Die Digitalen Nomaden-Falle: Endlich frei oder doch nicht?

**Gastbeitrag von Aleks @ Magical Life Of Aleks**

Die Digitalen Nomaden-Falle: Endlich frei oder doch nicht?Aleks Glitzeric ist eine digitale Nomadin, hat ihren Herzensplatz aber in Bali gefunden. Seit 3 Jahren lässt sie ihre Followers an ihrer inneren Reise via Blog und Instagram teilhaben. Sie ist Yogalehrerin , Theta-Healerin, gibt Empowerment Workshops und taucht gerne in (ihre) tiefe Gefühlswelten ein. Immer auf der Suche nach mehr und dem Drang Liebe und Authentizität in die Welt zu bringen. Sie ist innert kurzer Zeit von der Shopping Queen zur Inner Queen transformiert, weil sie gemerkt hat, dass so viele Kleider, Bad Boys und Make-up sie nicht glücklich machten. Ihr liegen Tiere, Zero Waste, Empowerment, gutes veganes Essen und Selbstreflexion sehr am Herzen.

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Jeder von uns spürt manchmal ein Unwohlsein, welches objektiv betrachtet nicht da sein müsste.

Die Frage ist: Wirst du dich diesem Gefühl, dieser Angst, diesem Unwohlsein stellen, oder entscheidest du dich dafür es zu überdecken, dich abzulenken?

Es ist nicht schwer sein (digitales Nomaden-) Leben mit Entertainment zu füllen – ein Singha/Bintang Bier hier, ein Trip ins nächste Abenteuer dort, viele Leute kennenlernen – doch ich glaube, dass wir auf der Suche sind nach mehr:

Wir wollen uns innerlich befreien, fokussieren uns aber auf die äußeren Vorstellungen von Freiheit – wie eben das Reisen, das digitale Nomadenleben.

Ein Erlebnis-High jagt das nächste.

Wir sind so mit unserer äußeren Reise beschäftigt und hören gar nicht den Call unseres inneren Reiseführers.  

Für mich persönlich ist die innere Reise jedoch die spannendste, die es gibt, und diese kannst du antreten ohne jegliches Flugticket kaufen zu müssen – nur Mut, den braucht es schon.

Denn taucht man tief ins Innere, ist nicht immer alles schön – aber wunderbar herausfordernd und befreiend.

Bist du offen dafür? Ja?!

Dann lass uns tief eintauchen – ich gebe dir hier einen kleinen Guide für deine eigene innere Reise…

Die Digitalen Nomaden-Falle: Endlich frei oder doch nicht?

HÖR NICHT AUF AUS DEINER KOMFORTZONE HERAUSZUTRETEN

Ganz ehrlich… Wann warst du das letzte Mal so richtig ausserhalb deiner Komfortzone?

Klaro, es war ein mutiger Schritt dein altes Leben inklusive Job und festen Wohnsitz loszulassen, und du bist mehr als nur ein bisschen aus deiner Komfortzone herausgetreten… Aber die schlechte Nachricht ist, dass dies jetzt nicht schon alles ist. Was einmal unbequem war, kann ganz schnell bequem werden, da wir Menschen Gewohnheitstiere sind.

Die gute Nachricht ist, dass die Komfortzone sehr elastisch ist und dir das Leben zig Möglichkeiten bietet diese zu dehnen – bewusst, wenn du von dir aus handelst oder unbewusst, wenn es dich in unangenehme, neue Situationen bringt.

Wir haben viele kleine Ängste, Limitierungen und Schichten unserer Komfortzone, die entdeckt und expandiert werden möchten.

Für mich ist es diesen Blogpost zu tippen – hallo lieber Perfektionswahn und Angst vor Verurteilung – und trotzdem fühle ich, dass dieses Unwohlsein sehr wichtig für mich ist. Ich möchte schließlich nicht, dass die Ängste mein Leben regieren und meine Entscheidungen treffen.

