Die Demontage des Bundestrainers

Was läuft da bei dem DFB hinter den Kulissen ab?

Da gibt es anscheinend Riesenknatsch.

Heute kam die Printausgabe der Bild mit diesem riesigen Aufmacher, der sich wie ein Stossseufzer der Dankbarkeit zum Himmel erhob:

Ja! Jogi macht weiter! frohlockte man da.

Wie es scheint, war das ein Irrtum. Denn noch am Vormittag distanzierte sich DFB ganz entscheidend von der Bild-Ente: es ist noch nichts entschieden, man muss zunächst ausführlich miteinander reden, hiess es im Dementi. Das ist eine Formel, die darauf schliessen lasse, dass der Jogi sein Amt verlieren wird. Vermutlich war die Bild-Schlagzeile in der Bild die Flucht nach Vorne, die der Bundesjogi versucht hatte. Dieser Seufzer der Dankbarkeit sollte vermutlich den DFB-Vorstand auf die (angeblich) enorme Popularität des Rabbi Löw erinnern.

Doch bei dem Bund ist man nicht darauf reingefallen. Dort kommt man vermutlich dahinter, dass Löw dem deutschen Fussball nur die heisse Luft verkaufte. Er ist ein Blender, ein exzellenter Schauspieler, der alles vormachen kann, nichts aber zuwege bringt. Das ist heutzutage sehr verbreitete Erscheinung, dass die Leute, die zwar die Funktionsweise des Systems begreifen, an sich aber absolut keine Vorstellungskraft und Kreativität aufweisen. (Auch unsere Kanzlerin, und überhaupt die Mehrheit der Politiker sind von solcher Sorte).

So ist auch der Bundesjogi geraten. Er kennt sich aus, weiss wie alles funktioniert, so kann er immer im richtigen Augenblick auf der richtigen Stelle sein, dort das Richtige tun oder richtiges sagen. Zu seinem Amt ist er aufgrund seiner Kenntnisse des Systems gekommen. Das war gleich klar, als man ihn, einen Menschen ohne richtige Erfahrung im internationalen Fussball, noch als Coach, zum Nationaltrainer machte. Da müssten Intrigen im Spiel gewesen sein*.

Nun beginnt man beim DFB zu erkennen, dass er für das Amt eigentlich unfähig ist. Es wird also brenzlig für ihn. Am frühen Nachmittag meldeten die Medien, unsere Nationalmannschaft trainiert heute ohne den Nationaltrainer. Der hatte sich krank gemeldet.

*Das war vor dem Spiel mit Serbien auch ein grosses Thema in den serbischen Medien. Ein Portal amüsierte sich offen auf die Rechnung der Unerfahrenheit von Löw. Würde ihm unser Coach erzählen, welche Länder und Klubs er schon trainiert hatte, würde Löw nicht glauben, dass es so viele Länder und so viele Klubs überhaupt gibt.

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