränderungen.
Der Aktienkurs dieser Firmen, deren Chefs sich so unverschämt outen, wird dann sicher steigen, nicht wahr Herr Wehrli? Je abzock, desto höher der Wert? War wohl ein Fensterplatz an der HSG?
Apropos Top-Manager. Niemand ist so leicht ersetzbar wie diese Typen. Eine Firma wird vom Mittelmanagement am Laufen gehalten, das Know-how sitzt dort und bei den Mitarbeitern. Top-Manager haben in der Regel keine grosse Ahnung von ihrem Business und hocken nur in ihren Büros rum, wenn sie nicht gerade auf dem Golfplatz sind oder anderswo einem ihrer vielen Verwaltungsratsjobs nachgehen. Top-Manager leben von einem Nimbus und einem Beziehungsgeflecht, die sie geschickt aufgebaut haben. Für den Betrieb einer Firma ist beides nicht zwingend notwendig. Man könnte auch einen BWL-Studenten an ihre Stelle setzten. Wer weiss, vielleicht gäbe es die Swissair noch, wenn man dort so verfahren wäre.
Grüsse vom Traumperlentaucher, dem aus der Teppichetage.
PS. „Er langweilt sich oft und surft den halben Tag im Internet“, hat mir mal die Sekretärin eines Top-Managers abends an der Bar geflüstert. Er habe für mich nur zehn Minuten, sein Terminkalender sei voll, hat mir der Kerl am nächsten Morgen erklärt