Vielleicht ist es für dich der Besuch eines Kirtan-Abends im lokalen Yoga-Studio, 10 Tage schweigen, einen offline Tag einlegen oder endlich das Projekt veröffentlichen an dem du schon so lange arbeitest? Was bereitet dir Angst? Aber auch etwas Kribbeln im Bauch?

Yoga und dieses Spiri-Zeug sind nicht so dein Ding? Woher weisst du das? Weil du es vor 5 Jahren mal halbherzig ausprobiert hast? Oder dir andere erzählt haben, wie anstrengend es ist? Das zählt nicht. Wag dich heraus und probiere aus. Bleib neugierig und offen für Neues. Auch für spirituelle Praktiken – die rufen meistens grössere Resistenzen in uns hervor, da es etwas anzuschauen gibt – und da kommen wir auch schon zum nächsten Punkt:

FEELING IS HEALING – HÖRE AUF DICH RUND UM DIE UHR BESCHÄFTIGT ZU HALTEN

Am Anfang meiner spirituellen Reise machte ich es mir zum Ziel jeden Tag glücklich zu sein.

Sobald ein unangenehmes Gefühl hochkam: motivierende Zitate lesen und einfach alles weglächeln oder was wir heutzutage auch gerne machen, ist Smartphone hervorholen und scrollen. Andere wiederum stopfen sich mit Essen oder Alkohol voll oder arbeiten bis tief in die Nacht – dann gibt es auch solche die zu Drogen, Fitness oder Shopping (hallo altes Ich) greifen  – es gibt tausende von Möglichkeiten dich davon abzuhalten einfach präsent mit allem zu sein.

Es ist grundsätzlich nicht verwerflich seinen Fokus auf das Gute zu richten, es wird nur dann gefährlich, wenn wir das, was Unangenehm ist, unterdrücken. Weil es sich dann aufstaut. Wir wollen frei sein, dann funktioniert hinunterschlucken halt einfach nicht – egal ob man äußerlich so super positiv und happy aussieht. Irgendwann wirds dann halt doch hoch gespült – sei es als Burnout, Erkältung, Unfall, Krankheit, Beziehungsdramen oder sonst eine krasse Art vom Universum uns klarzumachen: “jetzt ist es genug, das Fass läuft über!”.

Wenn wir uns täglich Zeit geben einfach nur zu fühlen und auf die Zeichen unseres Körpers und Herzens achten, dann nehmen wir auch die Signale viel schneller wahr.

Je mehr du deinen Gefühlen und Bedürfnissen Raum lässt, desto mehr baust du auch dein eigenes Selbstvertrauen auf – du spürst immer besser, was dir gut tut – oder was eben nicht. Das verstärkt auch deine Verbindung mit deiner Intuition, so dass du dich viel besser leiten lassen kannst, ohne alles kontrollieren zu müssen.

Zwei simple Dinge, die mich ganz schnell zurück zu mir und nach innen bringen:

  • Die Berg-Yogapose in der Natur. Gehe in einen Park, Wald oder wo immer du ein Stückchen Wiese findest, ziehe deine Schuhe aus und schliesse deine Augen. Stehe aufrecht, Füsse geerdet und Handflächen zeigen nach vorne. Vertiefe deine Atmung hier ganz bewusst. Atme aus und stelle dir vor, wie du all deine Energie in die Erde hinunterschickst. Atme ein und stelle dir vor, wie die Energie der Erde zurück in deinen Körper fliesst.
  • Den Atmen zählen und die Ausatmung verlängern. Mache es dir entweder in der Bergpose, sitzend oder liegend bequem und schliesse deine Augen. Nimm einige bewusste, tiefe Atemzüge. Dann atme ein und zähle auf 4, atme aus und zähle auf 5 (verlängere bis auf 6, 7, 8). Nach einigen Runden kannst du am Ende der Ausatmung eine kurze Pause vor dem Einatmen einlegen. Fühle diesen ruhigen Ort zwischen zwei Atemzügen – das ist nämlich der Platz zwischen unseren Gedanken.

