Big Black Mama / Der goldene Herbst der Zivilisation

Was die Zukunft von uns verlangt, ist glatt die Aufgabe der bisherigen Menschlichkeit.

Der Mensch, an sich ein absolutes Rudelwesen (= Massenwesen as it is best), ist angehalten, sich in das eigenbrötlerisches Individuum zu verwandeln.

Und damit haben wir natürlich Probleme. Und zwar nicht nur Probleme der politischen Natur (ein Individuum passt leider in kein System, also lasse er sich auch in keine Hierarchie einordnen / einzwängen). Noch schwerwiegender sind aber die Probleme der zwischenmenschlichen Natur, die bei der Verwandlung des Massenwesen-Menschen in das Individuum unumgänglich sind.

Die werden natürlich noch viel schwieriger werden, je weiter sich das Individuum von der Gruppe entfernt. Denn da wird das biblische Problem des verlorenen Sohnes wiederholt, jedoch auf einem unvergleichlich höheren Level. Dort war lediglich ein Mensch verloren gegangen, die Gruppe ist geblieben, und sie könnte sich dank ihres intakten Funktionierens doch noch erhalten, ja sich sogar leisten, den verlorenen Sohn wieder zu assimilieren. In unserer Situation aber, wo die Gruppe selbst in lauter Individuen zerfällt, besteht eine unverkennbare Gefahr für Gesellschaft, total aus dem Takt zu geraten, und zwar in den Massen, dass die Zivilisation sich plötzlich in einem irreversiblen Retardieren befindet*.

Das wäre noch schlimmer, da wir uns anderseits in einer Globalisierungsbewegung befinden, wo eine soziale Kohäsion auf einem höheren, eben globalen, Level nötig ist, als die, die wir auf einem nationalen Level haben.

So eine Bewegung wäre richtig tragisch. Denn sie würde vermutlich den Goldenen Herbst der Idee Mensch einleiten. Zunächst wäre so eine Bewegung nämlich richtig tragisch, denn der Verlust der Zivilisation müsse sich auf dem überbevölkerten Planeten gar zu unmenschlich auswirken.

Verlust der Zivilisation würde also zunächst ein Überlebenskampf mit Messer und Keule, mit Zähnen und Krallen und blankem Hass bedeuten. Das ist teilweise schon der Zustand, denn wir heute `geniessen`. Morgen wird es noch schlimmer, und übermorgen sowieso. Das würde sich dann aber heilend auf die überblähte Menschheit auswirken, damit wäre die Überpopulation auch am schnellsten abzubauen, bereits in einigen Zig-Jahren würde sich die Population automatisch auf einem Level einpendeln, der bei einer Nutzung der ausschliesslich natürlichen Ressourcen vertretbar ist.

Darum Goldener Herbst. Vom Druck des Populationsalptraums befreiter Mensch würde noch einige Generationen wie in Arkadien vegetieren können. Da jedoch mit dem Desaster der Zivilisation auch ihr Antrieb mit Sicherheit verloren geht, wird der Mensch keine richtige Daseinsberechtigung mehr haben, was meint, sein Immunsysteme verfallen, weil sie nicht mehr herausgefordert werden. Das meint, der Mensch wäre zu einem sehr schnellen Untergang verurteilt.

Das ist der Grund, dass wir dringend eine frische Kultur brauchen, eine, die den Menschen auch ohne politische Zwänge zusammenhalten soll. Und das könnte wohl am besten die, in familiären Zusammenhängen extrem eingeübte, Kultur Afrikas bezwecken.

*Das ist übrigens bereits heute der Fall: das Zurückweichen der Kultur zugunsten diverser Irrationalitäten (Religion und Pseudo-Religion, grosse soziale Ideen ua), wird immer deutlicher. Ob die Entwicklung aber bereits irreversibel ist, das lasse sich natürlich nicht sagen.
(Als unverbesserlicher Optimist, der Kungfutius an sich ist, würde Kungfutius behaupten, ein wirklich irreversibler Zustand gibt es überhaupt nicht.)

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