War die deutsche Gesellschaft früher mit ihren stark religiösen Werten wirklich besser? Zerstört uns der „Wertezerfall“ und ist allein er an allen Problemen die wir im Land haben verantwortlich?
Der Wertezerfall
Manche werfen gerne der heutigen Gesellschaft in Deutschland den Wertezerfall vor. Die Gesellschaft war gewiss früher anders gewesen. Von einem Wertezerfall zu reden ist jedoch falsch. Viel mehr ist es ein Wertewandel. Werte existieren immer noch, nur sind diese völlig anders als früher. Welche Werte gut und schlecht sind, darüber lässt sich natürlich streiten. Jeder Wertewandel bringt seine Vor- und Nachteile.
Die christliche Heilslehre
Das Dogma der christlichen Kirche war früher viel stärker verankert in der Gesellschaft als heute. Früher wurden homosexuelle Menschen überhaupt nicht toleriert. Behinderte Menschen sah die Gesellschaft in Mittelalter als „Strafe Gottes“ an, sie wurden diskriminiert und verstoßen.
Die Frau hatte die feste Rolle Kinder zu gebären, und sich um die Familie zu kümmern (Kochen, Backen, Putzen usw.). Der Mann brachte das Geld ein mit seiner Arbeit. Frauen standen früher weit weniger Bildungsmöglichkeiten offen und vieles mehr.
Probleme trotz starker Werte
Die Geschichte zeigt, die Menschen früher hatten auch zahlreiche Probleme. Es gab genauso schlechte Familien, in denen es den Kindern nicht gut ging, und misshandelt wurden. Kriege, Konflikte, Kriminalität und Krisen gab es ebenso wie heute. Die Zufriedenheit der Bürger war damals nicht unbedingt höher. Aufgrund geringer Aufklärung (Wissensstand) gab es zudem viel Aberglaube, der Menschen und Nationen zu unmoralischen Taten verleitete, wie Hexenverbrennungen usw.
Die Probleme im eigenen Land, allein auf den Wertewandel zu fokussieren ist falsch! Früher war es nicht zwangsläufig besser – in einigen Fällen wesentlich schlechter.