Du kannst beide Übungen ganz easy im Bus oder in der Warteschlange machen – niemand wirds erkennen und trotzdem wird sich innerlich so Vieles verändern.

Die Digitalen Nomaden-Falle: Endlich frei oder doch nicht?

Wenn du dann bereit bist das ganze auch praktisch zu testen:

BESUCHE DOCH MAL WIEDER DEINE FAMILIE & DEINEN HEIMATORT

Na, wann hast du denn deine Eltern das letzte Mal besucht? Alte Freunde?

Ich kenne absolut keine Reisende oder Digitale Nomadin – ausser Conni – die jemals zugegeben hat, dass sie vor etwas wegläuft.

Na klar, es ist ja auch meistens unbewusst – die meisten unserer (limitierten) Glaubenssätze wurden in der Kindheit geformt, das heißt auch in der Familie.

Wenn man dann eine Zeit lang (physischen) Abstand hat von seiner Familie, bekommt man schnell das Gefühl “jetzt ist alles so schön und im Flow“.

Jedenfalls traf ich dann meine Eltern und Schwester für einen 10-tägigen Roadtrip  – da lernten sie auch meinen Freund kennen.

Friede, Freude, (veganer) Eierkuchen?

Fehlanzeige.

So viel Wut kam auf. So viel alter Scheiss, der noch darauf wartete angeschaut, gefühlt und losgelassen zu werden. Dinge, die mich an meiner Familie nervten und somit auch an mir selbst. Ich durfte ganz viel Selbstannahme und Mitgefühl praktizieren.

Dann besuchte ich ein Jahr später meinen Heimatort, Zürich – wo ich vom Stress und all den Menschen abgehauen bin – weil ich nie “nein” sagen und gesunde Grenzen ziehen konnte.

Es ist einfacher in seinem Flow zu sein, wenn die Frequenz der Gegend und Menschen in einem ähnlichen Flow sind.

Doch das ist nicht der Raum zum wachsen und lernen.

Jedenfalls fiel ich in den zwei Wochen in Zürich ganz schnell wieder in den alten Stress – es ist so easy im Einklang mit sich zu sein, wenn die Umstände perfekt sind – aber die wahre Kunst besteht darin Mitten im Sturm ruhig bei dir bleiben zu können. Eine Lektion wird sich so oft in unserem Leben wiederholen, bis wir gewillt sind einfach mal innezuhalten und daraus zu lernen.

Neben der Familie gibt es auch einen anderen großen Trigger:

WANN HATTEST DU DAS LETZTE MAL EINE PARTNERSCHAFT?

Uhuuuu. Wir sehen täglich so viele digitale Nomaden single. So unglaublich frei. Mein Freund war so einer. Er liebt seine Freiheit…. fast etwas zu sehr. Wir können uns noch so sehr an die Freiheit von aussen klammern wie wir wollen – das macht schlussendlich eher unfrei.

Nachdem ich so lange den Bad Boy gedatet hatte und endlich anfing mich selbst gut zu behandeln, Selbstverantwortung zu übernehmen und meine Vibrationen zu erhöhen, lernte ich Adam kennen.

Muss jetzt noch schmunzeln, wie fest ich überzeugt war, dass ich es endlich hingekriegt habe – eine spirituelle Beziehung und wir sind so in Liebe und ohne Ego – hach, perfekt!

Bis zum Moment, wo alles den Bach runterging und alles doppelt so scheisse war wie zuvor. Das Lustige an unseren Themen ist nämlich, dass wir Schicht für Schicht immer tiefer eindringen. Nur blenden wir gerne aus, dass es zig Schichten gibt.

Eine tiefe spirituelle Beziehung ist nicht immer einfach. Es gibt viele Herausforderungen – innere Triggers. Vor allem, wenn man einen Seelenmenschen trifft – huiiiii, das spiegelt einiges. Wie oft wollten wir beide schon weglaufen – weil es dann easier sein wird – es ist ja so viel einfacher single zu sein.

Ich nenne das immer den “shallow fake peace” – jeder kann friedlich sein, wenn alles friedlich ist. Aber wie bleiben wir friedlich, wenn der andere Mensch, den man liebt, unsere zutiefst unterdrückte Dunkelheit widerspiegelt? Wo finden wir dann das Licht? Wie finden wir dann Verständnis für uns selber, aber realisieren auch, dass es schon immer da war? Der andere Mensch in unserem Leben hat einfach einen Lichtschalter angeknipst, welchen wir bis dato gerne ignoriert hatten – oder einfach noch nicht so weit waren ihn zu sehen.

Langfristig gesehen ist jede einfache Abkürzung die wir nehmen möchten, weil es leichter scheint, ein direkter Weg zurück in dieselbe Sackgasse. Wir können die dunkle Wand der Sackgasse nur überwinden, wenn wir aufhören dort zu stoppen, wo es schwer wird, sondern genau dann neugierig werden und tiefer eintauchen.

Schlussendlich tauchst du tiefer in deine Seele und lernst dich aber auch die andere Person anzunehmen – so wie ihr gerade jetzt seid. Wir sind Menschen. Die Erde wird von Dualität beherrscht – wir sind nicht hier auf diesem Planeten um perfekt zu sein – dafür gibt es andere Universen – unsere Seele will wachsen, sehnt sich nach Herausforderungen, dafür müssen wir jedoch Selbstverantwortung übernehmen.

Falls du also Angst hast deine Freiheit zu verlieren…. eine Beziehung wird dein bester Lehrer sein.

Die Digitalen Nomaden-Falle: Endlich frei oder doch nicht?

Und zu guter Letzt:

HALTE DIR DEINE STERBLICHKEIT VOR AUGEN

Wie schnell kann es passieren, dass du wochenlang am Stück online und bei der Arbeit verbringst – nur weil du frei vom Arbeitgeber bist, heißt das nicht, dass du auch wirklich lebst.

Klaro, eine erfüllende, kreative Arbeit, deren Fokus nicht nur wir sind, ist wichtig.

ABER, es ist nicht alles.

Eines Tages werden wir alle sterben. Auch du. Das ist eines dieser unbequemen Gefühle und Gedanken, die wir sehr gerne mit Geschäftigkeit unterdrücken.

“Eines Tages“ hört sich nach weit weg an… aber du weisst nicht, ob es schon heute ist. Oder nächstes Jahr.

Was wenn du noch ein Jahr zu leben hättest?

Wie wäre es, wenn du dies ganz bewusst vorstellst und radikal ehrlich beantwortest?

Schließe deine Augen. Probiers. Halte dir deinen Tod bildlich vor Augen – stelle dir deine Beerdigung vor. Was löst es in dir aus?

Letztes Jahr waren wir in Mexiko am Ende unseres Zentralamerika-Trips – gerade einen leckeren Salat gegessen und dann läutet das Skype.

Adams bester Freund war gestorben.

Er war 30 und gesund, hatte gerade an einem neuen coolen Projekt gearbeitet. Seine Freundin und er frühstückten und waren auf dem Weg seine Familie zu besuchen – sie nahm den Bus und er wollte laufen.

Nur ist er nie angekommen. Er ist bei einem Sturm zusammengebrochen und hatte einen Herzinfarkt. Mit 30. Einfach so aus dem Nichts.

Lass dies auf dich wirken.

Du hast wirklich nur gerade diesen Moment und dieser ist unglaublich wertvoll.

Sobald du realisierst, wie kostbar deine Zeit hier ist, wirst du aufhören Dinge zu tun, die nicht in einer Linie mit deinem Herzen sind, du wirst aufhören dich selbst zu belügen und nach Ausreden zu suchen.

Denn, sag mir… was ist dein Leben wert, wenn du dauernd nur auf “schlummern“ drückst?

Hat dich das Digitale Nomadenleben wirklich frei gemacht? Oder hat es dich auf deine eigene innere Reise gebracht? Teil deine Gedanken mit uns unten in den Kommentaren!

With Love,

Deine Aleks.


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